Lot Nr. 16


Savoyischer Hofmaler, erstes Viertel des 17. Jahrhundert


Savoyischer Hofmaler, erstes Viertel des 17. Jahrhundert - Alte Meister

Bildnis des Karl Emanuel I. von Savoyen,
Öl auf Leinwand, 125,5 x 92 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Porträt zeigt Karl Emanuel I. (Rivoli 1562–1630 Savigliano), den Sohn von Emanuel Philibert und Marguerite von Frankreich. Ab 1580 bis zu seinem Tod regierte er als Herzog von Savoyen.

Das vorliegende Gemälde ist Porträts von der Hand des Hofmalers Jan Kraeck, gen. Giovanni Caracca (Haarlem um 1568–1607 Turin), vergleichbar. Zu diesen gesellen sich – in chronologischer Reihenfolge – eine Andrea Rivalta (Rom?–1624 Turin) zugeschriebene Marmorbüste und ein Temperabild auf Pergament von Giovanni Garzoni (Ascoli Piceno 1600–1670 Rom). Weitere Bestätigung erfährt die Identität des hier Dargestellten in Druckgrafiken von Giacomo Fornaseri (dokumentiert im Piemont und in Paris 1590–1619) und Willem de Haen (1591 – um 1625).

Stellte Emanuel Philibert die Souveränität des Staates Savoyen wieder her, so schlug Karl Emanuel I. in seiner Regierung einen neuen Weg ein, der darin bestand, die bildende Kunst in den Dienst der Glorifizierung seiner eigenen Person und des Hauses Savoyen zu stellen (siehe S. Gal, Carlo Emanuele I: le arti e le armi al servizio dell’ambizione reale dei Savoia, in: A. M. Bava, E. Pagella (Hg.), Le Meraviglie del mondo. Le collezioni di Carlo Emanuele I di Savoia, Ausstellungskatalog, Musei Reali, Turin, 16. Dezember 2016 – 2. April 2017, Genua 2016, S. 17). Während seiner fünfzigjährigen Regentschaft ließ sich der Fürst in seiner Rolle als siegreicher Feldherr darstellen. Dem entspricht auch das vorliegende Gemälde, ein ins erste Viertel des 17. Jahrhunderts zu datierendes Staatsporträt. Stilistisch verrät es eine flämische Handschrift – sowohl hinsichtlich der mit den Gestaltungsprinzipien der internationalen Porträtkunst im Einklang stehenden Komposition als auch hinsichtlich der kalligrafischen Art der Darstellung der Kleidung, die der spanischen Mode entspricht. Das Gewand des Porträtierten ist mit dem dynastischen Motiv des savoyischen Knotens geschmückt; darüber hinaus trägt der Dargestellte die Kollane des Annunziaten-Ordens.

Wir danken Alberto Marchesin für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

11.12.2018 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 12.500,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Savoyischer Hofmaler, erstes Viertel des 17. Jahrhundert


Bildnis des Karl Emanuel I. von Savoyen,
Öl auf Leinwand, 125,5 x 92 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Porträt zeigt Karl Emanuel I. (Rivoli 1562–1630 Savigliano), den Sohn von Emanuel Philibert und Marguerite von Frankreich. Ab 1580 bis zu seinem Tod regierte er als Herzog von Savoyen.

Das vorliegende Gemälde ist Porträts von der Hand des Hofmalers Jan Kraeck, gen. Giovanni Caracca (Haarlem um 1568–1607 Turin), vergleichbar. Zu diesen gesellen sich – in chronologischer Reihenfolge – eine Andrea Rivalta (Rom?–1624 Turin) zugeschriebene Marmorbüste und ein Temperabild auf Pergament von Giovanni Garzoni (Ascoli Piceno 1600–1670 Rom). Weitere Bestätigung erfährt die Identität des hier Dargestellten in Druckgrafiken von Giacomo Fornaseri (dokumentiert im Piemont und in Paris 1590–1619) und Willem de Haen (1591 – um 1625).

Stellte Emanuel Philibert die Souveränität des Staates Savoyen wieder her, so schlug Karl Emanuel I. in seiner Regierung einen neuen Weg ein, der darin bestand, die bildende Kunst in den Dienst der Glorifizierung seiner eigenen Person und des Hauses Savoyen zu stellen (siehe S. Gal, Carlo Emanuele I: le arti e le armi al servizio dell’ambizione reale dei Savoia, in: A. M. Bava, E. Pagella (Hg.), Le Meraviglie del mondo. Le collezioni di Carlo Emanuele I di Savoia, Ausstellungskatalog, Musei Reali, Turin, 16. Dezember 2016 – 2. April 2017, Genua 2016, S. 17). Während seiner fünfzigjährigen Regentschaft ließ sich der Fürst in seiner Rolle als siegreicher Feldherr darstellen. Dem entspricht auch das vorliegende Gemälde, ein ins erste Viertel des 17. Jahrhunderts zu datierendes Staatsporträt. Stilistisch verrät es eine flämische Handschrift – sowohl hinsichtlich der mit den Gestaltungsprinzipien der internationalen Porträtkunst im Einklang stehenden Komposition als auch hinsichtlich der kalligrafischen Art der Darstellung der Kleidung, die der spanischen Mode entspricht. Das Gewand des Porträtierten ist mit dem dynastischen Motiv des savoyischen Knotens geschmückt; darüber hinaus trägt der Dargestellte die Kollane des Annunziaten-Ordens.

Wir danken Alberto Marchesin für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 11.12.2018 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.12. - 11.12.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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