Lot Nr. 97


Giovanni Battista Salvi, gen. Il Sassoferrato


Giovanni Battista Salvi, gen. Il Sassoferrato - Alte Meister

(Sassoferrato 1609-1685 Rom)
Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben,
Öl auf Kupfer, 25 x 34,3 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Thomas Baring (1799-1873), London, erworben von Mr. Bentley im Jahr 1845;
im Erbgang an Thomas George Baring, 1. Earl von Northbrook (1826-1904), London;
im Erbgang an dessen Frau Florence Anita, Countess of Northbrook (1861-1946), London;
deren Auktion, Christie’s, London, 11. Juni 1937, Lot 17;
Auktion, Christie’s, London, 27. Juli 1945, Lot 128;
Auktion, Christie’s, London, 4. November 1960, Lot 63;
Privatsammlung, Rom

Literatur:
J. P. Richter, A descriptive catalogue of the collection of pictures belonging to the Earl of Northbrook, London 1889, S. 158, Nr. 212

Wir danken François Macé de Lépinay, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde auf Kupfer war Teil einer angesehenen Sammlung des 19. Jahrhunderts, die Sir Thomas Baring, Angehöriger einer der wichtigsten britischen Bankiersfamilien und Mitglied des Parlaments ab 1844, gegründet hatte. Richter zufolge (Richter 1889) hatte Baring das Sammelinteresse nicht nur von seinem Großvater Francis geerbt, der eine Sammlung vor allem holländischer Gemälde angelegt hatte, sondern auch von seinem Vater Thomas, der sich besonders für italienische Malerei begeisterte. Als Thomas Baring 1873 starb, fiel seine Sammlung, die nunmehr Werke aller wichtigen europäischen Malereischulen umfasste, als Erbe an seinen Neffen Thomas George Baring, einen Politiker, der mehrere wichtige Posten in Indien bekleidete.

Das vorliegende Gemälde zeigt in der Bildmitte die Madonna. Sie ist in Rosa gekleidet und trägt einen blauen Mantel, während sie sanft das weiße Tuch hebt, auf dem das Jesuskind schläft. Der heilige Josef beobachtet die Szene von rechts, während der Johannesknabe zur Linken seine Hände zum Gebet gefaltet hat. Der Hintergrund öffnet sich auf eine strahlende Landschaft und wird links von Bäumen und blühenden Büschen begrenzt. Das klare Licht, die wie polierte Oberfläche des Gemäldes und der friedliche Ton der Komposition sind charakteristische Qualitäten von Sassoferratos Werk.

Eine vorbereitende, ähnlich große Studie für das vorliegende Gemälde befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York (siehe J. Bean, 17th Century Italian Drawings in The Metropolitan Museum of Art, New York 1979, S. 264/265, Nr. 349, siehe Abb. 1).

Der nach seinem Geburtsort in den Marken benannte Sassoferrato ging bei Domenichino in Rom in die Lehre. Das brachte ihn mit dem Klassizismus sowie den großen Meistern der Vergangenheit, vor allem Raffael, in Berührung. Das Ergebnis seines künstlerischen Schaffens steht durch die Anwendung absichtlich archaisierender Kompositionen in besonderer Beziehung zur Tradition der Renaissance. Gefeiert wurde Sassoferrato vor allem für seine Tafelbilder religiöser Themen, denen eine subtile Vertrautheit eigen ist, wie auch das vorliegende Werk zeigt.

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 81.250,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Giovanni Battista Salvi, gen. Il Sassoferrato


(Sassoferrato 1609-1685 Rom)
Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben,
Öl auf Kupfer, 25 x 34,3 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Thomas Baring (1799-1873), London, erworben von Mr. Bentley im Jahr 1845;
im Erbgang an Thomas George Baring, 1. Earl von Northbrook (1826-1904), London;
im Erbgang an dessen Frau Florence Anita, Countess of Northbrook (1861-1946), London;
deren Auktion, Christie’s, London, 11. Juni 1937, Lot 17;
Auktion, Christie’s, London, 27. Juli 1945, Lot 128;
Auktion, Christie’s, London, 4. November 1960, Lot 63;
Privatsammlung, Rom

Literatur:
J. P. Richter, A descriptive catalogue of the collection of pictures belonging to the Earl of Northbrook, London 1889, S. 158, Nr. 212

Wir danken François Macé de Lépinay, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde auf Kupfer war Teil einer angesehenen Sammlung des 19. Jahrhunderts, die Sir Thomas Baring, Angehöriger einer der wichtigsten britischen Bankiersfamilien und Mitglied des Parlaments ab 1844, gegründet hatte. Richter zufolge (Richter 1889) hatte Baring das Sammelinteresse nicht nur von seinem Großvater Francis geerbt, der eine Sammlung vor allem holländischer Gemälde angelegt hatte, sondern auch von seinem Vater Thomas, der sich besonders für italienische Malerei begeisterte. Als Thomas Baring 1873 starb, fiel seine Sammlung, die nunmehr Werke aller wichtigen europäischen Malereischulen umfasste, als Erbe an seinen Neffen Thomas George Baring, einen Politiker, der mehrere wichtige Posten in Indien bekleidete.

Das vorliegende Gemälde zeigt in der Bildmitte die Madonna. Sie ist in Rosa gekleidet und trägt einen blauen Mantel, während sie sanft das weiße Tuch hebt, auf dem das Jesuskind schläft. Der heilige Josef beobachtet die Szene von rechts, während der Johannesknabe zur Linken seine Hände zum Gebet gefaltet hat. Der Hintergrund öffnet sich auf eine strahlende Landschaft und wird links von Bäumen und blühenden Büschen begrenzt. Das klare Licht, die wie polierte Oberfläche des Gemäldes und der friedliche Ton der Komposition sind charakteristische Qualitäten von Sassoferratos Werk.

Eine vorbereitende, ähnlich große Studie für das vorliegende Gemälde befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York (siehe J. Bean, 17th Century Italian Drawings in The Metropolitan Museum of Art, New York 1979, S. 264/265, Nr. 349, siehe Abb. 1).

Der nach seinem Geburtsort in den Marken benannte Sassoferrato ging bei Domenichino in Rom in die Lehre. Das brachte ihn mit dem Klassizismus sowie den großen Meistern der Vergangenheit, vor allem Raffael, in Berührung. Das Ergebnis seines künstlerischen Schaffens steht durch die Anwendung absichtlich archaisierender Kompositionen in besonderer Beziehung zur Tradition der Renaissance. Gefeiert wurde Sassoferrato vor allem für seine Tafelbilder religiöser Themen, denen eine subtile Vertrautheit eigen ist, wie auch das vorliegende Werk zeigt.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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