Lot Nr. 699


Gyula Tornai


Gyula Tornai - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Görgö 1861–1928 Budapest)
Die Halskette, signiert Tornai Gy, Öl auf Leinwand, 144 x 213 cm, gerahmt, (Rei) 

Provenienz:
Europäische, Privatsammlung.

Gutachten
Dr. Gábor Bellák, Dezember 2017 vorhanden

Gyula Tornai gilt als einer der bekanntesten Künstler des ungarischen Orientalismus. 
Seine Ausbildung vollzog Tornai zunächst an der Wiener Akademie (1879 – 1882), gefolgt von der Münchner Akademie, in der er unter der Leitung des ungarischen Malers und Professors Gyula Benczur studierte (1882 – 1889). Dank eines Stipendiums eröffnete sich für Tornai die Möglichkeit, nach Florenz zu gehen und Werke von Rembrandt zu kopieren. Nach einigen erfolgreichen Ausstellungen entschied sich Tornai, im Jahre 1904, auf Weltreise zu gehen, wobei er sich hauptsächlich auf Indien und Japan beschränkte. Im Anschluss an seine Reise, bepackt mit zahlreichen Gemälden, die er unterwegs gefertigt hatte, stellte er 1909 in der Art Gallery Mücsarnok aus. 

Die Werke Tornais basieren auf der objektiven, photographischen Observation der Objekte, wie es sich ebenso bei seinem Lehrer Benczur wiederfindet. Dabei malte er nicht nur nach der orientalistischen Manier, sondern interpretierte die Welt des Morgenlandes auf eine neue, authentische Art und Weise. 

Vergleichend zu anderen Werken Tornais weist das Gemälde Haremszene die typischen kompositorischen Charakteristika des ungarischen Künstlers auf, wie beispielsweise das überfüllte, reich möblierte Interieur, die sinnlich ausgestreckte Frau oder die Darstellung unterschiedlicher Charaktere. Der Sultan auf der rechten Seite ist umgeben von drei weiblichen Figuren, bei denen es sich wohl, zumindest bei zweien, um seine Frauen handelt. Während die dritte, voll bekleidete Frau links, die teilnahmslos ins Leere blickt, auch seine Tochter sein könnte. Eine rückgewandte Sklavin kniet auf dem Boden und versucht dem Oberhaupt des Harems Schmuck zu verkaufen. Östliche Lebensformen stellen zu Zeiten Tornais ein hochspannendes Thema für europäische Maler dar. 
Das Gemälde entstammt der Hochphase Tornais und gehört zu den größten und authentischsten Werken seines Oeuvres um 1900.     

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

24.10.2018 - 18:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Gyula Tornai


(Görgö 1861–1928 Budapest)
Die Halskette, signiert Tornai Gy, Öl auf Leinwand, 144 x 213 cm, gerahmt, (Rei) 

Provenienz:
Europäische, Privatsammlung.

Gutachten
Dr. Gábor Bellák, Dezember 2017 vorhanden

Gyula Tornai gilt als einer der bekanntesten Künstler des ungarischen Orientalismus. 
Seine Ausbildung vollzog Tornai zunächst an der Wiener Akademie (1879 – 1882), gefolgt von der Münchner Akademie, in der er unter der Leitung des ungarischen Malers und Professors Gyula Benczur studierte (1882 – 1889). Dank eines Stipendiums eröffnete sich für Tornai die Möglichkeit, nach Florenz zu gehen und Werke von Rembrandt zu kopieren. Nach einigen erfolgreichen Ausstellungen entschied sich Tornai, im Jahre 1904, auf Weltreise zu gehen, wobei er sich hauptsächlich auf Indien und Japan beschränkte. Im Anschluss an seine Reise, bepackt mit zahlreichen Gemälden, die er unterwegs gefertigt hatte, stellte er 1909 in der Art Gallery Mücsarnok aus. 

Die Werke Tornais basieren auf der objektiven, photographischen Observation der Objekte, wie es sich ebenso bei seinem Lehrer Benczur wiederfindet. Dabei malte er nicht nur nach der orientalistischen Manier, sondern interpretierte die Welt des Morgenlandes auf eine neue, authentische Art und Weise. 

Vergleichend zu anderen Werken Tornais weist das Gemälde Haremszene die typischen kompositorischen Charakteristika des ungarischen Künstlers auf, wie beispielsweise das überfüllte, reich möblierte Interieur, die sinnlich ausgestreckte Frau oder die Darstellung unterschiedlicher Charaktere. Der Sultan auf der rechten Seite ist umgeben von drei weiblichen Figuren, bei denen es sich wohl, zumindest bei zweien, um seine Frauen handelt. Während die dritte, voll bekleidete Frau links, die teilnahmslos ins Leere blickt, auch seine Tochter sein könnte. Eine rückgewandte Sklavin kniet auf dem Boden und versucht dem Oberhaupt des Harems Schmuck zu verkaufen. Östliche Lebensformen stellen zu Zeiten Tornais ein hochspannendes Thema für europäische Maler dar. 
Das Gemälde entstammt der Hochphase Tornais und gehört zu den größten und authentischsten Werken seines Oeuvres um 1900.     

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 24.10.2018