(Carpentras 1825–1901 Didier)
Der Mirisah-Valide-Sultan-Brunnen (oder Kücüksu Brunnen) der Süßen Wasser Asiens in Istanbul mit der Rumelihisari (Rumelische Festung) am Bosporus, signiert Jules Laurens, Öl auf Leinwand, 109 x 80 cm, gerahmt, (GG) 

Provenienz:
Europäische Privatsammlung.

Seine ersten Schritte als junger Künstler unternahm Jules Laurens an der Ecole des Beaux-Arts in Montpellier, bevor er 1842 nach Paris zog. Dort trat er in das Studio des Historienmalers Delaroche ein. In den späten 1840er Jahren begleitete er eine dreijährige, wissenschaftliche Expedition des Geographen Xavier Hommaire de Hell in die Türkei und nach Persien. Bei seiner Ankunft in Konstantinopel war er eifrig bemüht die Sehenswürdigkeiten der Stadt und das Alltagsleben der Bevölkerung in Skizzen einzufangen. So zeichnete er jeden Tag. Diese Studien bildeten schließlich die Basis seiner bedeutenden Karriere als Maler orientalistischer Sujets. Im Jahr 1849 kehrte er mit über tausend Skizzen und den Reisenotizen Xavier de Hells, der in Isfahan im Iran verstorben war, nach Paris zurück.

Der Mirisah-Valide-Sultan-Brunnen im Vordergrund unseres Bildes befindet sich am asiatischen Ufer des Bosporus. Er wurde von der Mutter Sultan Selims III., Mihrisah Sultan, 1805 erbaut und avancierte rasch zu einem beliebten Treffpunkt für Stadtbevölkerung und Reisende, wie das vorliegende Los zeigt. Ein Paar mit einem Kind trinkt Wasser in einer der vier Wassernischen beobachtet von einem Mann, der sich auf dem Gras ausgestreckt hat. Diese friedvolle Landschaft zeigt große Zypressen, Symbole der Ewigkeit, die sich in Richtung Himmel strecken. Im Hintergrund ist auch die Rumelische Festung sichtbar, die von Sultan Mehmed II. zwischen 1451 und 1452 erbaut wurde, um den Verkehr zu kontrollieren. Sie wurde in nur vier Monaten fertiggestellt.