Lot Nr. 162


Thangka der Vajrayogini und das Reine Land von Khechara, Tibet, 19./20. Jh., Sakya Tradition


Thangka der Vajrayogini und das Reine Land von Khechara, Tibet, 19./20. Jh., Sakya Tradition - Antiquitäten

Pigment mit einem mit Wasser mischbaren Bindemittel auf Tuch, Goldfarbe, Bildmaße 57 x 44 cm, in Passep., gerahmt, verglast, (Hr)

Wir danken Dipl. Ing. Uwe Niebuhr, BA MA für seine Unterstützung der K atalogisierung des Werkes.

Das vorliegende Thangka der Vajrayogini im Reinen Land von Khechara (Tib. rdo rje rnal 'byor ma mkha' spyod) basiert auf der Lehre des indischen Mahasiddha Naropa. Auch als Naropas Khechari oder Naro Khachod bekannt, wurde dieser Zyklus von en fünf Gründungslehrern (Tib. gong ma lnga) im 11. Jahrhundert in die Sakya-Tradition des tibetischen Buddhismus aufgenommen. Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde Naropas Khechari auch innerhalb der Gelupga Tradition populär und verbreitete sich später, unabhängig von der Sakya-Tradition in ganz Tibet, da sie extrem einfach zu praktiszieren und zu verstehen ist. Als Darstellung der Buddhaschaft in weiblicher Form ist Vajrayogini als Weisheit- bzw. Mutter-Tantra in der höchsten Klasse - dem Anuttarayoga Tantra - eingestuft, wobei dessen Ursprung im Cakrasamvara-Zyklus der Tantras zu finden ist.

Die rote Vajrayoginī mit zornigem Gesicht, zwei Armen und Beinen steht auf einem doppelten Tetraeder im ersten Stock eines dreistöckigen himmlischen Palasts. In der rechten Hand hält sie ein Hackmesser (Skt. kartrī, Tib. gri gug) und trinkt mit der Linken aus einer blutgefüllten Schädelschale (Skt. kapāla, Tib. thod pa), wobei ein tantrischer Stab (Skt. khaṭvāṅga) auf ihrer Schulter ruht. Die Tore des Palasts, der auf einem großen Doppel-Vajra innerhalb eines kreisförmigen Mandalas ruht, werden von tierköpfigen Schutzgottheiten bewacht, wobei Ḍākinīs die Zentralfigur umtanzen. Im zweiten Stock sitzt Cakrasaṃvara, umgeben von den Sakya-Lehrern der Vajrayoginī-Übertragungslinie. Der dritte Stock, mit Regenbogen, wird von Buddha Vajradharma bewohnt, der einen Vajra und eine Glocke vor der Brust kreuzt. Auf zwei Wolken sitzen Mahāsiddhas und Lamas, die von unter ihnen herfliegenden Ḍākinīs und Himmelsmusikern begleitet werden.

Auf der linken Seite des Thangkas sind zwei kniende Stifterfiguren dargestellt. In der unteren Bildhälfte finden sich die tanzenden Skelette Śri Citipati, die als Schutzgottheiten von Nāropas Khechari dienen. Des Weiteren ist der orangefarbene Gott des Reichtums Jambhala mit einer Vielzahl von Opfergaben in der rechten unteren Bildecke dargestellt.

Expertin: Regina Herbst Regina Herbst
+43-1-515 60-356

regina.herbst@dorotheum.at

08.04.2019 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 2.000,-
Rufpreis:
EUR 1.600,-

Thangka der Vajrayogini und das Reine Land von Khechara, Tibet, 19./20. Jh., Sakya Tradition


Pigment mit einem mit Wasser mischbaren Bindemittel auf Tuch, Goldfarbe, Bildmaße 57 x 44 cm, in Passep., gerahmt, verglast, (Hr)

Wir danken Dipl. Ing. Uwe Niebuhr, BA MA für seine Unterstützung der K atalogisierung des Werkes.

Das vorliegende Thangka der Vajrayogini im Reinen Land von Khechara (Tib. rdo rje rnal 'byor ma mkha' spyod) basiert auf der Lehre des indischen Mahasiddha Naropa. Auch als Naropas Khechari oder Naro Khachod bekannt, wurde dieser Zyklus von en fünf Gründungslehrern (Tib. gong ma lnga) im 11. Jahrhundert in die Sakya-Tradition des tibetischen Buddhismus aufgenommen. Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde Naropas Khechari auch innerhalb der Gelupga Tradition populär und verbreitete sich später, unabhängig von der Sakya-Tradition in ganz Tibet, da sie extrem einfach zu praktiszieren und zu verstehen ist. Als Darstellung der Buddhaschaft in weiblicher Form ist Vajrayogini als Weisheit- bzw. Mutter-Tantra in der höchsten Klasse - dem Anuttarayoga Tantra - eingestuft, wobei dessen Ursprung im Cakrasamvara-Zyklus der Tantras zu finden ist.

Die rote Vajrayoginī mit zornigem Gesicht, zwei Armen und Beinen steht auf einem doppelten Tetraeder im ersten Stock eines dreistöckigen himmlischen Palasts. In der rechten Hand hält sie ein Hackmesser (Skt. kartrī, Tib. gri gug) und trinkt mit der Linken aus einer blutgefüllten Schädelschale (Skt. kapāla, Tib. thod pa), wobei ein tantrischer Stab (Skt. khaṭvāṅga) auf ihrer Schulter ruht. Die Tore des Palasts, der auf einem großen Doppel-Vajra innerhalb eines kreisförmigen Mandalas ruht, werden von tierköpfigen Schutzgottheiten bewacht, wobei Ḍākinīs die Zentralfigur umtanzen. Im zweiten Stock sitzt Cakrasaṃvara, umgeben von den Sakya-Lehrern der Vajrayoginī-Übertragungslinie. Der dritte Stock, mit Regenbogen, wird von Buddha Vajradharma bewohnt, der einen Vajra und eine Glocke vor der Brust kreuzt. Auf zwei Wolken sitzen Mahāsiddhas und Lamas, die von unter ihnen herfliegenden Ḍākinīs und Himmelsmusikern begleitet werden.

Auf der linken Seite des Thangkas sind zwei kniende Stifterfiguren dargestellt. In der unteren Bildhälfte finden sich die tanzenden Skelette Śri Citipati, die als Schutzgottheiten von Nāropas Khechari dienen. Des Weiteren ist der orangefarbene Gott des Reichtums Jambhala mit einer Vielzahl von Opfergaben in der rechten unteren Bildecke dargestellt.

Expertin: Regina Herbst Regina Herbst
+43-1-515 60-356

regina.herbst@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Antiquitäten - Uhren, Metallarbeiten, Vintage, Asiatika, Fayencen, Skulpturen, Volkskunst
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 08.04.2019 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.04. - 08.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.