Lot Nr. 374


Salvator Rosa


Salvator Rosa - Alte Meister

(Neapel 1615–1673 Rom)
Küstenlandschaft mit Schiffwracks und Ruinen,
Öl auf undoublierter Leinwand, 73,8 x 163,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Gasparrini, Rom;
Privatsammlung, Rom

Ausgestellt:
Neapel, Museo Nazionale di Capodimonte, Civiltà del Seicento a Napoli, 24. Oktober 1984 – 14. April 1985, Nr. 2.210

Literatur:
L. Salerno, Salvator Rosa, Mailand 1963, S. 146;
L. Salerno, L’opera completa di Salvator Rosa, Mailand 1975, S. 88, Nr. 48, mit Abb.;
L. Salerno in: Civiltà del Seicento a Napoli, hg. von R. Causa/G. Galasso, Ausstellungskatalog, Neapel 1984, S. 423, Nr. 2.210, mit Abb.;
C. Volpi, Salvator Rosa (1615–1673) „pittore famoso“, Rom 2014, S. 198, Nr. 40, mit Abb.

Das vorliegende Gemälde wurde in die späten 1630er-Jahre datiert; Caterina Volpi hält es für ein Frühwerk Salvator Rosas (siehe Literatur) aus der Zeit, als der Künstler nach seinem Aufenthalt in Rom in Neapel weilte, noch bevor er nach Florenz zog. Luigi Salerno hält das Bild hingegen für ein Werk aus der ersten florentinischen Periode des Künstlers in den 1640er-Jahren (siehe Literatur).

Das Werk ist ein wichtiges Beispiel für die naturalistische Prägung, die Rosa in Neapel erhielt, wo er sich der Ausführung von Seelandschaften widmete und die neapolitanische Küste aus direkter Anschauung studierte. Seine erste Ausbildung erhielt er in der Werkstatt von Aniello Falcone, wo er sich in unterschiedlichen Genres wie der Landschafts- und Schlachtenmalerei versuchte. Nach einem wichtigen Auftrag von König Philipp IV. von Spanien für den Palast Buen Retiro hielt sich Rosa 1635 in Rom auf, wo er sich den erhabenen Stil der römischen Kunst aneignete. Dort kam er in Kontakt mit dem Schaffen von Filippo Napoletano und Agostino Tassi, die die Marinemalerei als eigenes Genre etablierten. In diesem sollte Rosa in der Folge den Höhepunkt seiner Kunst erreichen. Alle genannten Einflüsse zeigen sich in dem vorliegenden Gemälde, dessen kompositorische Qualitäten sich später auch im großformatigen Meeresblick mit dem Golf von Salerno finden sollten, der 1639 für den Palast Buen Retiro entstand.

Darüber hinaus verrät dieses sich durch große Ausdruckskraft auszeichnende Marinebild auch den Einfluss der sogenannten „Bamboccianti“: Der Künstler hat zur Belebung der Szene unterschiedliche Figuren dargestellt, die verschiedene Handlungen verrichten. Links am Fuß eines verfallenen Gebäudes sieht man Männer bei der Arbeit an im Trockendock liegenden Schiffen, während sich rechts der weite Blick auf die Klippen der Küste öffnet.

Das vorliegende Gemälde muss bei den damaligen Sammlern schon bald auf großen Anklang gestoßen sein, zumal zahlreiche Kopien aus dem 17. Jahrhundert bekannt sind (siehe Salerno 1984, Literatur).

30.04.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 127.300,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Salvator Rosa


(Neapel 1615–1673 Rom)
Küstenlandschaft mit Schiffwracks und Ruinen,
Öl auf undoublierter Leinwand, 73,8 x 163,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Gasparrini, Rom;
Privatsammlung, Rom

Ausgestellt:
Neapel, Museo Nazionale di Capodimonte, Civiltà del Seicento a Napoli, 24. Oktober 1984 – 14. April 1985, Nr. 2.210

Literatur:
L. Salerno, Salvator Rosa, Mailand 1963, S. 146;
L. Salerno, L’opera completa di Salvator Rosa, Mailand 1975, S. 88, Nr. 48, mit Abb.;
L. Salerno in: Civiltà del Seicento a Napoli, hg. von R. Causa/G. Galasso, Ausstellungskatalog, Neapel 1984, S. 423, Nr. 2.210, mit Abb.;
C. Volpi, Salvator Rosa (1615–1673) „pittore famoso“, Rom 2014, S. 198, Nr. 40, mit Abb.

Das vorliegende Gemälde wurde in die späten 1630er-Jahre datiert; Caterina Volpi hält es für ein Frühwerk Salvator Rosas (siehe Literatur) aus der Zeit, als der Künstler nach seinem Aufenthalt in Rom in Neapel weilte, noch bevor er nach Florenz zog. Luigi Salerno hält das Bild hingegen für ein Werk aus der ersten florentinischen Periode des Künstlers in den 1640er-Jahren (siehe Literatur).

Das Werk ist ein wichtiges Beispiel für die naturalistische Prägung, die Rosa in Neapel erhielt, wo er sich der Ausführung von Seelandschaften widmete und die neapolitanische Küste aus direkter Anschauung studierte. Seine erste Ausbildung erhielt er in der Werkstatt von Aniello Falcone, wo er sich in unterschiedlichen Genres wie der Landschafts- und Schlachtenmalerei versuchte. Nach einem wichtigen Auftrag von König Philipp IV. von Spanien für den Palast Buen Retiro hielt sich Rosa 1635 in Rom auf, wo er sich den erhabenen Stil der römischen Kunst aneignete. Dort kam er in Kontakt mit dem Schaffen von Filippo Napoletano und Agostino Tassi, die die Marinemalerei als eigenes Genre etablierten. In diesem sollte Rosa in der Folge den Höhepunkt seiner Kunst erreichen. Alle genannten Einflüsse zeigen sich in dem vorliegenden Gemälde, dessen kompositorische Qualitäten sich später auch im großformatigen Meeresblick mit dem Golf von Salerno finden sollten, der 1639 für den Palast Buen Retiro entstand.

Darüber hinaus verrät dieses sich durch große Ausdruckskraft auszeichnende Marinebild auch den Einfluss der sogenannten „Bamboccianti“: Der Künstler hat zur Belebung der Szene unterschiedliche Figuren dargestellt, die verschiedene Handlungen verrichten. Links am Fuß eines verfallenen Gebäudes sieht man Männer bei der Arbeit an im Trockendock liegenden Schiffen, während sich rechts der weite Blick auf die Klippen der Küste öffnet.

Das vorliegende Gemälde muss bei den damaligen Sammlern schon bald auf großen Anklang gestoßen sein, zumal zahlreiche Kopien aus dem 17. Jahrhundert bekannt sind (siehe Salerno 1984, Literatur).


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.04.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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