Lot Nr. 77


Giacomo Manzù *


Giacomo Manzù * - Klassische Moderne

(Bergamo 1908–1991 Rom)
Ragazza in poltrona, 1975, seitlich auf der Figur signiert Manzù, Ebenholz, Unikat, 122 x 100 x 116 cm

Fotozertifikat:
Fondazione Giacomo Manzù, Ardea

Provenienz:
Sammlung I. Manzù, Ardea
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
New York, Giacomo Manzù, Sacred and Profane, Wildenstein & C. Gallery, September/November 1989
Zürich, Manzù: Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen, Kunstsalon Wolfsberg, Mai/Juni 1990, mit Abb auf dem Katalogeinband
Forlì, Manzù, Rocca di Ravaldino, 1996
Ferrara, Manzù, Palazzo dei Diamanti, Juni/September 1992
Matera, Matera: Omaggio a Giacomo Manzù, Palazzo dell’Annunziata, Februar/Mai 2000
Rom, Giacomo Manzù, l’Uomo e l’Artista, Palazzo Venezia, November 2002/März 2003
Ancona, Manzù: l’Avventura di Ulisse, Mole Vanvitelliana, Juli/November 2005
Rom, Omaggio a Manzù, Palazzi Incontro, Dezember 2006/Januar 2007

Literatur:
Mario de Micheli, Manzù, Edition F. lli Fabbri, 1988, S. 240 mit Abb.

„Wenn ich meine Arbeit mit meinen derzeitigen Sehnsüchten und meinen Kindheitsträumen vergleiche, kommt mir alles vor wie ein halbfertiges Haus. Trotzdem gehe ich jeden Morgen so an die Arbeit, als wäre es mein erster Tag und fühle dabei, was der Tag zu bieten hat, was er braucht und wonach er drängt. Ich weiß, das ist nicht viel, aber es ist das einzig Wahre und Ehrliche, was ich über mich als Mensch und Bildhauer sagen kann.“

G. Manzù, zitiert nach I. Schabel Manzù, Lo scultore e la ballerina. La mia vita con Giacomo, Corponove, Bergamo 1993.

Die 1970er waren eine glückliche Phase in Giacomo Manzùs Leben. Der Künstler arbeitet an freudvollen Themen, die sich der Schönheit und der weiblichen Form widmen. Das wiederkehrende Motiv der weiblichen Figur, die auf einem Stuhl sitzt oder sich schwungvoll in einen Sessel lehnt, entwickelt sich während dieser Jahre und findet eine Vielzahl von Interpretationen.
Wie Flaminio Gualdoni anmerkt:„Profile auf Risse hinunterbrechen, die den Raum spalten, die Figur dabei teilweise aufs Äußerste anschneidend, so dass man nicht mehr von Stilisierung sprechen kann, sondern von der zufälligen Entschlackung sinnlicher Züge in Form reinster Plastizität – das ist der gedachte Prozess, der Werke entstehen lässt wie ‚Ragazza in Poltrona‘ [Mädchen im Sessel] in den 1970ern, das gewissermaßen Zeuge steht für die ‚Entdeckung‘ von Hartholz.“ Schwarzes, seltenes, verführerisches, kostbares Ebenholz ist zu schrittweise zusammengefügten Segmenten gearbeitet, welche die glänzende Leuchtkraft der Oberfläche, die Reichhaltigkeit der Maserung ergänzen. Manzù, stets auf der Hut vor simplen Lösungen, fordert sich bei der Schaffung einiger besonders seltener Skulpturen selbst heraus mit diesem neuen Material.

„Manzù - die Skulptur ist ein Mondstrahl“
Cesare Brandi

Schlagworte:
Giacomo Manzù, Giacomo Manzu

Expertin: Maria Cristina Corsini Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671

maria.corsini@dorotheum.it

04.06.2019 - 17:00

Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-

Giacomo Manzù *


(Bergamo 1908–1991 Rom)
Ragazza in poltrona, 1975, seitlich auf der Figur signiert Manzù, Ebenholz, Unikat, 122 x 100 x 116 cm

Fotozertifikat:
Fondazione Giacomo Manzù, Ardea

Provenienz:
Sammlung I. Manzù, Ardea
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
New York, Giacomo Manzù, Sacred and Profane, Wildenstein & C. Gallery, September/November 1989
Zürich, Manzù: Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen, Kunstsalon Wolfsberg, Mai/Juni 1990, mit Abb auf dem Katalogeinband
Forlì, Manzù, Rocca di Ravaldino, 1996
Ferrara, Manzù, Palazzo dei Diamanti, Juni/September 1992
Matera, Matera: Omaggio a Giacomo Manzù, Palazzo dell’Annunziata, Februar/Mai 2000
Rom, Giacomo Manzù, l’Uomo e l’Artista, Palazzo Venezia, November 2002/März 2003
Ancona, Manzù: l’Avventura di Ulisse, Mole Vanvitelliana, Juli/November 2005
Rom, Omaggio a Manzù, Palazzi Incontro, Dezember 2006/Januar 2007

Literatur:
Mario de Micheli, Manzù, Edition F. lli Fabbri, 1988, S. 240 mit Abb.

„Wenn ich meine Arbeit mit meinen derzeitigen Sehnsüchten und meinen Kindheitsträumen vergleiche, kommt mir alles vor wie ein halbfertiges Haus. Trotzdem gehe ich jeden Morgen so an die Arbeit, als wäre es mein erster Tag und fühle dabei, was der Tag zu bieten hat, was er braucht und wonach er drängt. Ich weiß, das ist nicht viel, aber es ist das einzig Wahre und Ehrliche, was ich über mich als Mensch und Bildhauer sagen kann.“

G. Manzù, zitiert nach I. Schabel Manzù, Lo scultore e la ballerina. La mia vita con Giacomo, Corponove, Bergamo 1993.

Die 1970er waren eine glückliche Phase in Giacomo Manzùs Leben. Der Künstler arbeitet an freudvollen Themen, die sich der Schönheit und der weiblichen Form widmen. Das wiederkehrende Motiv der weiblichen Figur, die auf einem Stuhl sitzt oder sich schwungvoll in einen Sessel lehnt, entwickelt sich während dieser Jahre und findet eine Vielzahl von Interpretationen.
Wie Flaminio Gualdoni anmerkt:„Profile auf Risse hinunterbrechen, die den Raum spalten, die Figur dabei teilweise aufs Äußerste anschneidend, so dass man nicht mehr von Stilisierung sprechen kann, sondern von der zufälligen Entschlackung sinnlicher Züge in Form reinster Plastizität – das ist der gedachte Prozess, der Werke entstehen lässt wie ‚Ragazza in Poltrona‘ [Mädchen im Sessel] in den 1970ern, das gewissermaßen Zeuge steht für die ‚Entdeckung‘ von Hartholz.“ Schwarzes, seltenes, verführerisches, kostbares Ebenholz ist zu schrittweise zusammengefügten Segmenten gearbeitet, welche die glänzende Leuchtkraft der Oberfläche, die Reichhaltigkeit der Maserung ergänzen. Manzù, stets auf der Hut vor simplen Lösungen, fordert sich bei der Schaffung einiger besonders seltener Skulpturen selbst heraus mit diesem neuen Material.

„Manzù - die Skulptur ist ein Mondstrahl“
Cesare Brandi

Schlagworte:
Giacomo Manzù, Giacomo Manzu

Expertin: Maria Cristina Corsini Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671

maria.corsini@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 04.06.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 25.05. - 04.06.2019