(Neapel 1803-1866)
Raffael und seine Muse im Atelier, signiert, datiert VAbbati 1863, Öl auf Leinwand, 91 x 75 cm, gerahmt, (GG)

Provenienz:
Privatsammlung Italien.

Im vorliegenden Los öffnet sich der Blick in ein Atelier. Zu sehen ist eine Transfiguration Christi, die Sixtinische Madonna, die Madonna Tempi, sowie die Madonna del Cardellino. Aber auch antike Vorbilder wie der Diskuswerfer und die Leda mit dem Schwan sind als Skulpturen in den Räumlichkeiten erkennbar. Bei solch einer Hülle und Fülle an Kunstwerken kann es sich hierbei also nur um das Atelier des italienischen Malers Raffael handeln. Der Meister selbst, etwas abgelenkt auf einem Schemel sitzend, wendet sich indes von seinen Gemälden ab und einer auf seinem Schoß ruhenden jungen Frau zu. Tatsächlich wird Raffael nachgesagt, er hätte sich das ein oder andere Mal, wohl aus unabwendbaren Gedanken an seine Geliebte, nur schwer auf die Arbeit konzentrieren können. Wie schon Vasari zur Mitte des 16. Jahrhunderts mit unterschwelligem Ton bemerkte: „Onde facendogli Agostino Chigi, amico suo caro, dipingere nel palazzo suo la prima loggia, Raffaello non poteva molto attendere a lavorare per l´amore che portava ad una sua donna; per il che Agostino si disperava di sorte, che per via d´altri e da se e di mezzi ancora operò si, che appena ottenne, che questa sua donna venne a stare con esso in casa continuamente in quella parte dove Raffaelo lavorava; il che fu cagione che il lavoro venisse a fine.”
Einzig und allein durch ihre Anwesenheit an seinem Arbeitsplatz habe er sich wieder vermehrt der Malerei widmen können.