Lot Nr. 259


Jan van den Hoecke


Jan van den Hoecke - Alte Meister II

(Antwerpen 1611–1651)
Die Sibylle von Delphi,
Öl auf Leinwand, 105 x 78 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Berlin

Literatur:
J. Sanzsalazar, Jan van den Hoecke (1611–1651), the painter of Sibyls: the success, inspiration and dispersal of a very personal iconography, in: Philostrato, in: Revista de Historia y Arte, Januar 2019, S. 5–32

Das vorliegende Gemälde der Sibylle von Delphi von Jan van den Hoecke lässt sich mit seinem im Musée de Tessé in Le Mans aufbewahrten Sibyllen-Zyklus vergleichen. Jene elf Bilder wurden von Hans Vlieghe und in jüngerer Zeit von Jahel Sanzsalazar publiziert.

Die lateinische Beschriftung links oben weist die vorliegende Sibylle als jene von Delphi aus. Sanzsalazar schreibt, dass van den Hoecke mit dem Zyklus von Le Mans „eine eigenständige Ikonografie ohne formale Vorläufer“ entwickelt hat. Die zahlreich existierenden Fassungen von Gemälden dieses Zyklus legen nahe, dass diese Werke in den gelehrten Kreisen Antwerpens und darüber hinaus hochgeschätzt waren. Van den Hoecke, ein Schüler Rubens’, hat sich wohl an die Maxime seines Lehrmeisters gehalten, von der Antike zu lernen. Van den Hoecke reiste später nach Italien und muss irgendwann um diese Zeit auch Filippo Barbieris 1481 veröffentlichtes Werk Discordantiae nonnullae inter sanctum Hieronymum et Augustinum gelesen haben, zumal Barbieris Beschreibungen der Sibyllen offenbar als Grundlage dieser seiner Bildfindungen diente.

Hans Vlieghe hat eine weitere Fassung dieser Komposition veröffentlicht (siehe H. Vlieghe, Nicht Jan Boeckhorst, sondern Jan van den Hoecke, in: Westfalen, Bd. 68, 1990, S. 166–168).

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

22.10.2019 - 18:30

Erzielter Preis: **
EUR 12.800,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-

Jan van den Hoecke


(Antwerpen 1611–1651)
Die Sibylle von Delphi,
Öl auf Leinwand, 105 x 78 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Berlin

Literatur:
J. Sanzsalazar, Jan van den Hoecke (1611–1651), the painter of Sibyls: the success, inspiration and dispersal of a very personal iconography, in: Philostrato, in: Revista de Historia y Arte, Januar 2019, S. 5–32

Das vorliegende Gemälde der Sibylle von Delphi von Jan van den Hoecke lässt sich mit seinem im Musée de Tessé in Le Mans aufbewahrten Sibyllen-Zyklus vergleichen. Jene elf Bilder wurden von Hans Vlieghe und in jüngerer Zeit von Jahel Sanzsalazar publiziert.

Die lateinische Beschriftung links oben weist die vorliegende Sibylle als jene von Delphi aus. Sanzsalazar schreibt, dass van den Hoecke mit dem Zyklus von Le Mans „eine eigenständige Ikonografie ohne formale Vorläufer“ entwickelt hat. Die zahlreich existierenden Fassungen von Gemälden dieses Zyklus legen nahe, dass diese Werke in den gelehrten Kreisen Antwerpens und darüber hinaus hochgeschätzt waren. Van den Hoecke, ein Schüler Rubens’, hat sich wohl an die Maxime seines Lehrmeisters gehalten, von der Antike zu lernen. Van den Hoecke reiste später nach Italien und muss irgendwann um diese Zeit auch Filippo Barbieris 1481 veröffentlichtes Werk Discordantiae nonnullae inter sanctum Hieronymum et Augustinum gelesen haben, zumal Barbieris Beschreibungen der Sibyllen offenbar als Grundlage dieser seiner Bildfindungen diente.

Hans Vlieghe hat eine weitere Fassung dieser Komposition veröffentlicht (siehe H. Vlieghe, Nicht Jan Boeckhorst, sondern Jan van den Hoecke, in: Westfalen, Bd. 68, 1990, S. 166–168).

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister II
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 22.10.2019 - 18:30
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.10. - 22.10.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.