(Salzburg 1604–1698 Venedig)
Mittelmeerhafen mit Ruinen und Figuren,
Öl auf Leinwand, 63 x 103 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Bonhams, London, 6. Juli 2005, Lot 169;
Kunsthandel Art Collector, Pisa;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots. Zudem danken wir Giancarlo Sestieri, der die Zuschreibung unabhängig von Letzterem nach Prüfung des Werks im Original ebenfalls bestätigt hat.

Bei diesem bis dato unpublizierten Gemälde handelt es sich um ein Werk des in Salzburg gebürtigen paesaggista Johann Eis(en)mann, der sich einige Jahre in Wien aufhielt, wo er möglicherweise vom Landschaftsmaler Hans de Jode beeinflusst wurde. Offenbar verbrachte der Künstler jedoch den Großteil seiner Schaffenszeit in Italien. Über sein Leben ist wenig bekannt. In der Literatur kennt man ihn als „Eismann“, doch gibt es deutliche Hinweise, dass er eigentlich „Eisenmann“ hieß: Als Zeuge unterzeichnete er das Testament des Malers Bernardo Strozzi mit „Giovanni homo di Ferro“, und „Eisenmann“ hat er seinen Namen auch auf einer Zeichnung im Crocker Art Museum, Sacramento, Kalifornien, geschrieben.

Das vorliegende Gemälde ist ein Beispiel für Eis(en)manns idealisierte Küstenansichten, welche mit einer antiken Ruine im Vordergrund eine mediterrane Atmosphäre vermitteln. Es scheint, dass der Künstler mit dieser Art Bildern besonders in Venedig Erfolg hatte. Sein Schaffen nimmt die große Ära der venezianischen Landschafts- und Vedutenmalerei des 18. Jahrhunderts mit den Arbeiten Luca Carlevarijs’ und Marco Riccis vorweg.