Lot Nr. 59


Flämische Schule, 16. Jahrhundert, nach Tizian


Flämische Schule, 16. Jahrhundert, nach Tizian - Alte Meister

Der Zinsgroschen,
Öl auf Holz, 77 x 56.5 cm, ungerahmt

Provenienz:
Sammlung Familie Bagnesi-Bellincini, Florenz und Modena;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer, um 1950

Das vorliegende Gemälde bezieht sich auf Tizians berühmte ebenfalls auf Holz gemalte Komposition gleichen Formats, die sich heute in der Gemäldegalerie Alter Meister in Dresden befindet (Inv.-Nr. 169; siehe H. E. Wethey, Titian. The Religious Paintings, S. 163f., Nr. 147) und 1516 vom Ferrareser Herzog Alfonso I. d’Este in Auftrag gegeben worden war. Das Bild diente vermutlich als Tür eines Münz- und Medaillenschranks. Tizians Gemälde gelangte gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch Cesare d’Este nach Modena und wurde 1746 von August III. von Sachsen für seine Dresdener Sammlung erworben.

Es wurde in Erwägung gezogen, dass das vorliegende Gemälde auf Grundlage von Tizians Original entstanden ist, als sich dieses in Modena befand (siehe Provenienz). Die genaue Beobachtung naturalistischer Details, die ausgeprägten Lichteffekte und die Farbkontraste lassen auf einen flämischen Künstler schließen.

Das Bildthema ist dem Matthäusevangelium (22, 21) entnommen, als die Pharisäer versuchten, Christus eine Falle zu stellen. Die vorliegende Komposition komprimiert die Geschichte in einem Bild: Links erscheint die Gestalt Christi, rechts die des Pharisäers.

Zu den frühesten bekannten Kopien der Komposition gehören eine Holztafel im Kloster Las Descalzas Reales in Madrid und ein weiteres um 1520 entstandenes Tafelbild von kleinerem Format in den Uffizien in Florenz, das der Schule von Ferrara zugeschrieben wird. Eine um 1620 gemalte Kopie von Domenico Fetti befindet sich im Walters Art Museum in Baltimore.

18.12.2019 - 14:00

Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Flämische Schule, 16. Jahrhundert, nach Tizian


Der Zinsgroschen,
Öl auf Holz, 77 x 56.5 cm, ungerahmt

Provenienz:
Sammlung Familie Bagnesi-Bellincini, Florenz und Modena;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer, um 1950

Das vorliegende Gemälde bezieht sich auf Tizians berühmte ebenfalls auf Holz gemalte Komposition gleichen Formats, die sich heute in der Gemäldegalerie Alter Meister in Dresden befindet (Inv.-Nr. 169; siehe H. E. Wethey, Titian. The Religious Paintings, S. 163f., Nr. 147) und 1516 vom Ferrareser Herzog Alfonso I. d’Este in Auftrag gegeben worden war. Das Bild diente vermutlich als Tür eines Münz- und Medaillenschranks. Tizians Gemälde gelangte gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch Cesare d’Este nach Modena und wurde 1746 von August III. von Sachsen für seine Dresdener Sammlung erworben.

Es wurde in Erwägung gezogen, dass das vorliegende Gemälde auf Grundlage von Tizians Original entstanden ist, als sich dieses in Modena befand (siehe Provenienz). Die genaue Beobachtung naturalistischer Details, die ausgeprägten Lichteffekte und die Farbkontraste lassen auf einen flämischen Künstler schließen.

Das Bildthema ist dem Matthäusevangelium (22, 21) entnommen, als die Pharisäer versuchten, Christus eine Falle zu stellen. Die vorliegende Komposition komprimiert die Geschichte in einem Bild: Links erscheint die Gestalt Christi, rechts die des Pharisäers.

Zu den frühesten bekannten Kopien der Komposition gehören eine Holztafel im Kloster Las Descalzas Reales in Madrid und ein weiteres um 1520 entstandenes Tafelbild von kleinerem Format in den Uffizien in Florenz, das der Schule von Ferrara zugeschrieben wird. Eine um 1620 gemalte Kopie von Domenico Fetti befindet sich im Walters Art Museum in Baltimore.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.12.2019 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.12. - 18.12.2019