Lot Nr. 101


Cesare Nebbia


Cesare Nebbia - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Rom 1536–1614)
Die hll. Petrus und Johannes heilen einen Lahmen, Feder und Pinsel in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten, am unteren Rand in brauner Feder bezeichnet “Nicolo Pomerancio (...).” und nummeriert “L. 149”, 23 x 33 cm, Passep., gerahmt, (Sch)

Provenienz:
Padre Sebastiano Resta, Rom (1635–1714), Lugt 149;
Sammlung John, Lord Somers (1650–1716), Oxford, Lugt 2981, seine Inschrift “L. 149”, als Cesare Nebbia;
Sammlung Sir Thomas Lawrence (1769–1830), London, Lugt 2445;
Sammlung M. H. Bloxam, von ihm übergeben an das Rugby School Art Museum;
seine Inschrift und Zuschreibung “Rugby School Art Museum e dono Matt: H: Bloxam/ “Nic. Circignano detto il Pomerancio-/ a. d. 1516–1588/ Lawrence Colelction” (auf dem Passepartout);
Auktion Christie’s, London, 4. Dezember 2018, Lot 36.

Literatur:
Rhoda Eitel-Porter, Der Zeichner und Maler Cesare Nebbia. 1536–1614, München 2009, S. 200 (als Cesare Nebbia Werkstsatt).

Anlässlich des Heiligen Jahres 1575 wurde in Rom von Papst Gregor XIII die Erneuerung des Gewölbes im Atrium von Alt-St. Peter veranlasst, im Zuge derer Cesare Nebbia und Raffaellino da Reggio mit der Neugestaltung der Fresken über den Türen beautragt wurden. Karel van Mander, der sich zur Zeit der Ausführung der Fresken in Rom aufhielt, berichtet, dass Nebbia für die Darstellung „Petrus heilt die Kranken mit seinem Schatten“ verantwortlich war, die Vorzeichnung dazu befindet sich im Musée du Louvre, Paris (Inv. 1369; Eitel-Porter 2009, fig. 27). Wie Eitel-Porter bemerkt, legen die stilistischen und kompositorischen Ähnlichkeiten zwischen den beiden Blättern nahe, dass auch die vorliegende Zeichnung in Vorbereitung für die Fresken entstanden sein könnte. Van Mander nennt zwar Raffaellino da Reggio als ausführenden Künstler des Freskos „Die hll. Petrus und Johannes heilen einen Lahmen“, es ist jedoch auch möglich, dass beide Künstler Entwürfe für die Szene lieferten und Raffaellino da Reggio den Auftrag zur Ausführung erhielt.

Eine zweite Version der vorliegenden Szene, mit einem anderen Arrangement der Figuren auf der rechten Blattseite sowie der Hinzufügung einer sitzenden Figur im Zentrum der Komposition, befindet sich im Kupferstichkabinett Berlin (Inv. KdZ 22192; Eitel-Porter S. 234, fig. 29). Aufgrund der Tatsache, dass der Berliner Entwurf wie auch die Studie im Louvre beide in Vorbereitung für die Fresken in St. Peter entstanden sind, ist nicht auszuschließen, dass auch die vorliegende Zeichnung von der Hand Nebbias stammt und nicht von einem Werkstattmitglied, wie es ursprünglich von Eitel-Porter angenommen wurde. Auch die Unterzeichnung des vorliegenden Blattes in schwarzer Kreide legt nahe, dass es sich dabei um einen eigenhändigen Entwurf und nicht um eine Kopie eines Werkstattmitgliedes handelt.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

03.04.2020 - 14:33

Erzielter Preis: **
EUR 5.120,-
Schätzwert:
EUR 4.000,- bis EUR 6.000,-

Cesare Nebbia


(Rom 1536–1614)
Die hll. Petrus und Johannes heilen einen Lahmen, Feder und Pinsel in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten, am unteren Rand in brauner Feder bezeichnet “Nicolo Pomerancio (...).” und nummeriert “L. 149”, 23 x 33 cm, Passep., gerahmt, (Sch)

Provenienz:
Padre Sebastiano Resta, Rom (1635–1714), Lugt 149;
Sammlung John, Lord Somers (1650–1716), Oxford, Lugt 2981, seine Inschrift “L. 149”, als Cesare Nebbia;
Sammlung Sir Thomas Lawrence (1769–1830), London, Lugt 2445;
Sammlung M. H. Bloxam, von ihm übergeben an das Rugby School Art Museum;
seine Inschrift und Zuschreibung “Rugby School Art Museum e dono Matt: H: Bloxam/ “Nic. Circignano detto il Pomerancio-/ a. d. 1516–1588/ Lawrence Colelction” (auf dem Passepartout);
Auktion Christie’s, London, 4. Dezember 2018, Lot 36.

Literatur:
Rhoda Eitel-Porter, Der Zeichner und Maler Cesare Nebbia. 1536–1614, München 2009, S. 200 (als Cesare Nebbia Werkstsatt).

Anlässlich des Heiligen Jahres 1575 wurde in Rom von Papst Gregor XIII die Erneuerung des Gewölbes im Atrium von Alt-St. Peter veranlasst, im Zuge derer Cesare Nebbia und Raffaellino da Reggio mit der Neugestaltung der Fresken über den Türen beautragt wurden. Karel van Mander, der sich zur Zeit der Ausführung der Fresken in Rom aufhielt, berichtet, dass Nebbia für die Darstellung „Petrus heilt die Kranken mit seinem Schatten“ verantwortlich war, die Vorzeichnung dazu befindet sich im Musée du Louvre, Paris (Inv. 1369; Eitel-Porter 2009, fig. 27). Wie Eitel-Porter bemerkt, legen die stilistischen und kompositorischen Ähnlichkeiten zwischen den beiden Blättern nahe, dass auch die vorliegende Zeichnung in Vorbereitung für die Fresken entstanden sein könnte. Van Mander nennt zwar Raffaellino da Reggio als ausführenden Künstler des Freskos „Die hll. Petrus und Johannes heilen einen Lahmen“, es ist jedoch auch möglich, dass beide Künstler Entwürfe für die Szene lieferten und Raffaellino da Reggio den Auftrag zur Ausführung erhielt.

Eine zweite Version der vorliegenden Szene, mit einem anderen Arrangement der Figuren auf der rechten Blattseite sowie der Hinzufügung einer sitzenden Figur im Zentrum der Komposition, befindet sich im Kupferstichkabinett Berlin (Inv. KdZ 22192; Eitel-Porter S. 234, fig. 29). Aufgrund der Tatsache, dass der Berliner Entwurf wie auch die Studie im Louvre beide in Vorbereitung für die Fresken in St. Peter entstanden sind, ist nicht auszuschließen, dass auch die vorliegende Zeichnung von der Hand Nebbias stammt und nicht von einem Werkstattmitglied, wie es ursprünglich von Eitel-Porter angenommen wurde. Auch die Unterzeichnung des vorliegenden Blattes in schwarzer Kreide legt nahe, dass es sich dabei um einen eigenhändigen Entwurf und nicht um eine Kopie eines Werkstattmitgliedes handelt.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
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astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 03.04.2020 - 14:33
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: online


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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