Porzellan, Deckel und Korpus mit Faltenzügen, feinen und breiten Goldrändern, durchbrochenen Gitter- und Kettendekoren, breite Bänder mit feinst gemalten goldenen Blattranken, Deckel mit Krone auf Polster sowie vorder- und rückseitig Kartuschen mit Bergmann und Dame sowie 2 Bergmännern mit grünen Blattzweigen, beide von 2 Eroten gehalten, seitlich 2 große, auf Deckelrand 4 kleine Kartuschen mit gekrönten gekreuzten Schwertern, flankiert von gekreuzten Hämmern, Deckelinnenseite mit reliefierten farbigen indianischen Blüten- und Blattzweigen auf weißem Fond, Korpus innen vergoldet, Handhaben in Form von plastischen farbigen Frauenbüsten mit Federschmuck, vorder- und rückseitig mit je 2 Eroten, sie halten weiße Tuchgehänge und Blumengirlanden in den Händen, abgetreppter goldener Stand mit goldgehöhten Rocaillen, vier weiße Volutenfüße mit 4 flatternden weißen Adlern, Höhe 22,5 cm, Länge 26 cm, 1 a Zustand Meißen, unterglasurblaue Schwertermarke mit Punkt 1924-1934, Modell von Johann Joachim Kändler 1738 (Ru)

Johann Joachim Kändler schuf das 1. Drüselkästchen 1738 für Königin Maria Josepha, als Geschenk von ihrem Gemahl König August III., zum 5. Hochzeitstag.

Lit.:
Ernst Zimmermann, Meissner Porzellan, Leipzig 1926, S 140,"Im Auftrag von König August III., schuf Johann Joachim Kändler im Jahr 1738 für Königin Maria Josepha ein Drüselkästchen, d. h. ein Gefäß zum Aufbewahren ausgezupfter, zu Stickereien und dergleichen zu verwendender Fädchen. Er gab ihm die Form einer kleinen, etwas gedrückten, ganz in Barockornamentik durchbrochenen reich gebuckelten und gegliederten Deckelterrine, die ringsum mit Tüchern haltenden kleinen Knäbchen, Wappenschildern und Girlanden, sowie zweien mit Federbüschen verzierten Frauenköpfen besetzt ist, während auf dem Deckel zwei weitere Knäbchen die Königskrone halten".