Lot Nr. 90


Francesco del Cairo


Francesco del Cairo - Alte Meister

(Mailand 1607–1665)
Die büßende Maria Magdalena,
Öl auf Holz, 46,5 x 37 cm, gerahmt

Provenienz:
Alberto Gnecchi Ruscone (1905–1952), Mailand (lt. rückseitigem Klebezettel);
Sammlung Giovanni Testori (1923–1993) (lt. rückseitigem Klebezettel);
Galleria Michelangelo, Bergamo;
dort erworben durch den Vater des jetzigen Besitzers

Literatur:
F. Moro, in: V. Silbernagl/E. Daverio (Hg.), Collezione ed investimento: Opere di pittori dal ’400 al ’700, Ausstellungskatalog, Mailand 1998, Abb. (als Francesco Cairo)

Ausgestellt:
Ausstellung Leonardo da Vinci (lt. rückseitigem Klebezettel)

Wir danken Francesco Frangi, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde gehört zum Spätwerk von Francesco del Cairo. Es stellt die Büste der Maria Magdalena mit entblößter Brust dar; ihr Blick ist zu Boden gerichtet, in Händen hält sie einen Totenschädel, das Symbol ihrer Buße. Die ockerfarbene Palette und der dunkle Grund tragen in Cairos typischer Art und Weise zur Verstärkung des Pathos der Szene bei. Der Künstler hat Maria Magdalena bei mehreren Gelegenheiten dargestellt, etwa auf dem Bild in der Pinacoteca Malaspina der Musei Civici di Pavia.

Francesco Cairo wurde höchstwahrscheinlich in Mailand bei Pier Francesco Mazzucchelli, gen. Morazzone, ausgebildet, von dem er die dunkle, erdige Farbigkeit und eine Neigung zur dramatischen Figurendarstellung übernahm. Zuweilen setzte er dafür starke Helldunkelkontraste ein. Anfang der 1630er-Jahre zog Cairo nach Turin, wo er zum Hofmaler von Vittorio Amadeo I., dem Herzog von Savoyen, wurde. Gegen Ende des Jahrzehnts kehrte er nach einem Besuch in Rom, wo er sowohl die klassische als auch die caravaggeske Malerei studieren konnte, nach Norditalien zurück. Er arbeitete in Turin, Varese und Mailand, wo er sich Ende der 1640er-Jahre erneut niederließ. Sein Stil zeigt auch den Einfluss der venezianischen Malerei des Cinquecento, was bei ihm zu einer freieren Malweise und reichem Sfumato führte – Eigenschaften, die sich auch im vorliegenden Gemälde zeigen.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

09.06.2020 - 16:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Francesco del Cairo


(Mailand 1607–1665)
Die büßende Maria Magdalena,
Öl auf Holz, 46,5 x 37 cm, gerahmt

Provenienz:
Alberto Gnecchi Ruscone (1905–1952), Mailand (lt. rückseitigem Klebezettel);
Sammlung Giovanni Testori (1923–1993) (lt. rückseitigem Klebezettel);
Galleria Michelangelo, Bergamo;
dort erworben durch den Vater des jetzigen Besitzers

Literatur:
F. Moro, in: V. Silbernagl/E. Daverio (Hg.), Collezione ed investimento: Opere di pittori dal ’400 al ’700, Ausstellungskatalog, Mailand 1998, Abb. (als Francesco Cairo)

Ausgestellt:
Ausstellung Leonardo da Vinci (lt. rückseitigem Klebezettel)

Wir danken Francesco Frangi, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde gehört zum Spätwerk von Francesco del Cairo. Es stellt die Büste der Maria Magdalena mit entblößter Brust dar; ihr Blick ist zu Boden gerichtet, in Händen hält sie einen Totenschädel, das Symbol ihrer Buße. Die ockerfarbene Palette und der dunkle Grund tragen in Cairos typischer Art und Weise zur Verstärkung des Pathos der Szene bei. Der Künstler hat Maria Magdalena bei mehreren Gelegenheiten dargestellt, etwa auf dem Bild in der Pinacoteca Malaspina der Musei Civici di Pavia.

Francesco Cairo wurde höchstwahrscheinlich in Mailand bei Pier Francesco Mazzucchelli, gen. Morazzone, ausgebildet, von dem er die dunkle, erdige Farbigkeit und eine Neigung zur dramatischen Figurendarstellung übernahm. Zuweilen setzte er dafür starke Helldunkelkontraste ein. Anfang der 1630er-Jahre zog Cairo nach Turin, wo er zum Hofmaler von Vittorio Amadeo I., dem Herzog von Savoyen, wurde. Gegen Ende des Jahrzehnts kehrte er nach einem Besuch in Rom, wo er sowohl die klassische als auch die caravaggeske Malerei studieren konnte, nach Norditalien zurück. Er arbeitete in Turin, Varese und Mailand, wo er sich Ende der 1640er-Jahre erneut niederließ. Sein Stil zeigt auch den Einfluss der venezianischen Malerei des Cinquecento, was bei ihm zu einer freieren Malweise und reichem Sfumato führte – Eigenschaften, die sich auch im vorliegenden Gemälde zeigen.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.06. - 09.06.2020