Lot Nr. 251 -


Diana De Rosa, gen. Annella di Massimo


Diana De Rosa, gen. Annella di Massimo - Alte Meister

(Neapel 1602–1643)
Die heilige Agatha,
Öl auf Leinwand, 61 x 52,5 cm, gerahmt

Ausgestellt:
Capalbio, Palazzo Collacchioni, Immagini del tempo passato. Una raccolta toscana di dipinti antichi, 28. August – 11. September 2005, Nr. 10 (als „Antonio de Bellis zugeschrieben“)

Literatur:
M. Fagioli, F. Marini (Hrsg.), Immagini del tempo passato: una raccolta toscana di dipinti antichi, Ausstellungskatalog, Florenz 2005, S. 40f., Nr. 10 (als „Antonio de Bellis zugeschrieben“);
G. Porzio, Ordine teatino e contesto artistico napoletano nel Seicento: Francesco Maria Caselli, Gaspare Del Popolo e una nota su Diana Di Rosa, in: D. A. D’Alessandro (Hrsg.), Sant’Andrea Avellino e i Teatini nella Napoli del Viceregno spagnolo, Neapel 2012, S. 601, Abb. S. 614, Taf. 8 (als Diana de Rosa)

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung an Diana de Rosa auf Grundlage einer Digitalfotografie vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.

Die heilige Agatha ist hier mit der Palme als symbolischem Hinweis auf ihren Status als Märtyrerin dargestellt. Die linke Hand liegt in Anspielung auf ihr Martyrium auf ihrer Brust. Das vorliegende Gemälde ist ein wichtiges Beispiel für die künstlerische Bedeutung und Eigenständigkeit Diana De Rosas innerhalb eines dichten kreativen Umfelds von in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Neapel tätigen Malern.

Das Bild war einst Antonio de Bellis (siehe Literatur) sowie Francesco Guarino zugeschrieben und war möglicherweise Teil einer Serie von Heiligendarstellungen (siehe Literatur). Porzio datiert die vorliegende Heilige Agatha in die 1630er-Jahre. Diana De Rosa, auch Annella di Massimo genannt, hatte als Malerin beachtlichen Erfolg und war eine der wenigen Künstlerinnen im damaligen Neapel. Sie war die Schwester des Künstlers Pacecco De Rosa. Dem Biografen Bernardo de’ Dominici zufolge wurde Diana von ihrem Mann, dem Maler Agostino Beltrano, offenbar grundlos ermordet, der angeblich aufgrund ihrer engen, aber platonischen Beziehung zu Massimo Stanzione eifersüchtig war. Man weiß, dass sie 1643 starb, zu einem Zeitpunkt, als sie zu den führenden Kunstschaffenden im neapolitanischen Künstlermilieu gehörte.

Das vorliegende Gemälde ist mit mehreren Werken vergleichbar, die man dem Namen Diana De Rosa zugewiesen hat. Man geht davon aus, dass die beiden Begebenheiten aus dem Marienleben in Santa Maria della Pietà dei Turchini in Neapel von ihr stammen. Zu dieser Gruppe kommen drei weitere Episoden aus dem Leben der Maria, ausgeführt für die Kirche San Giovanni Maggiore in Neapel, hinzu, von denen sich heute zwei im Museo Diocesano in Neapel befinden (siehe F. Petrelli, Una luce su Annella de Rosa, in: Ricerche sul ‘600 napoletano Saggi e documenti 2008, Neapel 2009, S. 87–92; G. Porzio in: P. L. Leone de Castris (Hrsg.), Il Museo Diocesano di Napoli. Percorsi di Fede e Arte, Neapel 2008, S. 132, Nr. 40; Porzio 2012, S. 599–601, S. 609–621, Taf. 3–15). Unter den Werken, die der Künstlerin glaubhaft zugeschrieben wurden, lässt sich das vorliegende Gemälde insbesondere mit einer Heiligen Familie in einer Privatsammlung vergleichen (siehe Porzio 2012, Taf. 11). Eine Lucretia Diana de Rosas, die Lattuada ebenfalls mit dem vorliegenden Gemälde vergleicht, wurde im Dorotheum versteigert (23. Oktober 2018, Lot 56).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

09.06.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 24.861,-
Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 20.000,-

Diana De Rosa, gen. Annella di Massimo


(Neapel 1602–1643)
Die heilige Agatha,
Öl auf Leinwand, 61 x 52,5 cm, gerahmt

Ausgestellt:
Capalbio, Palazzo Collacchioni, Immagini del tempo passato. Una raccolta toscana di dipinti antichi, 28. August – 11. September 2005, Nr. 10 (als „Antonio de Bellis zugeschrieben“)

Literatur:
M. Fagioli, F. Marini (Hrsg.), Immagini del tempo passato: una raccolta toscana di dipinti antichi, Ausstellungskatalog, Florenz 2005, S. 40f., Nr. 10 (als „Antonio de Bellis zugeschrieben“);
G. Porzio, Ordine teatino e contesto artistico napoletano nel Seicento: Francesco Maria Caselli, Gaspare Del Popolo e una nota su Diana Di Rosa, in: D. A. D’Alessandro (Hrsg.), Sant’Andrea Avellino e i Teatini nella Napoli del Viceregno spagnolo, Neapel 2012, S. 601, Abb. S. 614, Taf. 8 (als Diana de Rosa)

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung an Diana de Rosa auf Grundlage einer Digitalfotografie vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.

Die heilige Agatha ist hier mit der Palme als symbolischem Hinweis auf ihren Status als Märtyrerin dargestellt. Die linke Hand liegt in Anspielung auf ihr Martyrium auf ihrer Brust. Das vorliegende Gemälde ist ein wichtiges Beispiel für die künstlerische Bedeutung und Eigenständigkeit Diana De Rosas innerhalb eines dichten kreativen Umfelds von in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Neapel tätigen Malern.

Das Bild war einst Antonio de Bellis (siehe Literatur) sowie Francesco Guarino zugeschrieben und war möglicherweise Teil einer Serie von Heiligendarstellungen (siehe Literatur). Porzio datiert die vorliegende Heilige Agatha in die 1630er-Jahre. Diana De Rosa, auch Annella di Massimo genannt, hatte als Malerin beachtlichen Erfolg und war eine der wenigen Künstlerinnen im damaligen Neapel. Sie war die Schwester des Künstlers Pacecco De Rosa. Dem Biografen Bernardo de’ Dominici zufolge wurde Diana von ihrem Mann, dem Maler Agostino Beltrano, offenbar grundlos ermordet, der angeblich aufgrund ihrer engen, aber platonischen Beziehung zu Massimo Stanzione eifersüchtig war. Man weiß, dass sie 1643 starb, zu einem Zeitpunkt, als sie zu den führenden Kunstschaffenden im neapolitanischen Künstlermilieu gehörte.

Das vorliegende Gemälde ist mit mehreren Werken vergleichbar, die man dem Namen Diana De Rosa zugewiesen hat. Man geht davon aus, dass die beiden Begebenheiten aus dem Marienleben in Santa Maria della Pietà dei Turchini in Neapel von ihr stammen. Zu dieser Gruppe kommen drei weitere Episoden aus dem Leben der Maria, ausgeführt für die Kirche San Giovanni Maggiore in Neapel, hinzu, von denen sich heute zwei im Museo Diocesano in Neapel befinden (siehe F. Petrelli, Una luce su Annella de Rosa, in: Ricerche sul ‘600 napoletano Saggi e documenti 2008, Neapel 2009, S. 87–92; G. Porzio in: P. L. Leone de Castris (Hrsg.), Il Museo Diocesano di Napoli. Percorsi di Fede e Arte, Neapel 2008, S. 132, Nr. 40; Porzio 2012, S. 599–601, S. 609–621, Taf. 3–15). Unter den Werken, die der Künstlerin glaubhaft zugeschrieben wurden, lässt sich das vorliegende Gemälde insbesondere mit einer Heiligen Familie in einer Privatsammlung vergleichen (siehe Porzio 2012, Taf. 11). Eine Lucretia Diana de Rosas, die Lattuada ebenfalls mit dem vorliegenden Gemälde vergleicht, wurde im Dorotheum versteigert (23. Oktober 2018, Lot 56).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.06. - 09.06.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.