Kaiser, 1640 - 1705. Ritterstandsdiplom für Johann Franz (v.) Janequin, Linz, 25. 10. 1683, m. e. U. des Kaisers, Gegenzeichnung Graf Franz Ulrich Kinsky und Graf Karl Maximilian Lazansky von Bukowa, Pergamentlibell, 19 S., qualitätvolle Wappendarstellung, im runden Feld mit umgrenzenden Palmzweigen, Durchmesser ca. 14 cm, dunkelroter Samteinband mit schmalen horizontalen Streifen (violett, paarweise), etwas fleckig und berieben, Schließbänder nicht erhalten, anhängendes Siegel in Wachsschüssel (Siegel mit kl. Fehlstellen im unteren Bereich der Umschrift, Wachsschüssel gebrochen, Teile fehlen) in gedrechselter hölzernen Schutzkapsel, 4to.

Nicht bei Frank, Standeserhebungen. Böhmischer Ritterstand für den aus einem Geschlecht aus dem Markgrafentum Terlon im Hennegau stammenden Johann Franz Janequin, dessen Vater als Kapitänleutnant unter General Albert Gaston Spinola Graf von Bruay "getreue und ersprießliche Dienste gelaistet, wie er dann darüber unterschiedene Wunden empfangen und die Wundmahlen als wahre Proben und Kennzeichen seiner Treu und Dapferkeit an seinem Leibe herumb - und bis in das Grab mit hinein getragen, dadurch aber unfähig gemacht worden das Kriegsleben und die ihm bevorgestandene Beförderung zu höheren Chargen zu prosequiren, (...) er sich darauf in (...) Prag häußlich nidergelassen (...) zur Ehe aber gehabt eine auß dem bekannten Geschlecht der Mucken von Muckenthal". Zum Ausstellungsort Linz: Im Zuge der zweiten Türkenbelagerung 1683 hatte Kaiser Leopold mit dem Hof am 7. Juli verlassen (Passau), war nach dem erfolgreichen Entsatz (11. September) kurz nach Wien zurückgekehrt und begab sich am 19. wieder nach Linz. Siegel: Großes böhmisches Siegel (Kaiserzeit), vgl. Posse, Siegel, III, 36, Taf. 65/1; urspr. Siegel Maximilians II. (1571/75), nur verändert Maximilianus II. in Leopoldus, siehe Posse III, 21, Taf. 32, 8.