Lot Nr. 66


Oskar Laske *


Oskar Laske * - Klassische Moderne

(Czernowitz 1874–1951 Wien)
„Simson“, Opus 64, 1928, signiert O. Laske, Tempera auf Leinwand, 105 x 75 cm, gerahmt

Verzeichnet:
Oskar Laske, Der künstlerische Nachlaß, hrsg. von Lily Schulz-Laske/Elisabeth Kesselbauer-Laske, Wien, S. 7/64 (dort „Simsons Tod“)

Abgebildet in:
Cornelia Reiter, Oskar Laske, Ein vielseitiger Individualist, Veröffentlichung der Albertina Nr. 39, Verlag Galerie Welz, 1995, S. 42, mit Abb. 38 (s/w) und mit ganzseitiger Farbab. Taf. 6

Provenienz:
Sammlung Lily Schulz-Laske (1902–1992), Wien, Adoptivtochter des Künstlers
Geschenk von Lily Schulz-Laske an den jetzigen Besitzer –
Privatsammlung, Wien

Die Komposition „Simson“, Opus 64 aus dem Jahr 1928, also in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu der farblich und kompositorisch verwandten dritten Fassung des Jüngsten Tages, schildert das Ereignis des im alttestamentlichen Buch der Richter erzählten Geschichte Simsons. Der geblendete Simson erhält, nachdem er durch die List der Dalila seines Haupthaares und somit seiner Kraft beraubt worden war, noch einmal seine ehemalige Stärke zurück und bringt den Philistern durch den von ihm bewirkten Einsturz des Tempels den Untergang.
Eigentliches Thema dieser Komposition ist der an Laskes Weltuntergangsvisionen erinnernde Zusammensturz der mächtigen Architektur, den er erneut in der Art „Momentaufnahme“ einfängt. Wieder sind die einzelnen zerberstenden Architekturteile und die durch die Luft wirbelnden Menschen zu einer dynamischen, kreisenden Komposition zusammengefaßt und wirken fast wie eine Visualisierung der relativen Begriffe von Zeit und Bewegung […]
Eine mögliche Anregung zu dieser originellen, das Geschehen des Zusammensturzes in den Mittelpunkt stellenden Interpretation dieser alttestamentarischen Szene könnte das thematisch entsprechende Blatt der Bibelillustration Gustave Dorés „Simsons Tod“ bedeutet haben. Auch bei Doré sind riesenhafte, stürzende Architekturteile den winzigen Figuren fallender und flüchtender Menschen gegenübergestellt.
Aus der angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

23.06.2020 - 16:00

Schätzwert:
EUR 28.000,- bis EUR 45.000,-

Oskar Laske *


(Czernowitz 1874–1951 Wien)
„Simson“, Opus 64, 1928, signiert O. Laske, Tempera auf Leinwand, 105 x 75 cm, gerahmt

Verzeichnet:
Oskar Laske, Der künstlerische Nachlaß, hrsg. von Lily Schulz-Laske/Elisabeth Kesselbauer-Laske, Wien, S. 7/64 (dort „Simsons Tod“)

Abgebildet in:
Cornelia Reiter, Oskar Laske, Ein vielseitiger Individualist, Veröffentlichung der Albertina Nr. 39, Verlag Galerie Welz, 1995, S. 42, mit Abb. 38 (s/w) und mit ganzseitiger Farbab. Taf. 6

Provenienz:
Sammlung Lily Schulz-Laske (1902–1992), Wien, Adoptivtochter des Künstlers
Geschenk von Lily Schulz-Laske an den jetzigen Besitzer –
Privatsammlung, Wien

Die Komposition „Simson“, Opus 64 aus dem Jahr 1928, also in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu der farblich und kompositorisch verwandten dritten Fassung des Jüngsten Tages, schildert das Ereignis des im alttestamentlichen Buch der Richter erzählten Geschichte Simsons. Der geblendete Simson erhält, nachdem er durch die List der Dalila seines Haupthaares und somit seiner Kraft beraubt worden war, noch einmal seine ehemalige Stärke zurück und bringt den Philistern durch den von ihm bewirkten Einsturz des Tempels den Untergang.
Eigentliches Thema dieser Komposition ist der an Laskes Weltuntergangsvisionen erinnernde Zusammensturz der mächtigen Architektur, den er erneut in der Art „Momentaufnahme“ einfängt. Wieder sind die einzelnen zerberstenden Architekturteile und die durch die Luft wirbelnden Menschen zu einer dynamischen, kreisenden Komposition zusammengefaßt und wirken fast wie eine Visualisierung der relativen Begriffe von Zeit und Bewegung […]
Eine mögliche Anregung zu dieser originellen, das Geschehen des Zusammensturzes in den Mittelpunkt stellenden Interpretation dieser alttestamentarischen Szene könnte das thematisch entsprechende Blatt der Bibelillustration Gustave Dorés „Simsons Tod“ bedeutet haben. Auch bei Doré sind riesenhafte, stürzende Architekturteile den winzigen Figuren fallender und flüchtender Menschen gegenübergestellt.
Aus der angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.06. - 23.06.2020