2014, mixed media (Metall, Plexiglas, verschiedene Presspanplatten), Gummiauflagen, signiert: Kienzer 2014, Höhe 101 cm, Breite 141 cm, Tiefe 93 cm, Sitzhöhe 40 cm. (DRAX)

Unikat

Provenienz:
Privatbesitz Wien, erworben vom Künstler

Zu Michael Kienzers Werkserien mit geschichteten Platten:
„Ein von Michael Kienzer einmal in Angriff genommenes Material wird variantenreich durchdekliniert. So folgen beispielsweise auf die Werksserie mit Glasplatten Arbeiten, in denen er das Material Glas mit anderen industriellen Halbfabrikaten kombiniert. „21x94°“ nennt der Künstler eine dieser Skulpturen, deren Titel sich gleichsam wie eine Anleitung zu einem naturwissenschaftlichen Experiment oder wie geografische Koordinaten lesen. 21 verschieden beschaffene Plattenelemente hat er dafür in Vertikalen und Schrägen so übereinander und aneinander geschichtet, dass sie in einem Winkel von 94 Grad zueinanderstehen. Transparente Hartglasplatten schmiegen sich an Aluminium an Pressspanholz, sie schmiegen sich an gefärbte Faserplatten oder an Acrylglas und scheinen alle Materialien, die Michael Kienzer im Laufe seinen künstlerischen Schaffen je verwendet hat, in einzelnen Objekten zu vereinen und unter malerisch-kompositorischen neu zu ordnen.“
(Manisha Jothady)

„In den Arbeiten Michael Kienzers und seinem gesamten Werk lässt sich eine Grundkonstante erkennen. Der Künstler erkundet das allen Dingen inhärente Potential ästhetischer Transformation und inhaltlicher Bedeutungsverschiebung. Er setzt seine Kunst komplexen räumlichen und gesellschaftlichen Referenzsystemen entgegen und unterwandert die repräsentativen Eigenschaften und innersten Strukturen der von ihm vorgefundenen Materialien und Räume, um sie subtil und subversiv wieder für seine Zwecke in Stellung zu bringen. Dabei entstehen Interventionen die verstören – und zwar verstören sie die konditionierten, ewig gleichen Ketten, die einem permanent den richtigen Gebrauch der Dinge und die Normiertheit der Werte signalisieren und suggerieren.“ (Peter Noever, Neue Immobilien. New Properties, Museum für Angewandte Kunst MAK, Wien 2005)