(Kopenhagen 1818–1875)
und John William Bottomley
(Hamburg 1816–1900 Schleswig)
Der Untergang der Anglo-Saxon April 1863, signiert, datiert Anton Melbye (1)863 und (ligiert) JM Bottomley, Öl auf Leinwand, 60 x 90 cm, gerahmt

In düster-dramatischem Kolorit schildern der Marinemaler Anton Melbye und der Genremaler John William Bottomley das bis dahin schwerste Schiffsunglück auf dem Nordatlantik: den Untergang der Anglo-Saxon am 27. April 1863. Bei der Überfahrt von Liverpool nach Quebec und Montreal kam das Passagierschiff der kanadisch-britischen Reederei Allan Line, welches neben Fracht und Post 85 Besatzungsmitglieder und 360 Passagiere an Bord hatte, in eine starke Nebelbank. Einige Seemeilen nördlich des neufundländischen Kap Race kollidierte das Schiff mit einem Felsen und lief auf Grund. Die gewaltigen Wellen schoben die Anglo-Saxon immer weiter auf die Felsen, wodurch Teile des Hecks abrissen und das beschädigte Schiff somit in eine bedrohliche Lage gelangte. Eine Evakuierung war kaum mehr möglich und 238 Menschen verloren bei dem Unglück ihr Leben.
Die gefährliche Lage der Anglo-Saxon wird dem Betrachter im vorliegenden Los durch die dramatische und atmosphärische Lichtstimmung verbildlicht. Schwere dunkle Rauchwolken ziehen hinter dem Schiff in der Ferne vorüber und die Wogen schlagen hoch, aus denen sich die ans Ufer kletternden Pferde zu retten versuchen. Die schwere dunkle Wolkendecke am Himmel verstärkt den Eindruck des Unheils.