(Antwerpen 1598–1634)
Winterlandschaft mit Fischern beim Einholen ihres Fangs,
Öl auf Holz, 53 x 74,5 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Philippe de Momper bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten (September 2020) liegt vor.

Ertz schreibt: „Die Landschaften von Philippe de Momper, Sohn von Josse de Momper dem Jüngeren, sind stark vom Werk des Vaters beeinflusst; wie kein Zweiter ist er mit dessen Arbeiten vertraut. Sicher hat er seine Ausbildung im Atelier des Malers erhalten und wohl auch nach seiner Italienreise, die er mit Jan Brueghel dem Jüngeren angetreten hatte, mit ihm zusammengearbeitet. Die malerischen Gegensätze zum Vater […] sind hier nur kurz angerissen.

1. Die Pinselschrift ist nicht dynamisch und bewegt, sondern locker und beruhigt; 2. die Boote, die Menschen, Tiere und kahlen Bäume sind in die gesamte Winterlandschaft, in ein Ganzes, eingebunden, was für die flämische Landschaftsmalerei im 3. Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zukunftsweisend ist; 3. das Rot der Bekleidung der agierenden Personen sticht ebenso hervor wie das lebhafte Treiben der Fischer sowie die dünnen Bäume im Hintergrund, die ihre kahlen Äste zu allen Seiten vor hellem Hintergrund strecken; von einer für ihn typischen in seinen sogenannten ‚Trevisolandschaften’ ausgehenden Ruhe und Ausgewogenheit ist in diesem Gemälde nichts zu spüren; hier herrscht rege Betriebsamkeit am Hafen vor, wie es wohl zu seiner Zeit üblich war, wenn die Fischer von ihren Fischzügen zurück sind; 4. der Blick des Betrachters gleitet an den Motiven entlang und wird von den Fischern im Vordergrund, die ihre Boote voller Fische entladen, bis zu den sich am Feuer erwärmenden vor dem ruinösen Turm im Hintergrund geleitet; 5. zu dem Eindruck einer homogenen Winterlandschaft trägt vor allem auch die Staffage bei, die vom Urheber der Landschaft selbst ausgeführt ist.“