(St. Martin/Lofer 1887-1930 Wien)
Stillleben mit Deckelgefäß, Äpfeln und Flasche, ca. 1912, signiert A. Faistauer, Öl auf Karton, 38,5 x 52 cm, gerahmt

Vergleich:
Franz Fühmann: Anton Faistauer, Residenz Verlag, 1972, WVZ-Nr. 37 (gleiches Deckelgefäß)

Wir danken Dr. Nikolaus Schaffer, der dieses Gemälde als ein Werk von Anton Faistauer bestätigt hat (E-Mail vom 8. Oktober 2019)

Provenienz:
Privatsammlung Wien "

... Meine Kampfenergien sind mir versunken, nachdem ich es aufgegeben habe, Markt zu gewinnen. Ware kostet mich sehr viel mehr, als sie dem Käufer wert sein kann. Nun will ich lieber zugrunde gehen als auf die Straße; lieber zugrunde gehen, als dem Dr. X. auf einen freien Nagel an der Wand über dem Schreibtisch ein Bild von mir aufhängen, womöglich gar von kleinem Format, damit es sich dem umgebenden Kitsch einfügt. Ich hasse den Markt, die Akkordarbeit um den Käufer. Ich will mich doch lieber mit eigenen Händen erwürgen, als mir ein schlechtes Bild billig abkaufen lassen. Und Y schätze ich sehr hoch, weil er keine Jugendwerke kauft. Ich achte den, der meine Arbeit nicht überschätzt. Ich spotte eines jeden, der hier von Ursprünglichkeit, Genialität, Temperament oder gar Kraft schwätzt. Jugendarbeit in der Kunst ist Sport; soll sein: Sehen - Übung. Jeder Sprung kann den Tod bringen. So plausibel! Es kann nur ein Lahmer behaupten, dass die Jugend motorische Kraft besitze. Ich will mir kein Bein brechen oder mich krümmen und springen zur Freude eines blöden Alten, der den Sprung notiert, hingeht und schreibt, er hätte einen jungen Alten gesehen. Unsere Mängel sind unsere Vorzüge. ..." aus einem Brief von A. Faistauer an Arthur Roessler, in: Arthur Roessler, Der Maler Anton Faistauer. Beiträge zur Lebens- und Schaffensgeschichte eines österreichischen Künstlers, Wiener Volksbuchverlag 1947