Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Der aus Zizers in der Schweiz stammende Künstler Sebastian Götz war ab den späten 1580ern bis in die frühen 1620er als Bildhauer und Zeichner tätig. Namentlich ist er erstmals 1589 in München erwähnt, wo er am Hof Herzog Maximilians in München „Prinzenstatuen“ für die Hofkirche St. Michael und die Kaisertreppe an der Wilhelminischen Feste (zerstört) anfertigte. 1604 trat er in die Dienste von Friedrich IV., für den der die Ausschmückung der Hoffassade des Friedrichsbaus am Heidelberger Schloss übernahm. In den folgenden Jahren arbeitet Götz in Aschaffenburg, wo er vermutlich am Neubau Schloss Johannisburgs tätig war. 1614 erhält er weitere Aufträge aus Heidelberg, wo er für Friedrich V. das marmorne Grabmal für Friedrich IV. (1693 zerstört) anfertigte. Danach beteiligte sich Götz am 1615 errichteten Elisabethenthor des Schlossgartens und schuf 1619 die Skulpturen von Ludwig V. und Friedrich V. 1621 wird Götz das letzte Mal in Heidelberg erwähnt.
Als Zeichner tritt Götz mit „1595“ oder „1598“ datierten Kopien nach Christoph Schwarz und Friedrich Sustris hervor. Diese signierten Blätter beweisen nicht nur seine Tätigkeit in München sondern im Zeichenstil eine künstlerische Orientierung am Spätmanierismus. Eigenhändige Entwürfe für inzwischen verlorene Statuen stellen zwei Blätter im Museum Narodowe im Nationalmuseum in Warschau mit einem betenden Stifterpaar dar. Ebenfalls im Nationalmuseum in Warschau befindet sich eine signierte Studie mit „Abraham und Isaak auf dem Weg zur Opferstätte“, die sowohl stilistisch als auch in der Signatur mit der vorliegenden Zeichnung vergleichbar ist