Holländische Schule, erste Hälfte des 17. Jahrhunderts
Raub der Sabinerinnen,
Öl auf Kupfer, je 43,5 x 30,4 cm, gerahmt, Pendants (2)
Das vorliegende Gemäldepaar auf Kupfer ist ein sprechendes Zeugnis vom Austausch zwischen den Niederlanden und Florenz an der Wende des 16. Jahrhunderts. In der peniblen Ausführung und plastischen Modellierung lassen die beiden Bilder an die Strahlkraft der beiden manieristischen Bildhauer des Nordens Adriaen de Vries (um 1556–1626) und seinen Lehrer Giambologna (1529–1608) denken. Giambolognas Raub der Sabinerinnen (um 1583) war wohl als Übung ineinander verschlungener menschlicher Körperformen das erste Werk abstrakter Skulptur überhaupt, das erst später auf Verlangen von Großherzog Francesco I. de’ Medici durch einen mythologischen Titel „geeicht“ wurde. Verbreitet wurde das Thema durch Druckgrafiken wie den um 1627 entstandenen Stich Jan Mullers im Metropolitan Museum, New York (Inv.-Nr. 59.642.21) und zwei Entwürfe de Vries’. Die frührömische Architektur und die Staffage der vorliegenden Bilder, etwa der Reiter, der seine Gefangene hinein in die Hintergrundlandschaft trägt, verleihen dem erotisch stark aufgeladenen Sujet mehr antike Glaubwürdigkeit.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
09.06.2021 - 16:07
- Schätzwert:
-
EUR 18.000,- bis EUR 30.000,-
Holländische Schule, erste Hälfte des 17. Jahrhunderts
Raub der Sabinerinnen,
Öl auf Kupfer, je 43,5 x 30,4 cm, gerahmt, Pendants (2)
Das vorliegende Gemäldepaar auf Kupfer ist ein sprechendes Zeugnis vom Austausch zwischen den Niederlanden und Florenz an der Wende des 16. Jahrhunderts. In der peniblen Ausführung und plastischen Modellierung lassen die beiden Bilder an die Strahlkraft der beiden manieristischen Bildhauer des Nordens Adriaen de Vries (um 1556–1626) und seinen Lehrer Giambologna (1529–1608) denken. Giambolognas Raub der Sabinerinnen (um 1583) war wohl als Übung ineinander verschlungener menschlicher Körperformen das erste Werk abstrakter Skulptur überhaupt, das erst später auf Verlangen von Großherzog Francesco I. de’ Medici durch einen mythologischen Titel „geeicht“ wurde. Verbreitet wurde das Thema durch Druckgrafiken wie den um 1627 entstandenen Stich Jan Mullers im Metropolitan Museum, New York (Inv.-Nr. 59.642.21) und zwei Entwürfe de Vries’. Die frührömische Architektur und die Staffage der vorliegenden Bilder, etwa der Reiter, der seine Gefangene hinein in die Hintergrundlandschaft trägt, verleihen dem erotisch stark aufgeladenen Sujet mehr antike Glaubwürdigkeit.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister II |
Auktionstyp: | Online Auction |
Datum: | 09.06.2021 - 16:07 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.05. - 08.06.2021 |