Lot Nr. 237


Gerhard Richter *


(Dresden 1932 geb.)
Rot-blau-gelb, 1973, auf der Rückseite signiert, datiert und numeriert 74 , Öl auf Leinwand, 26,5 x 53 cm, gerahmt

Nr. 74 aus einer Edition von 100 Unikaten

Provenienz:
Galerie Seerial, Amsterdam
Sotheby’s London, 24. Juni 2004, Los 27
Anthony D’Offay Gallery, London
Galerie Löhrl, Mönchengladbach (Zertifikat vorhanden)
Europäische Privatsammlung

Literatur:
H.Butin, Gerhard Richter. Unikate in Serie, Snoeck Verlagsgesellschaft, Köln 2017, S. 104-105
Gerhard Richter. Die Editionen, Ausst.-Kat., Museum Folkwang, Essen,
7. April - 30. Juli 2017, S. 40-41
Gerahrd Richter, Über Malen, Hirmer Verlag 2017, S. 114
P. Moorhouse, Gerhard Richter:Abstraction and Appearance,
Jewish Museum and Tolerance Center November 2016 -
Februar 2017, Moskau, S. 21-22, 38
Dietmar Elger, Gerhard Richter Catalogue Raisonné 1968 - 1976,
Bd. II, Dresden, 1993, Nr. 338 1-100, S. 508, 509 mit Abb.

Als er im Jahr 1973 an Rot-Blau-Gelb arbeitete, hängte Richter einhundert Leinwände identischen Maßes Seite an Seite auf, um eine große Oberfläche zu erzeugen, auf der er einen einzigen breiten Pinsel verwendete, um endlose Farbstreifen zu zeichnen, welche die Leinwand in den drei Primärfarben rot, blau und gelb durchqueren, bis die Schatten ihre Einzigartigkeit verloren, um sich in einem uniformen Komplex zu vermischen. Alles was sichtbar blieb, war ein fixierter und geformter Pinselstrich, der keinem eindeutig verständlichen System folgte, und die einfachen Bänder aus scheinbar geflochtener Farbe, die zum Inhalt des Bildes erhoben wurden. Die Bewegungen schienen nirgendwo zu beginnen und nirgendwo zu enden, während sie sich weigern irgendeinem nachvollziehbaren Rhythmus zu folgen.(2)

Danach wurden die einhundert individuellen Teile auseinander genommen und einzeln verkauft, wodurch die Erfahrung jeder harmonischen Komposition im gesamten Stück abgedeckt wurde und der Zweifel, der Skeptizismus offenbart wurde, den Richter gegenüber jeder objektiven Realität fühlt, wodurch das Phänomen um uns unterstreicht wird.

Das Versetzen jedes Schnipsels des gesamten Bild, der zufällig wieder auftaucht, in einen anderen Kontext hat umfassende Konsequenzen: Details erhalten plötzlich eine dominante Position in der inneren Bearbeitung des Bildes, indem sie durch die Veränderung ihrer Dimensionen und die neue Aufteilung Einfluss ausüben.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

23.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 119.050,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-

Gerhard Richter *


(Dresden 1932 geb.)
Rot-blau-gelb, 1973, auf der Rückseite signiert, datiert und numeriert 74 , Öl auf Leinwand, 26,5 x 53 cm, gerahmt

Nr. 74 aus einer Edition von 100 Unikaten

Provenienz:
Galerie Seerial, Amsterdam
Sotheby’s London, 24. Juni 2004, Los 27
Anthony D’Offay Gallery, London
Galerie Löhrl, Mönchengladbach (Zertifikat vorhanden)
Europäische Privatsammlung

Literatur:
H.Butin, Gerhard Richter. Unikate in Serie, Snoeck Verlagsgesellschaft, Köln 2017, S. 104-105
Gerhard Richter. Die Editionen, Ausst.-Kat., Museum Folkwang, Essen,
7. April - 30. Juli 2017, S. 40-41
Gerahrd Richter, Über Malen, Hirmer Verlag 2017, S. 114
P. Moorhouse, Gerhard Richter:Abstraction and Appearance,
Jewish Museum and Tolerance Center November 2016 -
Februar 2017, Moskau, S. 21-22, 38
Dietmar Elger, Gerhard Richter Catalogue Raisonné 1968 - 1976,
Bd. II, Dresden, 1993, Nr. 338 1-100, S. 508, 509 mit Abb.

Als er im Jahr 1973 an Rot-Blau-Gelb arbeitete, hängte Richter einhundert Leinwände identischen Maßes Seite an Seite auf, um eine große Oberfläche zu erzeugen, auf der er einen einzigen breiten Pinsel verwendete, um endlose Farbstreifen zu zeichnen, welche die Leinwand in den drei Primärfarben rot, blau und gelb durchqueren, bis die Schatten ihre Einzigartigkeit verloren, um sich in einem uniformen Komplex zu vermischen. Alles was sichtbar blieb, war ein fixierter und geformter Pinselstrich, der keinem eindeutig verständlichen System folgte, und die einfachen Bänder aus scheinbar geflochtener Farbe, die zum Inhalt des Bildes erhoben wurden. Die Bewegungen schienen nirgendwo zu beginnen und nirgendwo zu enden, während sie sich weigern irgendeinem nachvollziehbaren Rhythmus zu folgen.(2)

Danach wurden die einhundert individuellen Teile auseinander genommen und einzeln verkauft, wodurch die Erfahrung jeder harmonischen Komposition im gesamten Stück abgedeckt wurde und der Zweifel, der Skeptizismus offenbart wurde, den Richter gegenüber jeder objektiven Realität fühlt, wodurch das Phänomen um uns unterstreicht wird.

Das Versetzen jedes Schnipsels des gesamten Bild, der zufällig wieder auftaucht, in einen anderen Kontext hat umfassende Konsequenzen: Details erhalten plötzlich eine dominante Position in der inneren Bearbeitung des Bildes, indem sie durch die Veränderung ihrer Dimensionen und die neue Aufteilung Einfluss ausüben.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 23.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.06. - 23.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.