Lot Nr. 284 -


Alicja Kwade *


(Kattowice, Polen 1979 geb.)
Moot Matter (Tetrahedron), 2017, schwarz patiniertes Kupfer, Unikat, 73 x 90 x 90 cm

Ausgestellt:
Yuz Museum, Shanghai, Alicja Kwade, ReReason,
17. Dezember 2017 - 1. April 2018

Auf einer Expedition zu den Grenzen der menschlichen Wahrnehmbarkeit untersuchen die Arbeiten von Alicja Kwade die schmale Trennung zwischen Realität und Fiktion und hinterfragen zugleich unsere selbstgenerierten Konstrukte. Ihre bildhauerischen Untersuchungen zeigen alternative Denksysteme auf und stellen damit die Ordnung der Dinge in Frage (vgl. Michel Foucault, Die Ordnung der Dinge, Frankreich 1966).

Durch die Deformation der Objekte verändert Kwade ihren ursprünglichen und vermeintlichen Erscheinungszustand und reflektiert damit eine phänomenale Übertragung. Welche Auswirkung hat dieser Zustand auf unsere ontologische Perspektive und kann die Metamorphose in unser Denksystem eingeordnet werden? Gibt es darüber hinaus vielleicht sogar eine parallele Realität, in der das Phänomen nicht an die Grenzen der menschlichen Wahrnehmbarkeit stößt?

In dem Schaffensprozess markieren Materialität, Zeit und Raum ihre künstlerische Tätigkeit. „Jedes Material hat eine bestimmte Symbolik“, erklärt Kwade. „Kohle steht für Energie und Industrie, Kupfer steht für Strom, Leitungen und Systeme – und der Zeiger steht für die Zeit.“ (Alicja Kwade in einem Interview mit Zeit Online, November 2020) Kwade arbeitet indessen mit einer reduzierten Ästhetik und unter Verwendung von puren Materialien.

Kupfer ist das Grundelement der Skulptur „Moot Matter“, das sich nicht wie gewohnt in einem rötlich glänzenden und reflektierenden Ton zeigt, sondern das Umfeld in einer patinierten, mattschwarzen Oberfläche verschluckt. Kwade verwendet alltägliche Objekte, die sie zu Anomalien dekonstruiert, und damit das Publikum einlädt, sich von einer logischen Grundeinstellung zu lösen. Für diese Skulptur vereint sie vier trichterförmige Objekte, deren Röhren zum Ende schmaler werden und sich schließlich an einem zentralen Punkt miteinander verbinden. Die vier Lochöffnung wenden sich voneinander ab und weisen so in diverse Raumrichtungen. Die Skulptur erinnert an die Wurmloch Theorie. Dabei wird die These untersucht, ob es möglicherweise Tunnel im Universum gibt, die unterschiedliche Räume und Zeiten miteinander verbinden. „Moot Matter“ visualisiert demnach eine Reise in die Raumzeit und reflektiert zugleich die ungeklärte Raum-Zeit-Beziehung. Um dieses ungeklärte Phänomen zu analysieren, etabliert die Künstlerin ein visuelles System, um sich möglichen Antworten zu nähern.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de

23.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 30.714,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Alicja Kwade *


(Kattowice, Polen 1979 geb.)
Moot Matter (Tetrahedron), 2017, schwarz patiniertes Kupfer, Unikat, 73 x 90 x 90 cm

Ausgestellt:
Yuz Museum, Shanghai, Alicja Kwade, ReReason,
17. Dezember 2017 - 1. April 2018

Auf einer Expedition zu den Grenzen der menschlichen Wahrnehmbarkeit untersuchen die Arbeiten von Alicja Kwade die schmale Trennung zwischen Realität und Fiktion und hinterfragen zugleich unsere selbstgenerierten Konstrukte. Ihre bildhauerischen Untersuchungen zeigen alternative Denksysteme auf und stellen damit die Ordnung der Dinge in Frage (vgl. Michel Foucault, Die Ordnung der Dinge, Frankreich 1966).

Durch die Deformation der Objekte verändert Kwade ihren ursprünglichen und vermeintlichen Erscheinungszustand und reflektiert damit eine phänomenale Übertragung. Welche Auswirkung hat dieser Zustand auf unsere ontologische Perspektive und kann die Metamorphose in unser Denksystem eingeordnet werden? Gibt es darüber hinaus vielleicht sogar eine parallele Realität, in der das Phänomen nicht an die Grenzen der menschlichen Wahrnehmbarkeit stößt?

In dem Schaffensprozess markieren Materialität, Zeit und Raum ihre künstlerische Tätigkeit. „Jedes Material hat eine bestimmte Symbolik“, erklärt Kwade. „Kohle steht für Energie und Industrie, Kupfer steht für Strom, Leitungen und Systeme – und der Zeiger steht für die Zeit.“ (Alicja Kwade in einem Interview mit Zeit Online, November 2020) Kwade arbeitet indessen mit einer reduzierten Ästhetik und unter Verwendung von puren Materialien.

Kupfer ist das Grundelement der Skulptur „Moot Matter“, das sich nicht wie gewohnt in einem rötlich glänzenden und reflektierenden Ton zeigt, sondern das Umfeld in einer patinierten, mattschwarzen Oberfläche verschluckt. Kwade verwendet alltägliche Objekte, die sie zu Anomalien dekonstruiert, und damit das Publikum einlädt, sich von einer logischen Grundeinstellung zu lösen. Für diese Skulptur vereint sie vier trichterförmige Objekte, deren Röhren zum Ende schmaler werden und sich schließlich an einem zentralen Punkt miteinander verbinden. Die vier Lochöffnung wenden sich voneinander ab und weisen so in diverse Raumrichtungen. Die Skulptur erinnert an die Wurmloch Theorie. Dabei wird die These untersucht, ob es möglicherweise Tunnel im Universum gibt, die unterschiedliche Räume und Zeiten miteinander verbinden. „Moot Matter“ visualisiert demnach eine Reise in die Raumzeit und reflektiert zugleich die ungeklärte Raum-Zeit-Beziehung. Um dieses ungeklärte Phänomen zu analysieren, etabliert die Künstlerin ein visuelles System, um sich möglichen Antworten zu nähern.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 23.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.06. - 23.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.