Lot Nr. 44 -


Max Ernst *


(Brühl 1891–1976 Paris)
Enseigne pour une École de Moustiques, 1961, signiert max ernst auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert und betitelt max ernst (1961) enseigne pour une école de moustiques, Öl auf Leinwand, 54 x 65 cm, gerahmt

Provenienz:
Le Point Cardinal, Paris
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Werner Spies (Hrsg.): Max Ernst - Oeuvre-Katalog, Werke 1954-1963, Houston/Köln 1998, S. 271, Nr. 3572, mit Abb.
John Russel: Max Ernst - Leben und Werk, Köln 1966, Nr. 106

„Max Ernst war Maler, Zeichner, Bildhauer und Erfinder neuer Techniken für die Kunst. Bei seiner Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten war vor allem die Forderung des Surrealismus nach einer ‘Abkehr von der Herrschaft der Logik, ein Denk-Diktat ohne jede Vernunft-Kontrolle‘ richtungsweisend, durch die ein Spiel der Gedanken ähnlich dem von Träumen und Halluzinationen erreicht werden sollte.“

Max Ernst, Techniken,

Ernst gehört dadurch mit Sicherheit zu den vielseitigsten Künstlern der Moderne. Er erlernte das Malen autodidaktisch. Vor allem sein Frühwerk ist daher von vielen unterschiedlichen Stilen, Gattungen und Epochen geprägt. 1922 siedelte Ernst nach Paris über, ab 1933 galt seine Kunst im nationalsozialistischen Deutschland als entartet. Als auch Frankreich aufgrund des 2. Weltkriegs für ihn nicht mehr sicher war, floh der Künstler 1941 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Nach dem Krieg kehrte er 1953 nach Frankreich zurück.

Die zur Auktion gelangende Arbeit „Enseigne pour une école de moustiques“ stammt aus dem Jahr 1961, sie gehört somit zu Ernst‘ Spätwerk. Das abstrakte Gemälde widmet sich vor allem der Erforschung der Textur. Die vielfältige Oberflächenstruktur erzeugt einen organisch anmutenden Raum, die blau-weiße Farbpalette des Untergrundes erinnert an die Medien Wasser oder Luft. Die roten Farbakzente bilden ein Liniengefüge, dass die blau-weißen Farbschichten des Untergrundes unterbricht und den Blick des Betrachters in gewisser Weise lenkt. Zeit seines Lebens war Max Ernst auf der Suche nach neuen technischen Möglichkeiten, um den unmittelbaren Farbauftrag zu vermeiden, entwickelte der Künstler beispielsweise die Technik der Grattage. Bei dieser Technik wird eine Leinwand mit mehreren Farbschichten bemalt und dann über einen groben Stoff oder andere Gegenstände gelegt. Mit einem Schaber wird die Farbe wieder abgekratzt, so dass ein Muster der untergelegten Objekte sichtbar wird.

Es geht bei dem vorliegenden Gemälde weniger um den Inhalt sondern mehr um die Technik und das Spiel von Form- und Farbbeziehungen. Weder das Bild selbst noch der – von dem Künstler gegebene – Bildtitel „Enseigne pour une école de moustiques“ geben uns eine bestimmte Deutung vor. Über den Bildinhalt können wir anhand des Titels nur mutmaßen und so zieht uns das rätselhafte Werk allein mit seiner offenen und assoziativen Darstellung in seinen Bann. Zeit seines Lebens war Max Ernst ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de

30.11.2021 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 294.454,-
Schätzwert:
EUR 250.000,- bis EUR 300.000,-

Max Ernst *


(Brühl 1891–1976 Paris)
Enseigne pour une École de Moustiques, 1961, signiert max ernst auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert und betitelt max ernst (1961) enseigne pour une école de moustiques, Öl auf Leinwand, 54 x 65 cm, gerahmt

Provenienz:
Le Point Cardinal, Paris
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Werner Spies (Hrsg.): Max Ernst - Oeuvre-Katalog, Werke 1954-1963, Houston/Köln 1998, S. 271, Nr. 3572, mit Abb.
John Russel: Max Ernst - Leben und Werk, Köln 1966, Nr. 106

„Max Ernst war Maler, Zeichner, Bildhauer und Erfinder neuer Techniken für die Kunst. Bei seiner Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten war vor allem die Forderung des Surrealismus nach einer ‘Abkehr von der Herrschaft der Logik, ein Denk-Diktat ohne jede Vernunft-Kontrolle‘ richtungsweisend, durch die ein Spiel der Gedanken ähnlich dem von Träumen und Halluzinationen erreicht werden sollte.“

Max Ernst, Techniken,

Ernst gehört dadurch mit Sicherheit zu den vielseitigsten Künstlern der Moderne. Er erlernte das Malen autodidaktisch. Vor allem sein Frühwerk ist daher von vielen unterschiedlichen Stilen, Gattungen und Epochen geprägt. 1922 siedelte Ernst nach Paris über, ab 1933 galt seine Kunst im nationalsozialistischen Deutschland als entartet. Als auch Frankreich aufgrund des 2. Weltkriegs für ihn nicht mehr sicher war, floh der Künstler 1941 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Nach dem Krieg kehrte er 1953 nach Frankreich zurück.

Die zur Auktion gelangende Arbeit „Enseigne pour une école de moustiques“ stammt aus dem Jahr 1961, sie gehört somit zu Ernst‘ Spätwerk. Das abstrakte Gemälde widmet sich vor allem der Erforschung der Textur. Die vielfältige Oberflächenstruktur erzeugt einen organisch anmutenden Raum, die blau-weiße Farbpalette des Untergrundes erinnert an die Medien Wasser oder Luft. Die roten Farbakzente bilden ein Liniengefüge, dass die blau-weißen Farbschichten des Untergrundes unterbricht und den Blick des Betrachters in gewisser Weise lenkt. Zeit seines Lebens war Max Ernst auf der Suche nach neuen technischen Möglichkeiten, um den unmittelbaren Farbauftrag zu vermeiden, entwickelte der Künstler beispielsweise die Technik der Grattage. Bei dieser Technik wird eine Leinwand mit mehreren Farbschichten bemalt und dann über einen groben Stoff oder andere Gegenstände gelegt. Mit einem Schaber wird die Farbe wieder abgekratzt, so dass ein Muster der untergelegten Objekte sichtbar wird.

Es geht bei dem vorliegenden Gemälde weniger um den Inhalt sondern mehr um die Technik und das Spiel von Form- und Farbbeziehungen. Weder das Bild selbst noch der – von dem Künstler gegebene – Bildtitel „Enseigne pour une école de moustiques“ geben uns eine bestimmte Deutung vor. Über den Bildinhalt können wir anhand des Titels nur mutmaßen und so zieht uns das rätselhafte Werk allein mit seiner offenen und assoziativen Darstellung in seinen Bann. Zeit seines Lebens war Max Ernst ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 30.11.2021 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: Online


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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