Lot Nr. 14


Pieter Brueghel II., Umkreis


Pieter Brueghel II., Umkreis - Alte Meister I

(Brüssel 1564–1638 Antwerpen)
Flämisches Sprichwort, vermutlich: „Hij legt ‘t ei in andermans nest“,
Öl auf Holz, Tondo, Durchmesser 18 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Italien, bis 2021

Der vorliegende Tondo gibt Zeugnis von der fortwährenden Beliebtheit des volkstümlichen Sprichwörtergenres, das unter der Familie Brueghel und ihren Nachfolgern in Flandern das gesamte 16. Jahrhundert hindurch sowie im frühen 17. Jahrhundert eine lebendige Entwicklung durchlaufen hat. Die Ausführung des vorliegenden Gemäldes und der Bildinhalt, der offenbar auf eine flämische Redensart hindeutet, verweisen es in den Umkreis von Pieter Brueghel dem Jüngeren (1565–1636), dessen vielbeschäftigte Antwerpener Werkstatt, die Zugriff auf die künstlerischen Vorbilder des verstorbenen Vaters Pieter Brueghel des Älteren (um 1525–1569) hatte, mehrere derartiger Tondi hervorbrachte.

Die Ikonografie des Werkes ist vielschichtig, zumal die dargestellten Sprichwörter oftmals subtile Doppelbedeutungen hatten. Die Feuerstelle und das weinende Kind rechts sowie der heruntergefallene Hut mit den zerbrochenen Eiern daneben verweisen nachdrücklich auf das familiäre „Nest“. Dies mag sich auf die Redensart „Hij legt ‘t ei in andermans nest“ bzw. „Sein Ei in das Nest eines anderen Mannes legen“ beziehen – was als moralische Warnung vor Untreue gelten mag. Andererseits deuten die flehende Mutter rechts und das verzagte Kind in Verbindung mit der Nest-/Ei-Symbolik an, dass der Mann die Frau geschwängert hat und sich danach aus dem Staub macht.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Pieter Brueghel II., Umkreis


(Brüssel 1564–1638 Antwerpen)
Flämisches Sprichwort, vermutlich: „Hij legt ‘t ei in andermans nest“,
Öl auf Holz, Tondo, Durchmesser 18 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Italien, bis 2021

Der vorliegende Tondo gibt Zeugnis von der fortwährenden Beliebtheit des volkstümlichen Sprichwörtergenres, das unter der Familie Brueghel und ihren Nachfolgern in Flandern das gesamte 16. Jahrhundert hindurch sowie im frühen 17. Jahrhundert eine lebendige Entwicklung durchlaufen hat. Die Ausführung des vorliegenden Gemäldes und der Bildinhalt, der offenbar auf eine flämische Redensart hindeutet, verweisen es in den Umkreis von Pieter Brueghel dem Jüngeren (1565–1636), dessen vielbeschäftigte Antwerpener Werkstatt, die Zugriff auf die künstlerischen Vorbilder des verstorbenen Vaters Pieter Brueghel des Älteren (um 1525–1569) hatte, mehrere derartiger Tondi hervorbrachte.

Die Ikonografie des Werkes ist vielschichtig, zumal die dargestellten Sprichwörter oftmals subtile Doppelbedeutungen hatten. Die Feuerstelle und das weinende Kind rechts sowie der heruntergefallene Hut mit den zerbrochenen Eiern daneben verweisen nachdrücklich auf das familiäre „Nest“. Dies mag sich auf die Redensart „Hij legt ‘t ei in andermans nest“ bzw. „Sein Ei in das Nest eines anderen Mannes legen“ beziehen – was als moralische Warnung vor Untreue gelten mag. Andererseits deuten die flehende Mutter rechts und das verzagte Kind in Verbindung mit der Nest-/Ei-Symbolik an, dass der Mann die Frau geschwängert hat und sich danach aus dem Staub macht.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022