Lot Nr. 46 -


Ambrosius Bosschaert II.


Ambrosius Bosschaert II. - Alte Meister I

(Arnemuiden 1609–1645 Utrecht)
Früchtekorb, Muscheln, eine Eidechse und Insekten auf einer steinernen Tischplatte,
monogrammiert und datiert links unten: AB fecit 1630,
Öl auf Holz, 37,5 x 49,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz;
Auktion, Koller, Zürich, 21. September 2007, Lot 3029;
dort erworben vom jetzigen Besitzer

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 196628 verzeichnet.

Ein vergleichbares Gemälde mit identischem Monogramm und mit 1631 datiert wurde am 12. November 1992 bei Christie’s, London, als Lot 67 versteigert.

Fred Meijer hat das vorliegende Gemälde als eigenhändiges Werk Ambrosius Bosschaerts bestätigt. Er hält es für ein wichtiges Werk innerhalb des überschaubaren Oeuvres des Künstlers.

Die vorliegende Szene üppiger Natur im Überfluss, mit exotischen Muscheln, Eidechsen, Insekten und importierten Früchten, ist ein typisch luxuriöses, meisterhaft ausgeführtes Werk von der Hand Ambrosius Bosschaerts des Jüngeren, eines der versiertesten Stilllebenmaler des holländischen Goldenen Zeitalters. Die verwitterte Steinplinthe, auf der der Künstler links unten mit seinem Monogramm signiert hat, verleiht dem Werk eine zeitlose Monumentalität. Tatsächlich würde man in der Natur selbst aufgrund des unterschiedlichen saisonalen und örtlichen Gedeihens beziehungsweise Vorkommens von Flora und Fauna nie auf ein solches Füllhorn treffen. Bosschaert hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Stilllebenmalerei in den Niederlanden als eigenständiges Genre. Die Muscheln und Insekten der vorliegenden Komposition beruhen auf akribischen Vorzeichnungen.

Die Hafenstadt Middleburg, in der Bosschaerts künstlerische Laufbahn begann und wo er einen Großteil seiner Werke schuf, befand sich am Handelsweg nach Ostindien und Nord- und Südamerika. Bosschaerts Tätigkeit fiel mit dem beginnenden Goldenen Zeitalter der holländischen Wissenschaft zusammen. Die Stadt war mit ihrem akademischen Leben ein wichtiges Zentrum für das Studium exotischer Importe und neuer Phänomene. Auf dem vorliegenden Bild zeigt sich dies beispielhaft an dem schwarz-weißen Haus der Meeresschnecke, der Marmorkegelschnecke (Conus marmoreus) aus dem Indischen Ozean, im Einklang mit dem regen humanistischen Interesse für die Welt der Natur, mit der sich im Norden erstmals Erasmus von Rotterdam ein Jahrhundert davor so intensiv auseinandersetzte.

Bosschaert hatte drei Söhne, die ihm alle als Stilllebenmaler nachfolgten. Auch sein Schwager Balthasar van der Ast (1593–1657), der seine Werkstatt in Utrecht und später in Breda hatte, lebte bei ihm. Zusammen waren sie eine angesehene Künstlerdynastie, deren Werke zu den denkwürdigsten des Gouden Eeuw zählen.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Ambrosius Bosschaert II.


(Arnemuiden 1609–1645 Utrecht)
Früchtekorb, Muscheln, eine Eidechse und Insekten auf einer steinernen Tischplatte,
monogrammiert und datiert links unten: AB fecit 1630,
Öl auf Holz, 37,5 x 49,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz;
Auktion, Koller, Zürich, 21. September 2007, Lot 3029;
dort erworben vom jetzigen Besitzer

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 196628 verzeichnet.

Ein vergleichbares Gemälde mit identischem Monogramm und mit 1631 datiert wurde am 12. November 1992 bei Christie’s, London, als Lot 67 versteigert.

Fred Meijer hat das vorliegende Gemälde als eigenhändiges Werk Ambrosius Bosschaerts bestätigt. Er hält es für ein wichtiges Werk innerhalb des überschaubaren Oeuvres des Künstlers.

Die vorliegende Szene üppiger Natur im Überfluss, mit exotischen Muscheln, Eidechsen, Insekten und importierten Früchten, ist ein typisch luxuriöses, meisterhaft ausgeführtes Werk von der Hand Ambrosius Bosschaerts des Jüngeren, eines der versiertesten Stilllebenmaler des holländischen Goldenen Zeitalters. Die verwitterte Steinplinthe, auf der der Künstler links unten mit seinem Monogramm signiert hat, verleiht dem Werk eine zeitlose Monumentalität. Tatsächlich würde man in der Natur selbst aufgrund des unterschiedlichen saisonalen und örtlichen Gedeihens beziehungsweise Vorkommens von Flora und Fauna nie auf ein solches Füllhorn treffen. Bosschaert hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Stilllebenmalerei in den Niederlanden als eigenständiges Genre. Die Muscheln und Insekten der vorliegenden Komposition beruhen auf akribischen Vorzeichnungen.

Die Hafenstadt Middleburg, in der Bosschaerts künstlerische Laufbahn begann und wo er einen Großteil seiner Werke schuf, befand sich am Handelsweg nach Ostindien und Nord- und Südamerika. Bosschaerts Tätigkeit fiel mit dem beginnenden Goldenen Zeitalter der holländischen Wissenschaft zusammen. Die Stadt war mit ihrem akademischen Leben ein wichtiges Zentrum für das Studium exotischer Importe und neuer Phänomene. Auf dem vorliegenden Bild zeigt sich dies beispielhaft an dem schwarz-weißen Haus der Meeresschnecke, der Marmorkegelschnecke (Conus marmoreus) aus dem Indischen Ozean, im Einklang mit dem regen humanistischen Interesse für die Welt der Natur, mit der sich im Norden erstmals Erasmus von Rotterdam ein Jahrhundert davor so intensiv auseinandersetzte.

Bosschaert hatte drei Söhne, die ihm alle als Stilllebenmaler nachfolgten. Auch sein Schwager Balthasar van der Ast (1593–1657), der seine Werkstatt in Utrecht und später in Breda hatte, lebte bei ihm. Zusammen waren sie eine angesehene Künstlerdynastie, deren Werke zu den denkwürdigsten des Gouden Eeuw zählen.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022