Lot Nr. 94


David de Coninck


David de Coninck - Alte Meister I

(Antwerpen 1636–1701 Brüssel)
Ein eine sich an erlegtes Wild heranmachende Katze anknurrender Hund,
Öl auf Leinwand, 93,5 x 130,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 6. Juli 2011, Lot 112;
Privatsammlung, Spanien;
Kunsthandel, Belgien;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung an David de Coninck nach Prüfung des Originals bestätigt hat. Er führt aus, dass es sich bei der vorliegenden Komposition um die ausgereiftere von zwei Varianten handelt (siehe Sotheby’s, London, 17. April 1996, Lot 161; und Christie’s, London, 18. April 1996, Lot 273).

Das vorliegende Gemälde ist ein Paradebeispiel für die brillante Ausführung und den raffinierten Symbolismus des Antwerpener Tier- und Stilllebenmalers David de Coninck, unbestritten der Hauptvertreter des Genres im Flandern des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Einst war das Werk aufgrund seiner großartigen kompositorischen Symmetrien und der flüssigen Malweise Jan Fyt zugeschrieben. Die fauchende Katze rechts steht für Bosheit und Falschheit, während der Hund links Mut und Treue symbolisiert. In einer lebhaften Palette von Rot-, Blau- und Gelbtönen dargestellt, findet dieser Kampf zwischen dem hündisch Guten und katzenhaften Bösen über einem Vanitas-Stillleben unterhalb angeordneter toter Vögel statt, deren natürliche Schönheit allzu flüchtig ist. Das vorliegende Werk lässt sich gut mit Meisterwerken de Conincks wie Tote Vögel und Wild mit Schießhunden und einer jungen Eule in der National Gallery in London vergleichen.

De Coninck kam 1659 in Antwerpen bei Pieter Boel in die Lehre, der wiederum ein Schüler Fyts gewesen war; 1663 wurde er Meister der Antwerpener Lukasgilde. Danach ging er nach Paris, wo er mit dem flämischen Tiermaler Nicasius Bernaerts zusammenarbeitete, der als Mitglied der Académie royale de peinture et sculpture im Dienst des Königshofs stand. Zwischen 1671 und 1694 lebte de Coninck in Rom, wo er dem Kreis holländischer und flämischer Künstler angehörte, die sich selbst den Namen Bentvueghels gegeben hatten. Nach einem Aufenthalt in Wien kehrte er nach Flandern zurück und ging um 1701 nach Brüssel, wo er als Meister in die dortige Lukasgilde eintrat.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 64.000,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

David de Coninck


(Antwerpen 1636–1701 Brüssel)
Ein eine sich an erlegtes Wild heranmachende Katze anknurrender Hund,
Öl auf Leinwand, 93,5 x 130,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 6. Juli 2011, Lot 112;
Privatsammlung, Spanien;
Kunsthandel, Belgien;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung an David de Coninck nach Prüfung des Originals bestätigt hat. Er führt aus, dass es sich bei der vorliegenden Komposition um die ausgereiftere von zwei Varianten handelt (siehe Sotheby’s, London, 17. April 1996, Lot 161; und Christie’s, London, 18. April 1996, Lot 273).

Das vorliegende Gemälde ist ein Paradebeispiel für die brillante Ausführung und den raffinierten Symbolismus des Antwerpener Tier- und Stilllebenmalers David de Coninck, unbestritten der Hauptvertreter des Genres im Flandern des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Einst war das Werk aufgrund seiner großartigen kompositorischen Symmetrien und der flüssigen Malweise Jan Fyt zugeschrieben. Die fauchende Katze rechts steht für Bosheit und Falschheit, während der Hund links Mut und Treue symbolisiert. In einer lebhaften Palette von Rot-, Blau- und Gelbtönen dargestellt, findet dieser Kampf zwischen dem hündisch Guten und katzenhaften Bösen über einem Vanitas-Stillleben unterhalb angeordneter toter Vögel statt, deren natürliche Schönheit allzu flüchtig ist. Das vorliegende Werk lässt sich gut mit Meisterwerken de Conincks wie Tote Vögel und Wild mit Schießhunden und einer jungen Eule in der National Gallery in London vergleichen.

De Coninck kam 1659 in Antwerpen bei Pieter Boel in die Lehre, der wiederum ein Schüler Fyts gewesen war; 1663 wurde er Meister der Antwerpener Lukasgilde. Danach ging er nach Paris, wo er mit dem flämischen Tiermaler Nicasius Bernaerts zusammenarbeitete, der als Mitglied der Académie royale de peinture et sculpture im Dienst des Königshofs stand. Zwischen 1671 und 1694 lebte de Coninck in Rom, wo er dem Kreis holländischer und flämischer Künstler angehörte, die sich selbst den Namen Bentvueghels gegeben hatten. Nach einem Aufenthalt in Wien kehrte er nach Flandern zurück und ging um 1701 nach Brüssel, wo er als Meister in die dortige Lukasgilde eintrat.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.