Adam de Coster und Werkstatt
(Mechelen um 1586–1643 Antwerpen)
Die Verleugnung des Petrus,
Öl auf Leinwand, 89 x 124 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Courtrai, 1950
Literatur:
D. Roggen, Het Caravaggisme te Gent, in: Gentse Bijdragen tot kunstgeschiedenis, deel XII, 1950, S. 258, S. 256, Abb. 1 (als Gerard Seghers);
L. Vertova, B. Nicolson, Caravaggism in Europe, 2. Aufl., Bd. I, Turin 1990, S. 174, Nr. 1426 (als Kopie nach Seghers);
A. Delvingt, „Le Caravagesque flamand Adam de Coster“, in: Propositions d’identification et de datation autour de son activité picturale anversoise, Annale d’Histoire de l’Art et d’Archéologie, Université libre de Bruxelles, XLI, 2019, S. 109 und Anm. 59
Wir danken Anne Delvingt, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Adam de Coster und Werkstatt nach Prüfung des Werks im Original bestätigt hat.
Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um eine originale Darstellung des Bildthemas der Verleugnung des Petrus von der Hand Adam de Costers unter Mitarbeit seiner Werkstatt. De Coster war ein versierter, in Antwerpen tätiger flämischer Nachfolger Caravaggios. Zwei weitere Umsetzungen des Themas durch de Coster sind bekannt. Die erste, die am 3. Dezember 2014 bei Christie’s, London, als Lot 172 verkauft wurde, weist starke Ähnlichkeiten zum vorliegenden Werk auf, insbesondere hinsichtlich der Gewänder der beiden Mittelfiguren und der Anklägerin in Gestalt der Frau, die die Kerzenflamme mit ihrer Handinnenfläche abschirmt. Das Haupt des heiligen Petrus auf dem bei Christie’s versteigerten Bild ist gegenüber der vorliegenden Komposition seitenverkehrt, doch die Gestaltung der Figur ist mit jener des vorliegenden Bildes verwandt. Die zweite Version, am 5. Juni 2008 bei Sotheby’s, New York, als Lot 58 versteigert, orientiert sich an einem vollkommen anderen Kompositionsschema, bedient sich aber gleichfalls der charakteristischen dramatischen Lichteffekte, aufgrund derer de Coster den Beinamen „Pictor noctium“ erhielt.
Alle diese Fassungen der Verleugnung des Petrus galten einst als Werke aus dem Umkreis von Gerard Seghers und wurden von Benedict Nicholson als solche katalogisiert. Gianni Papi und Anne Delvingt haben sie jedoch umfassend begründet als Bildfindungen de Costers ausgewiesen. Eine der dem vorliegenden Werk nahestehenden Fassungen de Costers befand sich übrigens in der berühmten Sammlung des Antwerpener Gewürzhändlers Cornelis van der Geest.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
11.05.2022 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 15.002,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Adam de Coster und Werkstatt
(Mechelen um 1586–1643 Antwerpen)
Die Verleugnung des Petrus,
Öl auf Leinwand, 89 x 124 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Courtrai, 1950
Literatur:
D. Roggen, Het Caravaggisme te Gent, in: Gentse Bijdragen tot kunstgeschiedenis, deel XII, 1950, S. 258, S. 256, Abb. 1 (als Gerard Seghers);
L. Vertova, B. Nicolson, Caravaggism in Europe, 2. Aufl., Bd. I, Turin 1990, S. 174, Nr. 1426 (als Kopie nach Seghers);
A. Delvingt, „Le Caravagesque flamand Adam de Coster“, in: Propositions d’identification et de datation autour de son activité picturale anversoise, Annale d’Histoire de l’Art et d’Archéologie, Université libre de Bruxelles, XLI, 2019, S. 109 und Anm. 59
Wir danken Anne Delvingt, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Adam de Coster und Werkstatt nach Prüfung des Werks im Original bestätigt hat.
Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um eine originale Darstellung des Bildthemas der Verleugnung des Petrus von der Hand Adam de Costers unter Mitarbeit seiner Werkstatt. De Coster war ein versierter, in Antwerpen tätiger flämischer Nachfolger Caravaggios. Zwei weitere Umsetzungen des Themas durch de Coster sind bekannt. Die erste, die am 3. Dezember 2014 bei Christie’s, London, als Lot 172 verkauft wurde, weist starke Ähnlichkeiten zum vorliegenden Werk auf, insbesondere hinsichtlich der Gewänder der beiden Mittelfiguren und der Anklägerin in Gestalt der Frau, die die Kerzenflamme mit ihrer Handinnenfläche abschirmt. Das Haupt des heiligen Petrus auf dem bei Christie’s versteigerten Bild ist gegenüber der vorliegenden Komposition seitenverkehrt, doch die Gestaltung der Figur ist mit jener des vorliegenden Bildes verwandt. Die zweite Version, am 5. Juni 2008 bei Sotheby’s, New York, als Lot 58 versteigert, orientiert sich an einem vollkommen anderen Kompositionsschema, bedient sich aber gleichfalls der charakteristischen dramatischen Lichteffekte, aufgrund derer de Coster den Beinamen „Pictor noctium“ erhielt.
Alle diese Fassungen der Verleugnung des Petrus galten einst als Werke aus dem Umkreis von Gerard Seghers und wurden von Benedict Nicholson als solche katalogisiert. Gianni Papi und Anne Delvingt haben sie jedoch umfassend begründet als Bildfindungen de Costers ausgewiesen. Eine der dem vorliegenden Werk nahestehenden Fassungen de Costers befand sich übrigens in der berühmten Sammlung des Antwerpener Gewürzhändlers Cornelis van der Geest.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 11.05.2022 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 30.04. - 11.05.2022 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.