Lot Nr. 133


Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt


Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt - Alte Meister I

(Grafenwörth 1718–1801 Stein/Donau)
Das letzte Abendmahl,
Öl auf Leinwand, 94 x 150 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Niederösterreich, seit 1920/1930

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine unpublizierte verkleinerte Version eines Gemäldes in der Sammlung des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal, Kärnten (227 x 391 cm; siehe R. Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt, Innsbruck 1989, Abb. 345, S. 451, Nr. 529).
Georg Lechner schreibt über das Gemälde im Refektorium von St. Paul (in: Der Kremser Schmidt – Zum 300. Geburtstag, hg. von S. Röllig, Ausstellungskatalog, Wien 2018, S. 18): „Das größte Format weist mit 227 auf 31 Zentimetern das Letzte Abendmahl auf. Es dominiert somit die anderen im Äußeren, sorgt aber gemeinsam mit der Fußwaschung im Sinn eines erzählerischen Rahmens auch für den inhaltlichen Zusammenhalt der verschiedenen Szenen. Für das Abendmahl wurde jener dramatische Moment gewählt, in dem Jesus durch das Reichen eines eingetauchten Bissens Brot den Verräter Judas, der hier als den Betrachtenden am nächsten befindliche Figur mit Geldbeutel zu sehen ist, enthüllt (Joh 13, 21–28). Einerseits folgte Schmidt hier der biblischen Schilderung möglichst getreu, andererseits gibt es auch darüber hinausgehende Ergänzungen wie die aufgeschlagene Heilige Schrift im Hintergrund oder jenen Apostel im Vordergrund, der Wein in einen Kelch einschenkt und damit auf die Messhandlung anspielt […].“

Mit Bildern wie dem vorliegenden brachte es der Kremser Schmidt zu großer künstlerischer und überregionaler Bedeutung. Neben Franz Anton Maulbertsch und Paul Troger war er einer der renommiertesten österreichischen Maler des 18. Jahrhunderts. Er arbeitete für kirchliche und weltliche Auftraggeber, dekorierte Kirchen, Klöster und Schlösser. Der Reiseschriftsteller Ignaz de Luca (1756–1799) schrieb über den Kremser Schmidt: „Wer die Arbeiten eines Schmidts sieht, der wird immer eingestehen, dass er ein Maler der ersten Klasse in unsern Zeiten sey, und seiner Nation ungemein Ehre macht […]“ (in: Ignaz de Luca, Das gelehrte Oesterreich, Ein Versuch, Bd. 1, Teil 2, Wien 1778, S. 347f., zit. nach: Röllig 2018, S. 11).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt


(Grafenwörth 1718–1801 Stein/Donau)
Das letzte Abendmahl,
Öl auf Leinwand, 94 x 150 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Niederösterreich, seit 1920/1930

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine unpublizierte verkleinerte Version eines Gemäldes in der Sammlung des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal, Kärnten (227 x 391 cm; siehe R. Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt, Innsbruck 1989, Abb. 345, S. 451, Nr. 529).
Georg Lechner schreibt über das Gemälde im Refektorium von St. Paul (in: Der Kremser Schmidt – Zum 300. Geburtstag, hg. von S. Röllig, Ausstellungskatalog, Wien 2018, S. 18): „Das größte Format weist mit 227 auf 31 Zentimetern das Letzte Abendmahl auf. Es dominiert somit die anderen im Äußeren, sorgt aber gemeinsam mit der Fußwaschung im Sinn eines erzählerischen Rahmens auch für den inhaltlichen Zusammenhalt der verschiedenen Szenen. Für das Abendmahl wurde jener dramatische Moment gewählt, in dem Jesus durch das Reichen eines eingetauchten Bissens Brot den Verräter Judas, der hier als den Betrachtenden am nächsten befindliche Figur mit Geldbeutel zu sehen ist, enthüllt (Joh 13, 21–28). Einerseits folgte Schmidt hier der biblischen Schilderung möglichst getreu, andererseits gibt es auch darüber hinausgehende Ergänzungen wie die aufgeschlagene Heilige Schrift im Hintergrund oder jenen Apostel im Vordergrund, der Wein in einen Kelch einschenkt und damit auf die Messhandlung anspielt […].“

Mit Bildern wie dem vorliegenden brachte es der Kremser Schmidt zu großer künstlerischer und überregionaler Bedeutung. Neben Franz Anton Maulbertsch und Paul Troger war er einer der renommiertesten österreichischen Maler des 18. Jahrhunderts. Er arbeitete für kirchliche und weltliche Auftraggeber, dekorierte Kirchen, Klöster und Schlösser. Der Reiseschriftsteller Ignaz de Luca (1756–1799) schrieb über den Kremser Schmidt: „Wer die Arbeiten eines Schmidts sieht, der wird immer eingestehen, dass er ein Maler der ersten Klasse in unsern Zeiten sey, und seiner Nation ungemein Ehre macht […]“ (in: Ignaz de Luca, Das gelehrte Oesterreich, Ein Versuch, Bd. 1, Teil 2, Wien 1778, S. 347f., zit. nach: Röllig 2018, S. 11).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022