Lot Nr. 168 -


Ernst Ludwig Kirchner


Ernst Ludwig Kirchner - Moderne

(Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch bei Davos)
Berghaus mit Gewitterwolke, 1917, signiert und mit „Handdruck E L Kirchner“ (verblasst) bezeichnet, Holzschnitt auf festem Vellum, Darstellungsgröße 5x x 4x cm, Blattgröße 57,3 x 44,1 cm, gerahmt

Ernst Ludwig Kircher wurde 1915 zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Noch im selben Jahr wurde der Künstler nach einem nervlichen und körperlichen Zusammenbruch jedoch für kriegsuntauglich erklärt. Seelisch und körperlich stark angeschlagen zog sich Kirchner 1917 nach Davos in die Schweiz zurück. Den Sommer und den Herbst der Jahre 1917 und 1918 verbrachte Kirchner auf der Stafelalp, oberhalb von Davos, sowie in einem Bergbauernhaus bei Frauenkirch in der Nähe von Davos.
Die hier angebotenen Holzschnitte (Los 168 und Los 169) entstammen beide dieser Schaffensphase in den Schweizer Alpen und stellen sowohl gegenständlich als auch inhaltlich die dortige Bergwelt dar. Fasziniert von der Natur und der ursprünglichen Lebenswelt der Bauern und ihrer Tiere wandte sich Kirchner von seinen bisherigen Sujets der Großstadt und ihrer Bewohner ab.
In den Schweizer Alpen stellte Kirchner bevorzugt die Größe und Erhabenheit der alpinen Berglandschaft dar. Die Arbeiten spiegeln seine Ortskenntnis, seine intensive Naturbeobachtung und sein genaues Studium der dort lebenden Menschen wider. Er setzte sich intensiv mit der ihn umgebenden Landschaft auseinander. Seine frühen Darstellungen, die in den Schweizer Alpen entstanden, zeigen vor allem nahsichtige Ausschnitte der dortigen Berglandschaft zumeist ohne die Darstellung ihrer Bewohner. Seine späteren Werke hingegen stellen das Leben der Bauern und ihrer Tiere in der Landschaft dar. Kirchner hat die Schweiz bis zu seinem Tod im Jahr 1938 nur noch gelegentlich für Reisen nach Deutschland verlassen.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Edwin Redslob, Berlin

Ausstellung und Literatur:
Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Im Zentrum. Ernst Ludwig Kirchner - eine Hamburger Privatsammlung, 26. Oktober 2001 - 13. Januar 2002 / Davos, Kirchner Museum, 27. Januar 2002 - 14. April 2002 / Berlin, Brücke-Museum, 17. Januar 2003 - 2. März 2003, Kat. Nr. 65 (mit Abb.)

Literatur:
Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner: Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern, 2015, Bd. IV, S. 16, Nr. 852 I (von II), Abb. S. 17
Wolf-Dieter Dube, E. L. Kirchner: das graphische Werk, München, 1991, Bd. 1, S. 49, Nr. 299 I (II), Abb. S. 48
Schiefler H 285
Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnungen seines Lebens, Bern 1979, S. 94

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de

31.05.2022 - 17:00

Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 60.000,-

Ernst Ludwig Kirchner


(Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch bei Davos)
Berghaus mit Gewitterwolke, 1917, signiert und mit „Handdruck E L Kirchner“ (verblasst) bezeichnet, Holzschnitt auf festem Vellum, Darstellungsgröße 5x x 4x cm, Blattgröße 57,3 x 44,1 cm, gerahmt

Ernst Ludwig Kircher wurde 1915 zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Noch im selben Jahr wurde der Künstler nach einem nervlichen und körperlichen Zusammenbruch jedoch für kriegsuntauglich erklärt. Seelisch und körperlich stark angeschlagen zog sich Kirchner 1917 nach Davos in die Schweiz zurück. Den Sommer und den Herbst der Jahre 1917 und 1918 verbrachte Kirchner auf der Stafelalp, oberhalb von Davos, sowie in einem Bergbauernhaus bei Frauenkirch in der Nähe von Davos.
Die hier angebotenen Holzschnitte (Los 168 und Los 169) entstammen beide dieser Schaffensphase in den Schweizer Alpen und stellen sowohl gegenständlich als auch inhaltlich die dortige Bergwelt dar. Fasziniert von der Natur und der ursprünglichen Lebenswelt der Bauern und ihrer Tiere wandte sich Kirchner von seinen bisherigen Sujets der Großstadt und ihrer Bewohner ab.
In den Schweizer Alpen stellte Kirchner bevorzugt die Größe und Erhabenheit der alpinen Berglandschaft dar. Die Arbeiten spiegeln seine Ortskenntnis, seine intensive Naturbeobachtung und sein genaues Studium der dort lebenden Menschen wider. Er setzte sich intensiv mit der ihn umgebenden Landschaft auseinander. Seine frühen Darstellungen, die in den Schweizer Alpen entstanden, zeigen vor allem nahsichtige Ausschnitte der dortigen Berglandschaft zumeist ohne die Darstellung ihrer Bewohner. Seine späteren Werke hingegen stellen das Leben der Bauern und ihrer Tiere in der Landschaft dar. Kirchner hat die Schweiz bis zu seinem Tod im Jahr 1938 nur noch gelegentlich für Reisen nach Deutschland verlassen.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Edwin Redslob, Berlin

Ausstellung und Literatur:
Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Im Zentrum. Ernst Ludwig Kirchner - eine Hamburger Privatsammlung, 26. Oktober 2001 - 13. Januar 2002 / Davos, Kirchner Museum, 27. Januar 2002 - 14. April 2002 / Berlin, Brücke-Museum, 17. Januar 2003 - 2. März 2003, Kat. Nr. 65 (mit Abb.)

Literatur:
Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner: Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern, 2015, Bd. IV, S. 16, Nr. 852 I (von II), Abb. S. 17
Wolf-Dieter Dube, E. L. Kirchner: das graphische Werk, München, 1991, Bd. 1, S. 49, Nr. 299 I (II), Abb. S. 48
Schiefler H 285
Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnungen seines Lebens, Bern 1979, S. 94

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 31.05.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 21.05. - 30.05.2022