(Buda 1863-1920 Budapest)
Am Klavier, monogrammiert (ligiert), datiert KKA (1)910, Öl auf Leinwand, 96 x 73 cm, gerahmt, (Rei)

Der ungarische Maler Aladár Körösföi-Kriesch hinterlässt ein bemerkenswert umfangreiches Oeuvre. Nach seiner akademischen Ausbildung in Budapest, München und Venedig sowie einem zweijährigen Aufenthalt in Rom kehrte er 1892 nach Ungarn zurück. Im Rahmen seiner Tätigkeit an der Meisterschule in Budapest entstanden mehrere monumentale Fresken in Kirchen und öffentlichen Gebäuden, für die er erste Auszeichnungen erhielt.
Unter anderem realisierte er zwei Werke mit Jagd- und Fischerei-Motiven für das neue ungarische Parlamentsgebäude, mit dessen Bau 1885 begonnen wurde.
Körösföi-Kriesch beschäftigte sich intensiv mit der italienischen Freskotechnik der Renaissance und stellte seine Malmittel nach alten Rezepten her. Ab 1901 lebte er zurückgezogen in Gödöllö nahe Budapest, wo er sich ebenfalls erfolgreich der Herstellung von Glasmalereien, Gobelins und Mosaikgemälden widmete; es bildete sich dort bald aus einer kleinen Gruppe die Künstlerkolonie Gödöllö, in der auch seine Schwester Laura Kriesch künstlerisch tätig war. Darüber hinaus zählten auch Aquarelle und Lithographien sowie Mosaikschmuck und ein Bronzerelief zu seinen Werken. Körösföi-Kriesch fertigte mehrere Gobelins u.a. für die königliche Burganlage in Budapest an. Für das ungarische Kultusministerium entwarf er die Einrichtung und stellte dadurch einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis. Hinzu kommt außerdem eine literarische Tätigkeit: der Künstler brachte 1904 ein Werk über die Präraffaeliten heraus und verfasste zahlreiche Artikel über Maltechniken, Material und Kunstfragen seiner Zeit. Zahlreiche internationale Preise und Medaillen belegen seinen außerordentlichen Erfolg bereits zu Lebzeiten.