Aus Familien-Erstbesitz eines Ehepaars
Außergewöhnliche Kombination mit 5-Gang-Schaltgetriebe
Originale 105.000 Kilometer

1971 stellte Mercedes den intern R107 genannten Nachfolger der erfolgreichen „Pagode“ vor. Mercedes Design-Altmeister Friedrich Geiger, bereits für den Flügeltürer verantwortlich, zeichnete eine radikal andere Linie, die Basis des Hauses bis in die 1980er hinein werden sollte. Große Leuchten, nun liegend angebracht, symbolisierten Sicherheit, ein Hauch von Keilform moderne Dynamik, dennoch grazil und zeitlos elegant.

Den amerikanischen Markt im Auge trieb nun anstelle eines Sechszylinders ein V8 den SL an. Am Automobilsalon 1973 in Genf stellte man mit dem 450 SL einen noch größeren Motor vor, was angesichts der sich anbahnenden Ölkrise nicht der klügste aller Schachzüge war. 1974 folgte genau deshalb mit dem 280 SL ein Sechszylinder mit dem bewährten M110 Doppelnocker. Der schöpfte 185 Pferdestärken aus 2.746 ccm Hubraum und war bekannt für seine Drehfreudigkeit, eine Qualität, die er speziell in Verbindung mit dem Schaltgetriebe zeigen konnte. Wie schon alle seine Vorgänger wurde der neue SL in Übersee zum großen Erfolg, aber auch in der Heimat stellte er in Sachen Verkaufszahlen alle bisherigen SL in den Schatten. Der 280er blieb von 1974 bis 1985 im Programm und wurde wie die gesamte Baureihe laufend verbessert. So war ab Oktober 1982 serienmäßig das Fünfgang-Getriebe verbaut. Zum Modelljahr 1986 kam die wahrscheinlich einzige wahre Modellpflege mit ganz neuen Motoren und zahlreichen Modernisierungen, um den SL nach 15 Jahren für vier weitere Jahre aufzufrischen. Der R107 blieb, optisch nahezu unverändert, bis 1989 im Programm und ist bei Mercedes damit die am längsten gebaute Modellreihe. Die letzten R107 verließen 1989 bereits als Klassiker den Schauraum, ein Status, der nur wenigen Fahrzeugen zuteil wurde.

Dieser 280 SL wurde im Februar 1985 an einen mittelfränkischen Industriellen ausgeliefert. Er bestellte das Cabriolet im ungewöhnlichen Farbton Sandbeige (DB444) mit braunem Stoff Brasil (073). Dazu wurden ein Radio Becker Europa (257), ABS (470), Außenspiegel rechts elektrisch (504) sowie Verdeckstoff dunkelbraun (746) geordert. Im Juni 1996 wurde der Wagen auf die Gattin, Jahrgang 1940, umgemeldet. Ob das Hardtop seither nochmals abgenommen wurde, ist ungewiss. Sicher ist jedoch, dass der Mercedes regelmäßig im Service war, immer beim selben Vertrags-Händler, der den Wagen schon ausgeliefert hatte. Bei 102.160 km war dort der letzte Service. Allerdings war das bereits 2002. Vor der Einbringung wurde das Öl gewechselt, ein Kundendienst erscheint dennoch angeraten. Zwischendurch erhielt er auch eine neue Lackierung, obwohl sich der Wagen laut Aussage der Gattin in unfallfreiem Zustand befindet.

In Summe ist dieser 280 SL ein rundherum untypischer Vertreter seiner Gattung. Die Zusammenstellung ist ebenso ungewöhnlich wie die geringe Laufleistung und die quasi erste Hand, aus der er kommt. Das rare Schaltgetriebe mit 5-Gängen prägt den Charakter entscheidend. Eine Rarität von höchster Attraktivität, die in jeder Hinsicht etwas Besonderes ist im Reigen der angebotenen R 107.

Chassis: WDB1070421A026034
Papiere: Deutsche Zulassung