Einer von nur 631 gebauten Carrera MFI Targa
Frühes Exemplar aus dem ersten Modelljahr
In weitgehend unrestauriertem Zustand
Schweizer Auslieferung
Matching Numbers

Nach nur einem Produktionsjahr und 1.590 Stück war es bei Porsche 1973 wieder vorbei mit der Herrlichkeit in Form des Carrera RS. Der hatte alle Erwartungen übertroffen und die ursprünglich für die Homologation geplante Stückzahl bei weitem übertroffen. Die Nachfrage war also da, der Motor auch und ein neues Modell stand vor der Tür. Das alles ließ sich bestens vereinen und schon war der Carrera MFI (Mechanical Fuel Incjection) geboren. Abgesehen von den neuen Stoßstangen des G-Modells und des Interieurs blieb der MFI im Grunde ein Carrera RS. Der Motor mit seinen 210 PS blieb eins zu eins der gleiche und genauso wie das Touring-Modell des RS wog der MFI nur 1.075 Kilogramm, was die Voraussetzung war für die atemberaubenden Fahrleistungen. Den Sprint auf 100 schaffte der Neue in Tests in unter sechs Sekunden.

Mit dem Wechsel zur G-Serie bot sich auch die Möglichkeit den neuen Carrera in Targa-Form anzubieten. Während vom Coupé 1.633 bis Mitte 1976 gebaut wurden, waren es vom Targa lediglich 631 Stück. 20 davon gingen im letzten Modelljahr an die Belgische Polizei. Der große US-Markt, der für Porsche so wichtig war, konnte nur aus der Ferne neidvoll zusehen, da die immer strenger werdenden Abgas-Restriktionen eine Auslieferung nach Übersee unmöglich machten. Für den dortigen Markt kam eine K-Jetronic zum Einsatz, die in Sachen Leistung nicht annähernd der MFI das Wasser reichen konnte. Der Carrera 2.7 war überhaupt der letzte Straßen-Porsche mit mechanischer Benzineinspritzung, danach kam diese nur noch in wenigen Rennwagen zur Anwendung.

Dieser Carrera 2.7 MFI ist eines der raren Targa-Modelle und wurde im Frühjahr 1974 in die Schweiz ausgeliefert, wo er am 21. März erstmals zugelassen wurde. 2006 kam der 911 nach Österreich, wo er in Vorarlberg zur Typisierung vorgeführt wurde und anschließend zum Einbringer nach Österreich kam. Anno dazumal, lange bevor die frühen 911er ihren großen Aufschwung erlebten, wussten nur wahre Enthusiasten über die Besonderheit dieser raren Sportwagen Bescheid. Unser Einbringer war einer davon, was er auch nicht verheimlicht, wenn er von den Qualitäten des Motors zu berichten beginnt. Als der Wagen zu ihm kam, befand er sich in jenem Zustand, in dem er heute noch vor uns steht, nämlich weitgehend unrestauriert.

Eine kürzlich von Porsche ausgestellte Geburtsurkunde bestätigt nicht nur, dass noch der originale Motor im Heck seinen Dienst versieht, sondern auch die Farbkombination aus hellgelbem Lack und blauschwarzem Kunstleder mit seltenen Shetland-Sitzeinlagen als die originale. Von den zahlreichen Extras, Aufpralldämpfer vorne und hinten (058), Sportsitze links und rechts (409), Targa Faltdach (436), Antenne link, Lautsprecher (440), Carrera Schriftzug in schwarz (462), Bilstein Stoßdämpfer (474), Motorraumleuchte (482), getönte Verglasung (568), Scheibenwischer mit Intervall (652) ist lediglich der Heckspoiler (473) über all die Jahre abhanden gekommen. In den letzten 15 Jahren bekam der Motor Aufmerksamkeit vom Fachmann, ansonsten bewahrte sein Besitzer den Carrera so wie er war. Kleine Spuren der Zeit störten ihn nicht, im Gegenteil sie passen zu dieser Fahrmaschine, die keine Trailerqueen sein will. Wer noch nie dieses Wunderwerk von einem Motor erleben durfte, der fühle sich hiermit in Versuchung geführt!

Chassis: 9114610267
Motor: 6640905
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung