Außergewöhnliche Dogon Kanaga-Maske.
Mali, Sanga Gebiet, Holz, Leder, H: 96 cm. Kleine einheimische Reparatur. Eines der schönsten Exemplare einer Kanaga-Maske mit einer hauchdünnen Nase und feinen Details. Kanaga-Masken werden bei den „Dama“ genannten Ritualen getragen, bei denen die Seelen verstorbener Familienmitglieder aus dem Dorf geleitet werden, was gleichzeitig das Prestige der Verstorbenen erhöht. Im Jahr 1935 wurde der französische Anthropologe Marcel Griaule Zeuge eines Dama-Rituals, bei dem neunundzwanzig von insgesamt vierundsiebzig Masken vom Typ Kanaga in Verwendung waren. Diese Masken zeichnen sich durch einen hölzernen Aufbau in Form eines doppelten Kreuzes mit kurzen vertikalen Elementen aus, die aus den Spitzen der horizontalen Stäbe herausragen. „Während der Zeit, die Griaule bei den Dogon verbrachte, um deren komplexes Glaubenssystem zu studieren, wurde ihm zunächst gesagt, dass die Kanaga-Maske einen Vogel mit weißen Flügeln und schwarzer Stirn darstellt, doch später erkannte er, dass diese wörtliche Interpretation für die erste Wissensstufe, die der Uneingeweihten, charakteristisch ist. Die tiefere Bedeutung der Kanaga-Maske bezieht sich offenbar sowohl auf Gott, wobei die Querbalken seine Arme und Beine darstellen, als auch auf die Anordnung des Universums, wobei der obere Querbalken den Himmel und der untere die Erde darstellt. Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Interpretationen verdeutlicht die Lücken in unserem Verständnis der Dogon-Kunst“. AHDC
Provenienz:
Dr. J. B. Bedaux, Belgien.
Experte: Joris Visser
Joris Visser
+32-2-514 00 34
Joris.Visser@dorotheum.com
13.10.2022 - 15:09
- Schätzwert:
-
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-
- Startpreis:
-
EUR 4.000,-
Außergewöhnliche Dogon Kanaga-Maske.
Mali, Sanga Gebiet, Holz, Leder, H: 96 cm. Kleine einheimische Reparatur. Eines der schönsten Exemplare einer Kanaga-Maske mit einer hauchdünnen Nase und feinen Details. Kanaga-Masken werden bei den „Dama“ genannten Ritualen getragen, bei denen die Seelen verstorbener Familienmitglieder aus dem Dorf geleitet werden, was gleichzeitig das Prestige der Verstorbenen erhöht. Im Jahr 1935 wurde der französische Anthropologe Marcel Griaule Zeuge eines Dama-Rituals, bei dem neunundzwanzig von insgesamt vierundsiebzig Masken vom Typ Kanaga in Verwendung waren. Diese Masken zeichnen sich durch einen hölzernen Aufbau in Form eines doppelten Kreuzes mit kurzen vertikalen Elementen aus, die aus den Spitzen der horizontalen Stäbe herausragen. „Während der Zeit, die Griaule bei den Dogon verbrachte, um deren komplexes Glaubenssystem zu studieren, wurde ihm zunächst gesagt, dass die Kanaga-Maske einen Vogel mit weißen Flügeln und schwarzer Stirn darstellt, doch später erkannte er, dass diese wörtliche Interpretation für die erste Wissensstufe, die der Uneingeweihten, charakteristisch ist. Die tiefere Bedeutung der Kanaga-Maske bezieht sich offenbar sowohl auf Gott, wobei die Querbalken seine Arme und Beine darstellen, als auch auf die Anordnung des Universums, wobei der obere Querbalken den Himmel und der untere die Erde darstellt. Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Interpretationen verdeutlicht die Lücken in unserem Verständnis der Dogon-Kunst“. AHDC
Provenienz:
Dr. J. B. Bedaux, Belgien.
Experte: Joris Visser
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Joris.Visser@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Stammeskunst |
Auktionstyp: | Online Auction |
Datum: | 13.10.2022 - 15:09 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 06.10. - 13.10. 2022 |
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