Lot Nr. 374


Stephanie Glax


Stephanie Glax - Aquarelle und Miniaturen

(Rohitsch-Sauerbrunn/Slowenien 1876-1952 Mailand)
Im Varieté in Paris, signiert und datiert St. Glax Jan 1905, Pastell auf Papier, 28,5 x 23,5 cm, gerahmt, verso Ausstellungsetikett, (BH)

Stephanie Glax war eine der frühen bildenden Künstlerinnen Österreichs und auch international gesehen eine der ersten Gestalterinnen von Plakaten. Darüber hinaus ließ sie sich im allgemeinen gesellschaftlichen Leben nicht in das damals so enge Frauenbild zwängen. Die ersten Lebensjahre verbrachte sie in Bad Rohitsch-Sauerbrunn in der Steiermark (heute Slowenien). 1885 übersiedelte sie, zunächst nur für die Wintermonate, dann ganzjährig nach Abbazia, wo ihr Vater, der Arzt Dr. Julius Glax, Kurdirektor wurde. Glax studierte von 1896 bis 1900 an der Kunstgewerbeschule in Wien bei Franz Matsch und Felician von Myrbach, danach in München und Paris.

Im März 1899 erschien anlässlich des ersten Faschings-Kränzchen des „Vereins der Studentinnen der Universität Wien“ im Wiener Etablissement Ronacher ein kurzer Bericht über die Künstlerin in der „Neue Freie Presse“: „Für die Tänzer hatte Fräulein Stephanie Glax, eine Schülerin der Kunstgewerbeschule des Oesterreichischen Museums, eine Tanzordnung gezeichnet, auf der man einen Bruder Studio mit dem Champagnerglase und eine Studentin mit dem Bierkruge in der Hand sah.“ (Neue Freie Presse, 5.3.1899, S. 7). Diese ironische Umkehrung der geschlechtlichen Rollenbilder war typisch für die junge Künstlerin, die sich nicht scheute, Terrains zu erobern, die bis dahin vor allem von Männern besetzt waren.

Während des Studiums beschäftige sich Glax intensiv mit gebrauchsgrafischen Arbeiten. Zur touristischen Bewerbung von Abbazia entwarf sie eine Reihe von Grafiken, Plakaten und Broschüren, die dem Kurort Abbazia ein modernes Erscheinungsbild verliehen. (Vergleiche: Bernhard Denscher, Stephanie Glax, Austrian Posters, Beiträge zur Geschichte der Visuellen Kommunikation, www.austrianposters.at/2020/02/01/stephanie-glax)


Ausgestellt:
XIV. Esposizione Internazionale d'Arte - Venezia 1924.

Expertin: Mag. Barbara Hagerty Mag. Barbara Hagerty
+43-1-515 60-736

barbara.hagerty@dorotheum.at

04.04.2023 - 16:07

Erzielter Preis: **
EUR 5.500,-
Schätzwert:
EUR 2.000,- bis EUR 3.000,-
Startpreis:
EUR 1.500,-

Stephanie Glax


(Rohitsch-Sauerbrunn/Slowenien 1876-1952 Mailand)
Im Varieté in Paris, signiert und datiert St. Glax Jan 1905, Pastell auf Papier, 28,5 x 23,5 cm, gerahmt, verso Ausstellungsetikett, (BH)

Stephanie Glax war eine der frühen bildenden Künstlerinnen Österreichs und auch international gesehen eine der ersten Gestalterinnen von Plakaten. Darüber hinaus ließ sie sich im allgemeinen gesellschaftlichen Leben nicht in das damals so enge Frauenbild zwängen. Die ersten Lebensjahre verbrachte sie in Bad Rohitsch-Sauerbrunn in der Steiermark (heute Slowenien). 1885 übersiedelte sie, zunächst nur für die Wintermonate, dann ganzjährig nach Abbazia, wo ihr Vater, der Arzt Dr. Julius Glax, Kurdirektor wurde. Glax studierte von 1896 bis 1900 an der Kunstgewerbeschule in Wien bei Franz Matsch und Felician von Myrbach, danach in München und Paris.

Im März 1899 erschien anlässlich des ersten Faschings-Kränzchen des „Vereins der Studentinnen der Universität Wien“ im Wiener Etablissement Ronacher ein kurzer Bericht über die Künstlerin in der „Neue Freie Presse“: „Für die Tänzer hatte Fräulein Stephanie Glax, eine Schülerin der Kunstgewerbeschule des Oesterreichischen Museums, eine Tanzordnung gezeichnet, auf der man einen Bruder Studio mit dem Champagnerglase und eine Studentin mit dem Bierkruge in der Hand sah.“ (Neue Freie Presse, 5.3.1899, S. 7). Diese ironische Umkehrung der geschlechtlichen Rollenbilder war typisch für die junge Künstlerin, die sich nicht scheute, Terrains zu erobern, die bis dahin vor allem von Männern besetzt waren.

Während des Studiums beschäftige sich Glax intensiv mit gebrauchsgrafischen Arbeiten. Zur touristischen Bewerbung von Abbazia entwarf sie eine Reihe von Grafiken, Plakaten und Broschüren, die dem Kurort Abbazia ein modernes Erscheinungsbild verliehen. (Vergleiche: Bernhard Denscher, Stephanie Glax, Austrian Posters, Beiträge zur Geschichte der Visuellen Kommunikation, www.austrianposters.at/2020/02/01/stephanie-glax)


Ausgestellt:
XIV. Esposizione Internazionale d'Arte - Venezia 1924.

Expertin: Mag. Barbara Hagerty Mag. Barbara Hagerty
+43-1-515 60-736

barbara.hagerty@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Aquarelle und Miniaturen
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 04.04.2023 - 16:07
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.03. - 04.04.2023


** Kaufpreis exkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.