Lot Nr. 19


Albin Egger-Lienz


(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
Das Kind, ca. 1922, signiert Egger-Lienz, auf der Rückseite mit Egger-Lienz bezeichnet und „Aus dem Bilde die Mütter“, datiert 1922, Öl auf Karton, 25 x 24 cm, gerahmt

Provenienz:
Nachlass des Künstlers
dessen Erben
Privatsammlung, Tirol

Registriert und abgebildet in:
Heinrich Hammer, Albin Egger-Lienz, Innsbruck 1930, S. 285, verzeichnet unter „1922 Mütter“, Studie Nr. 2 („Zum Kind“), keine Abb.
Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz Innsbruck 1976, Bd. II, Werkverzeichnis, M 566 („Zum Kind“), mit Abb. (schwarz/weiß)

Vergleiche:
Bildnis des Kindes in dem Gemälde „Mütter“, 1922, Öl auf Leinwand, Werkverzeichnis Kirschl M 563, Innsbruck Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum

„Die schöpferische Kraft ist nichts anderes als ein Gewahrwerden der Dinge. Sie müßen erst von uns gestaltet werden, u. wenn dies kraftvoll geschieht, wird das Naturbild nicht verändert sondern beseelt, verdichtet, bedeutungsvoll.“

Egger-Lienz, 1922 zit. in: Kirschl, Band I, S. 359

Dieses kleinformatige Gemälde mit dem Porträt eines Wickelkindes war bis jetzt nur in einer schwarz/weiß Fotografie bekannt. Es gehört zum großformatigen Gemälde „Mütter“ (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, Inv. Nr. Gem 1296) von 1922 und ist mit kleinen Abweichungen vergleichbar mit der Darstellung eines Neugeborenen im etwas früher entstandenen Gemälde „Generationen“ von 1918 (Kirschl M 418), von dem es insgesamt vier Varianten als eigenständige Porträts gibt. (Kirschl M 422, 517, 573 und 574).
Egger-Lienz verweist in einem Brief von 1925 auf die „formale Behandlung der Köpfe“ in diesen Gemälden hin, auf die Art „wie ihr organischer Bau im Ganzen wie im Detail [zum] Symbol“ und wie die „Naturform durch die Gestaltung aufgesogen u. verlebendigt…, zum Stil von Innen heraus“ wird (Kirschl, Band I, S. 318).

In diesen gleichnishaften Gedankenbildern der Spätzeit versinnbildlicht Egger-Lienz mit dem seltenen Motiv des Kleinkinds das Prinzip der Hoffnung inmitten des großen Leids der vom Krieg gezeichneten Familien. Losgelöst vom übergeordneten inhaltlichen Kontext wird das Porträt des unschuldigen Kindes noch intensiver zum Symbol eines steten Neubeginns und des Lebens.

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at

23.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 44.200,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 40.000,-

Albin Egger-Lienz


(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
Das Kind, ca. 1922, signiert Egger-Lienz, auf der Rückseite mit Egger-Lienz bezeichnet und „Aus dem Bilde die Mütter“, datiert 1922, Öl auf Karton, 25 x 24 cm, gerahmt

Provenienz:
Nachlass des Künstlers
dessen Erben
Privatsammlung, Tirol

Registriert und abgebildet in:
Heinrich Hammer, Albin Egger-Lienz, Innsbruck 1930, S. 285, verzeichnet unter „1922 Mütter“, Studie Nr. 2 („Zum Kind“), keine Abb.
Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz Innsbruck 1976, Bd. II, Werkverzeichnis, M 566 („Zum Kind“), mit Abb. (schwarz/weiß)

Vergleiche:
Bildnis des Kindes in dem Gemälde „Mütter“, 1922, Öl auf Leinwand, Werkverzeichnis Kirschl M 563, Innsbruck Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum

„Die schöpferische Kraft ist nichts anderes als ein Gewahrwerden der Dinge. Sie müßen erst von uns gestaltet werden, u. wenn dies kraftvoll geschieht, wird das Naturbild nicht verändert sondern beseelt, verdichtet, bedeutungsvoll.“

Egger-Lienz, 1922 zit. in: Kirschl, Band I, S. 359

Dieses kleinformatige Gemälde mit dem Porträt eines Wickelkindes war bis jetzt nur in einer schwarz/weiß Fotografie bekannt. Es gehört zum großformatigen Gemälde „Mütter“ (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, Inv. Nr. Gem 1296) von 1922 und ist mit kleinen Abweichungen vergleichbar mit der Darstellung eines Neugeborenen im etwas früher entstandenen Gemälde „Generationen“ von 1918 (Kirschl M 418), von dem es insgesamt vier Varianten als eigenständige Porträts gibt. (Kirschl M 422, 517, 573 und 574).
Egger-Lienz verweist in einem Brief von 1925 auf die „formale Behandlung der Köpfe“ in diesen Gemälden hin, auf die Art „wie ihr organischer Bau im Ganzen wie im Detail [zum] Symbol“ und wie die „Naturform durch die Gestaltung aufgesogen u. verlebendigt…, zum Stil von Innen heraus“ wird (Kirschl, Band I, S. 318).

In diesen gleichnishaften Gedankenbildern der Spätzeit versinnbildlicht Egger-Lienz mit dem seltenen Motiv des Kleinkinds das Prinzip der Hoffnung inmitten des großen Leids der vom Krieg gezeichneten Familien. Losgelöst vom übergeordneten inhaltlichen Kontext wird das Porträt des unschuldigen Kindes noch intensiver zum Symbol eines steten Neubeginns und des Lebens.

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 23.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.05. - 23.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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