Abraham Le Roy
(vermutlich tätig in Paris und Nancy um 1640–1660)
Eine Porzellanschale mit Käse, ein Glas Rotwein, ein Zinnkrug, eine noch rauchende Kerze, eine Pfeife, ein Messer, zwei geräucherte Heringe, Brot und eine Maus auf einem Sims,
monogrammiert rechts unten auf dem Brotlaib: R,
Öl auf Leinwand, 52 x 80,5 cm, gerahmt
Provenienz:
vermutlich Sammlung Hermann Wedewer (1811–1871), Wiesbaden;
dessen Auktion, J. M. Heberle, Lempertz, Köln, 1. Mai 1899, Lot 197 (als Jan Albertsz Rootius);
Privatsammlung Deutschland;
Auktion, Lempertz, Köln, 6. Dezember 1997, Lot 1140 (als deutscher Künstler, 17. Jahrhundert);
Privatsammlung, Paris;
Kunsthandel Jan de Maere, Brüssel;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt hat.
Die vorliegende Komposition ist eines der beiden einzigen bekannten eigenhändigen Werke des Künstlers. Beide zeigen eine identische Komposition von ähnlicher Größe. Das erste bekannte Werk befand sich früher im Besitz von Jacques Leegenhoek in Paris und wurde 2012 bei Koller angeboten (vgl. Auktion, Koller, Zürich, 30. März 2012, Lot 3030, als Abraham Le Roy). Eine Inschrift auf der Rückseite der Leegenhoek-Version führte zur Identifizierung des Künstlers. Daher kann das R auf dem runden Weißbrot in beiden Werken als Monogramm des Künstlers interpretiert werden.
Autor Michel Faré bezeichnete Abraham Le Roy als einen der wahrscheinlich besten Vertreter des archaischen Stilllebens im Frankreich des 17. Jahrhunderts (vgl. M. Faré, Le grand siècle de la nature morte en France: le XVIIe siècle, Fribourg 1974, S. 142 f.). Laut Faré blieb Le Roy lange Zeit unbeachtet, was auf die wenigen bekannten biografischen Fakten aus dem Leben des Künstlers und auf sein kleines bekanntes Œuvre zurückzuführen sein dürfte. Abraham Le Roy war in Nancy und höchstwahrscheinlich auch in Paris tätig. In Paris ist ein Abraham Le Royer oder Le Roy als Sohn von Jean dokumentiert, der als Miniaturmaler tätig war und Blumen in Aquarell auf Pergament schuf.
Stilistisch erinnert das vorliegende Werk an die zu früherer Zeit in den Niederlanden entstandenen Stillleben, etwa an die Werke von Georg Flegel, Floris van Schooten, Osias Beert und Clara Peeters. Vor allem die kleine Maus in dem vorliegenden Werk erinnert an vergleichbare Tiere in einigen Kompositionen Flegels. Für das geschulte Auge sind sowohl die knabbernde Maus als auch die rauchende Kerze Motive, die das Thema der Sterblichkeit und der Zerbrechlichkeit des Lebens symbolisieren.
22.10.2024 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 71.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Abraham Le Roy
(vermutlich tätig in Paris und Nancy um 1640–1660)
Eine Porzellanschale mit Käse, ein Glas Rotwein, ein Zinnkrug, eine noch rauchende Kerze, eine Pfeife, ein Messer, zwei geräucherte Heringe, Brot und eine Maus auf einem Sims,
monogrammiert rechts unten auf dem Brotlaib: R,
Öl auf Leinwand, 52 x 80,5 cm, gerahmt
Provenienz:
vermutlich Sammlung Hermann Wedewer (1811–1871), Wiesbaden;
dessen Auktion, J. M. Heberle, Lempertz, Köln, 1. Mai 1899, Lot 197 (als Jan Albertsz Rootius);
Privatsammlung Deutschland;
Auktion, Lempertz, Köln, 6. Dezember 1997, Lot 1140 (als deutscher Künstler, 17. Jahrhundert);
Privatsammlung, Paris;
Kunsthandel Jan de Maere, Brüssel;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt hat.
Die vorliegende Komposition ist eines der beiden einzigen bekannten eigenhändigen Werke des Künstlers. Beide zeigen eine identische Komposition von ähnlicher Größe. Das erste bekannte Werk befand sich früher im Besitz von Jacques Leegenhoek in Paris und wurde 2012 bei Koller angeboten (vgl. Auktion, Koller, Zürich, 30. März 2012, Lot 3030, als Abraham Le Roy). Eine Inschrift auf der Rückseite der Leegenhoek-Version führte zur Identifizierung des Künstlers. Daher kann das R auf dem runden Weißbrot in beiden Werken als Monogramm des Künstlers interpretiert werden.
Autor Michel Faré bezeichnete Abraham Le Roy als einen der wahrscheinlich besten Vertreter des archaischen Stilllebens im Frankreich des 17. Jahrhunderts (vgl. M. Faré, Le grand siècle de la nature morte en France: le XVIIe siècle, Fribourg 1974, S. 142 f.). Laut Faré blieb Le Roy lange Zeit unbeachtet, was auf die wenigen bekannten biografischen Fakten aus dem Leben des Künstlers und auf sein kleines bekanntes Œuvre zurückzuführen sein dürfte. Abraham Le Roy war in Nancy und höchstwahrscheinlich auch in Paris tätig. In Paris ist ein Abraham Le Royer oder Le Roy als Sohn von Jean dokumentiert, der als Miniaturmaler tätig war und Blumen in Aquarell auf Pergament schuf.
Stilistisch erinnert das vorliegende Werk an die zu früherer Zeit in den Niederlanden entstandenen Stillleben, etwa an die Werke von Georg Flegel, Floris van Schooten, Osias Beert und Clara Peeters. Vor allem die kleine Maus in dem vorliegenden Werk erinnert an vergleichbare Tiere in einigen Kompositionen Flegels. Für das geschulte Auge sind sowohl die knabbernde Maus als auch die rauchende Kerze Motive, die das Thema der Sterblichkeit und der Zerbrechlichkeit des Lebens symbolisieren.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 22.10.2024 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 12.10. - 22.10.2024 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.