Lot Nr. 64


Ignazio Stern


(Mauerkirchen 1679–1748 Rom)
Dianas Nymphen entwaffnen schlafende Amoretten,
Öl auf Leinwand, 122 x 172 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel, Italien;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Alberto Crispo, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat.

Das vorliegende Gemälde steht in Zusammenhang mit seitenverkehrten Kompositionen Francesco Albanis im Louvre, Paris (Inv.-Nr. 12, MR 16).

Ignaz Stern – auch bekannt als Ignazio Stern oder Ignazio Stella – war ein im Herzogtum Bayern geborener Barockmaler, der in Italien Anerkennung fand und in den Künstlerkreisen des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts eine bemerkenswerte Rolle einnahm. Geboren um 1679 in Eggenburg oder Mauerkirchen, das heute zu Österreich gehört, wurde Stern zunächst in seiner Heimat ausgebildet, bevor er nach Italien übersiedelte, wo er den Großteil seiner Schaffenszeit verbrachte.

Der Künstler war hauptsächlich in der Romagna und in Rom tätig, wo er sich zweimal, von 1701 bis 1713 und erneut von 1724 bis 1748, jeweils für längere Zeit aufhielt: Nachdem er sich in Rom etabliert hatte, führte sein wachsendes Ansehen zu Aufträgen aus verschiedenen italienischen Städten, darunter Bologna und Piacenza. Sein Stil lässt stark den Einfluss des italienischen Barocks erkennen, wobei er sich vor allem von den Werken Pietro da Cortonas und Carlo Marattas inspirieren ließ, bei denen er während seines Aufenthalts in Rom studiert haben könnte. Auf diesem eleganten Gemälde wie auch auf jenem des folgenden Lots greift Stern Kompositionen von Bildern Francesco Albanis auf, die heute im Louvre aufbewahrt werden (Inv.-Nr. 12, MR 16 und 11, MR 15), allerdings seitenverkehrt, was auf gestochene Vorlagen schließen lässt. Albanis Gemälde gehörten zu einer Serie von vier Gemälden, die Herzog Federico Gonzaga von Mantua 1621 in Auftrag gab. Diese Werke waren sehr erfolgreich und veranlassten Albani, weitere Versionen anzufertigen, die sich heute im Musée des Beaux-Arts, Bordeaux (Inv.-Nr. 5882), in den Staatlichen Kunstsammlungen, Kassel (Inv.-Nr. L 953) und im Schloss Sanssouci, Potsdam (Inv.-Nr. 4 7723) befinden.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.at

22.10.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Ignazio Stern


(Mauerkirchen 1679–1748 Rom)
Dianas Nymphen entwaffnen schlafende Amoretten,
Öl auf Leinwand, 122 x 172 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel, Italien;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Alberto Crispo, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat.

Das vorliegende Gemälde steht in Zusammenhang mit seitenverkehrten Kompositionen Francesco Albanis im Louvre, Paris (Inv.-Nr. 12, MR 16).

Ignaz Stern – auch bekannt als Ignazio Stern oder Ignazio Stella – war ein im Herzogtum Bayern geborener Barockmaler, der in Italien Anerkennung fand und in den Künstlerkreisen des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts eine bemerkenswerte Rolle einnahm. Geboren um 1679 in Eggenburg oder Mauerkirchen, das heute zu Österreich gehört, wurde Stern zunächst in seiner Heimat ausgebildet, bevor er nach Italien übersiedelte, wo er den Großteil seiner Schaffenszeit verbrachte.

Der Künstler war hauptsächlich in der Romagna und in Rom tätig, wo er sich zweimal, von 1701 bis 1713 und erneut von 1724 bis 1748, jeweils für längere Zeit aufhielt: Nachdem er sich in Rom etabliert hatte, führte sein wachsendes Ansehen zu Aufträgen aus verschiedenen italienischen Städten, darunter Bologna und Piacenza. Sein Stil lässt stark den Einfluss des italienischen Barocks erkennen, wobei er sich vor allem von den Werken Pietro da Cortonas und Carlo Marattas inspirieren ließ, bei denen er während seines Aufenthalts in Rom studiert haben könnte. Auf diesem eleganten Gemälde wie auch auf jenem des folgenden Lots greift Stern Kompositionen von Bildern Francesco Albanis auf, die heute im Louvre aufbewahrt werden (Inv.-Nr. 12, MR 16 und 11, MR 15), allerdings seitenverkehrt, was auf gestochene Vorlagen schließen lässt. Albanis Gemälde gehörten zu einer Serie von vier Gemälden, die Herzog Federico Gonzaga von Mantua 1621 in Auftrag gab. Diese Werke waren sehr erfolgreich und veranlassten Albani, weitere Versionen anzufertigen, die sich heute im Musée des Beaux-Arts, Bordeaux (Inv.-Nr. 5882), in den Staatlichen Kunstsammlungen, Kassel (Inv.-Nr. L 953) und im Schloss Sanssouci, Potsdam (Inv.-Nr. 4 7723) befinden.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 22.10.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.10. - 22.10.2024