Johann Friedrich August Tischbein
(Maastricht 1750–1812 Heidelberg)
Porträt des Louis François, Marquis de Chambray (1737–1807); und
Porträt der Marie-Angélique, Marquise de Chambray, geb. de Rouillé,
das erste Bild signiert und undeutlich datiert links unten: JF (ligiert) Tischbein,
das zweite signiert und datiert rechts unten: JF (ligiert) Tischbein f. 1776,
Öl auf Leinwand, oval, je 64,5 x 54 cm, gerahmt, Pendants (2)
Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 30. April 2019, Lot 613;
dort erworben durch Roy T. Eddleman (1940–2022)
Louis François Marquis de Chambray, Mitglied einer alten Adelsfamilie aus der Normandie, war autodidaktischer Komponist und ein angesehener Militäroffizier. Im April 1762 heiratete er Marie-Angélique de Rouillé, die Tochter eines französischen Ratsmitglieds am obersten Gericht in Paris. In der Bibliothèque Nationale de France sind musikalische Kompositionen des Marquis aus der Zeit von 1759 bis 1766 erhalten, die sich in ihrer Form an der Mannheimer Schule und in ihrer Melodie an der italienischen Musik orientieren. 1788 wurde er zum Feldmarschall ernannt und vertrat im darauffolgenden Jahr die Stadt Evreux in den Generalständen, den „États generaux“. Als Verfechter des Ancien Régime war er bald gezwungen, ins Exil zu gehen, und zog nach Wien, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.
Der auch als „Leipziger Tischbein“ bekannte Maler Johann Friedrich August Tischbein entstammte der hessischen Künstlerfamilie Tischbein. Er wurde von 1768 bis 1772 in Kassel von seinem Onkel Johann Heinrich Tischbein (1722–1789) unterrichtet, bevor er ausgedehnte Reisen durch Frankreich, Italien und die Niederlande unternahm und anschließend in Dessau und Leipzig tätig war. Zwischen 1772 und 1777 verbrachte er einige Studienjahre in Paris, wo die beiden vorliegenden Porträts höchstwahrscheinlich entstanden. Als anerkannter Porträtmaler schuf er bis zu seinem Tod im Jahr 1812 eine große Anzahl von Porträts für mehrere Fürstenhöfe, Adelsfamilien und das aufstrebende Bürgertum in ganz Europa. Seine beiden Töchter Caroline und Elisabeth Tischbein und sein Sohn Carl Wilhelm wurden ebenfalls Künstler und Musiker.
Der Verkaufserlös dieses Lots kommt dem Eddleman Quantum Institute, einer gemeinnützigen Organisation, die sich der Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik durch die Quantenforschung widmet, zugute.
22.10.2024 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
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Johann Friedrich August Tischbein
(Maastricht 1750–1812 Heidelberg)
Porträt des Louis François, Marquis de Chambray (1737–1807); und
Porträt der Marie-Angélique, Marquise de Chambray, geb. de Rouillé,
das erste Bild signiert und undeutlich datiert links unten: JF (ligiert) Tischbein,
das zweite signiert und datiert rechts unten: JF (ligiert) Tischbein f. 1776,
Öl auf Leinwand, oval, je 64,5 x 54 cm, gerahmt, Pendants (2)
Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 30. April 2019, Lot 613;
dort erworben durch Roy T. Eddleman (1940–2022)
Louis François Marquis de Chambray, Mitglied einer alten Adelsfamilie aus der Normandie, war autodidaktischer Komponist und ein angesehener Militäroffizier. Im April 1762 heiratete er Marie-Angélique de Rouillé, die Tochter eines französischen Ratsmitglieds am obersten Gericht in Paris. In der Bibliothèque Nationale de France sind musikalische Kompositionen des Marquis aus der Zeit von 1759 bis 1766 erhalten, die sich in ihrer Form an der Mannheimer Schule und in ihrer Melodie an der italienischen Musik orientieren. 1788 wurde er zum Feldmarschall ernannt und vertrat im darauffolgenden Jahr die Stadt Evreux in den Generalständen, den „États generaux“. Als Verfechter des Ancien Régime war er bald gezwungen, ins Exil zu gehen, und zog nach Wien, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.
Der auch als „Leipziger Tischbein“ bekannte Maler Johann Friedrich August Tischbein entstammte der hessischen Künstlerfamilie Tischbein. Er wurde von 1768 bis 1772 in Kassel von seinem Onkel Johann Heinrich Tischbein (1722–1789) unterrichtet, bevor er ausgedehnte Reisen durch Frankreich, Italien und die Niederlande unternahm und anschließend in Dessau und Leipzig tätig war. Zwischen 1772 und 1777 verbrachte er einige Studienjahre in Paris, wo die beiden vorliegenden Porträts höchstwahrscheinlich entstanden. Als anerkannter Porträtmaler schuf er bis zu seinem Tod im Jahr 1812 eine große Anzahl von Porträts für mehrere Fürstenhöfe, Adelsfamilien und das aufstrebende Bürgertum in ganz Europa. Seine beiden Töchter Caroline und Elisabeth Tischbein und sein Sohn Carl Wilhelm wurden ebenfalls Künstler und Musiker.
Der Verkaufserlös dieses Lots kommt dem Eddleman Quantum Institute, einer gemeinnützigen Organisation, die sich der Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik durch die Quantenforschung widmet, zugute.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 22.10.2024 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 12.10. - 22.10.2024 |