Künstler Mitte des 19. Jahrhunderts
Ein Panoramablick auf Heidelberg, monogrammiert A. N. p., Aquarell und Tempera auf Karton, 100 x 340 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Italien.
Wir danken Dr. Cav. Arabella Cifani für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Werkes.
Das Panorama zeigt die historische Altstadt Heidelbergs in voller Breite. Der Stadtkern schmiegt sich zwischen das Ufer des Neckars und die letzten Ausläufer des Odenwaldes, bevor sich der Blick rechts in die weite Oberrheinische Tiefebene öffnet. Die berühmte Renaissance-Ruine des Heidelberger Schlosses thront auf halber Höhe, der prunkvolle Friedrichssbau, sowie der im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengte Dicke Turm sind klar erkennbar. Links des Schlosses erheben sich die massiven Rundbögen der Stützmauer, die die Scheffelterrasse des Renaissancegartens Hortus Palatinus trägt - bis heute einer der beliebtesten Aussichtspunkte über die Stadt. Unten ragt aus dem Meer der Dächer die evangelische Heilig-Geist-Kirche hervor, dicht dahinter folgt die italienisch anmutende Barockfassade der Jesuitenkirche. Die aus dunkelrotem Sandstein erbaute Alte Brücke überspannt den Neckar und führt zum gegenüberliegenden Ufer. Der hier gelegene Stadtteil Neuenheim avancierte ab der zweiten Hälfte des Neunzehnten Jahrhunderts zum beliebten Villenviertel, in dem bedeutende Wissenschaftler wie beispielsweise Max Weber residierten. Auf halber Höhe des Neuenheimer Ufers verläuft außerdem der berühmte Philosophenweg, der Dichter und Denker, Wissenschaftler und Studierende seit Jahrhunderten zum Spazieren, Diskutieren und Philosophieren einlädt. Der Standpunkt des Panoramas muss von diesem Philosophenweg aus aufgenommen sein. Dieser Panoramablick auf Heidelberg stammt von einem wichtigen und seltenen Stich von Theodor Verhas (Schwetzingen 1811-1872 Heidelberg). Er wurde von Johann Hürlimann (Rideikon, Schweiz 1793-1850 Paris) in Aquatinta gedruckt. Von Verhas’ großem Druck gibt zwei Versionen, die beide im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg aufbewahrt werden. Die erste, die bis auf einige Details genau dem Aquarell entspricht, wurde in Paris von Goupil und Vibert und in London von Ackermann & Co. gedruckt; in Heidelberg wurde sie um 1843 von L. Meder veröffentlicht; die zweite, von denselben Autoren und aus derselben Zeit, ist im Detail identisch, zeigt aber ein weniger umfangreiches Panorama.
Experte: Gautier Gendebien
Gautier Gendebien
+39-334-777 1603
Gautier.Gendebien@dorotheum.it
23.10.2024 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
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Künstler Mitte des 19. Jahrhunderts
Ein Panoramablick auf Heidelberg, monogrammiert A. N. p., Aquarell und Tempera auf Karton, 100 x 340 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Italien.
Wir danken Dr. Cav. Arabella Cifani für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Werkes.
Das Panorama zeigt die historische Altstadt Heidelbergs in voller Breite. Der Stadtkern schmiegt sich zwischen das Ufer des Neckars und die letzten Ausläufer des Odenwaldes, bevor sich der Blick rechts in die weite Oberrheinische Tiefebene öffnet. Die berühmte Renaissance-Ruine des Heidelberger Schlosses thront auf halber Höhe, der prunkvolle Friedrichssbau, sowie der im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengte Dicke Turm sind klar erkennbar. Links des Schlosses erheben sich die massiven Rundbögen der Stützmauer, die die Scheffelterrasse des Renaissancegartens Hortus Palatinus trägt - bis heute einer der beliebtesten Aussichtspunkte über die Stadt. Unten ragt aus dem Meer der Dächer die evangelische Heilig-Geist-Kirche hervor, dicht dahinter folgt die italienisch anmutende Barockfassade der Jesuitenkirche. Die aus dunkelrotem Sandstein erbaute Alte Brücke überspannt den Neckar und führt zum gegenüberliegenden Ufer. Der hier gelegene Stadtteil Neuenheim avancierte ab der zweiten Hälfte des Neunzehnten Jahrhunderts zum beliebten Villenviertel, in dem bedeutende Wissenschaftler wie beispielsweise Max Weber residierten. Auf halber Höhe des Neuenheimer Ufers verläuft außerdem der berühmte Philosophenweg, der Dichter und Denker, Wissenschaftler und Studierende seit Jahrhunderten zum Spazieren, Diskutieren und Philosophieren einlädt. Der Standpunkt des Panoramas muss von diesem Philosophenweg aus aufgenommen sein. Dieser Panoramablick auf Heidelberg stammt von einem wichtigen und seltenen Stich von Theodor Verhas (Schwetzingen 1811-1872 Heidelberg). Er wurde von Johann Hürlimann (Rideikon, Schweiz 1793-1850 Paris) in Aquatinta gedruckt. Von Verhas’ großem Druck gibt zwei Versionen, die beide im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg aufbewahrt werden. Die erste, die bis auf einige Details genau dem Aquarell entspricht, wurde in Paris von Goupil und Vibert und in London von Ackermann & Co. gedruckt; in Heidelberg wurde sie um 1843 von L. Meder veröffentlicht; die zweite, von denselben Autoren und aus derselben Zeit, ist im Detail identisch, zeigt aber ein weniger umfangreiches Panorama.
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Gautier Gendebien
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Gemälde des 19. Jahrhunderts |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 23.10.2024 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 12.10. - 23.10.2024 |