Francesco da Ponte, gen. Francesco Bassano und Jacopo da Ponte, gen. Jacopo Bassano

(Bassano del Grappa 1549–1592 Venedig) und (Bassano del Grappa um 1510–1592)
Wunder aus der Quelle von Mara,
Öl auf Leinwand, 119 x 165 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung James Alexander, 4. Earl von Caledon, K. P. (1846–1884), 5 Carlton House Terrace, London;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
London, Royal Academy, Exhibition of Works by the Old Masters, and by Deceased Masters of the British School. Winter exhibition, 1882, Nr. 143 (als Bassano, 117,5 x 164,5 cm, „Groups of men and women in the foreground engaged in various homely occupations; on the l. a man on horseback wearing a turban; dark sky“ [„Gruppen von Männern und Frauen im Vordergrund, befasst mit verschiedenen häuslichen Tätigkeiten; links ein Mann zu Pferde, bekleidet mit einem Turban; dunkler Himmel“])

Literatur:
A. Ballarin, Jacopo Bassano. Scritti 1964–1995, Cittadella 1995, Bd. I, S. XIVf.

Die Komposition des vorliegenden Gemäldes lehnt sich mit nur geringen Abweichungen an das berühmte Gemälde Jacopo Bassanos an, das sich heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden befindet (113 x 175 cm, Inv.-Nr. 256) und um 1572 datiert werden kann. Stilistisch und technisch weist das Gemälde zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Werken auf, die Jacopo und Francesco Bassano Mitte der 1570er-Jahre gemeinsam schufen. Möglicherweise wurde das Bild als Pendant zu dem Gemälde Lazarus beim Gastmahl des reichen Mannes konzipiert, das sich einst in der Sammlung der Earls von Caledon befand (siehe Christie’s, London, 17. Dezember 1999, Lot 43) und dieselben Maße und dieselbe Provenienz aufweist.

Thema des vorliegenden Gemäldes ist die Geschichte aus dem Buch Exodus (15,22–26), in der erzählt wird, wie die Israeliten nach der Flucht aus Ägypten auf ihrer Wanderung durch die Wüste zu einer Quelle kamen, aus der bitteres Wasser sprudelte – auf Hebräisch „Mara“. Auf göttliche Weisung warf Moses ein Stück Holz ins Wasser, das dadurch trinkbar wurde, sodass sein Volk seinen Durst stillen konnte.

Francesco Bassano erhielt in den 1560er-Jahren seine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters Jacopo und entwickelte einen Stil, der tief im künstlerischen Idiom seines Meisters verwurzelt war, insbesondere in der Einbeziehung ländlicher Motive, geschäftiger Marktszenen und biblischer Episoden, in denen das Heilige mit dem Alltäglichen verwoben wird. Die Werkstatt Bassanos reproduzierte häufig Kompositionen, die bei Sammlern sehr gefragt waren, insbesondere Themen wie die Allegorien der Elemente, der Monate und der vier Jahreszeiten.

Im Jahr 1579 zog Francesco von Bassano nach Venedig, wo er den prestigeträchtigen Auftrag der Deckengemälde für die Sala del Maggior Consiglio im Dogenpalast annahm. Nach 1580 widmete er sich in seinem Schaffen zunehmend nächtlichen Szenen und schuf Gemälde wie Christus im Garten (heute in den Gallerie dell’Accademia, Venedig, Inv.-Nr. 395), die den Einfluss von Luca Cambiaso (1527–1585) und Antonio Campi (1522–1587) erkennen lassen.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.at

Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Francesco da Ponte, gen. Francesco Bassano und Jacopo da Ponte, gen. Jacopo Bassano


(Bassano del Grappa 1549–1592 Venedig) und (Bassano del Grappa um 1510–1592)
Wunder aus der Quelle von Mara,
Öl auf Leinwand, 119 x 165 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung James Alexander, 4. Earl von Caledon, K. P. (1846–1884), 5 Carlton House Terrace, London;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
London, Royal Academy, Exhibition of Works by the Old Masters, and by Deceased Masters of the British School. Winter exhibition, 1882, Nr. 143 (als Bassano, 117,5 x 164,5 cm, „Groups of men and women in the foreground engaged in various homely occupations; on the l. a man on horseback wearing a turban; dark sky“ [„Gruppen von Männern und Frauen im Vordergrund, befasst mit verschiedenen häuslichen Tätigkeiten; links ein Mann zu Pferde, bekleidet mit einem Turban; dunkler Himmel“])

Literatur:
A. Ballarin, Jacopo Bassano. Scritti 1964–1995, Cittadella 1995, Bd. I, S. XIVf.

Die Komposition des vorliegenden Gemäldes lehnt sich mit nur geringen Abweichungen an das berühmte Gemälde Jacopo Bassanos an, das sich heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden befindet (113 x 175 cm, Inv.-Nr. 256) und um 1572 datiert werden kann. Stilistisch und technisch weist das Gemälde zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Werken auf, die Jacopo und Francesco Bassano Mitte der 1570er-Jahre gemeinsam schufen. Möglicherweise wurde das Bild als Pendant zu dem Gemälde Lazarus beim Gastmahl des reichen Mannes konzipiert, das sich einst in der Sammlung der Earls von Caledon befand (siehe Christie’s, London, 17. Dezember 1999, Lot 43) und dieselben Maße und dieselbe Provenienz aufweist.

Thema des vorliegenden Gemäldes ist die Geschichte aus dem Buch Exodus (15,22–26), in der erzählt wird, wie die Israeliten nach der Flucht aus Ägypten auf ihrer Wanderung durch die Wüste zu einer Quelle kamen, aus der bitteres Wasser sprudelte – auf Hebräisch „Mara“. Auf göttliche Weisung warf Moses ein Stück Holz ins Wasser, das dadurch trinkbar wurde, sodass sein Volk seinen Durst stillen konnte.

Francesco Bassano erhielt in den 1560er-Jahren seine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters Jacopo und entwickelte einen Stil, der tief im künstlerischen Idiom seines Meisters verwurzelt war, insbesondere in der Einbeziehung ländlicher Motive, geschäftiger Marktszenen und biblischer Episoden, in denen das Heilige mit dem Alltäglichen verwoben wird. Die Werkstatt Bassanos reproduzierte häufig Kompositionen, die bei Sammlern sehr gefragt waren, insbesondere Themen wie die Allegorien der Elemente, der Monate und der vier Jahreszeiten.

Im Jahr 1579 zog Francesco von Bassano nach Venedig, wo er den prestigeträchtigen Auftrag der Deckengemälde für die Sala del Maggior Consiglio im Dogenpalast annahm. Nach 1580 widmete er sich in seinem Schaffen zunehmend nächtlichen Szenen und schuf Gemälde wie Christus im Garten (heute in den Gallerie dell’Accademia, Venedig, Inv.-Nr. 395), die den Einfluss von Luca Cambiaso (1527–1585) und Antonio Campi (1522–1587) erkennen lassen.

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
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Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.04. - 29.04.2025