Giorgio de Chirico *
(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom)
Piazza d'Italia, 1954, signiert, rückseitig signiert und betitelt „Piazza d'Italia con monumento equestre“, Öl auf Leinwand, 50 x 71 cm, gerahmt
Dieses Werk ist in der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, registriert.
Wir danken der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, für ihre Unterstützung bei der Katalogisierung des Werkes sowie der Bestätigung seiner Echtheit durch eine Prüfung des Originals.
Provenienz:
Mobilio Collection, Florenz
Galleria La Medusa, Studio d'Arte Contemporanea, Rom (Etikett auf der RückS., mit der Inschrift von Claudio Bruni Sakraischik)
Galleria d'Arte Sianesi, Mailand (Etikett und Stempeln auf der RückS.)
Tabanelli Collection, Mailand
Europäische Privatsammlung
Literatur:
C. B. Sakraischik, Giorgio de Chirico. Gesamtkatalog, Bd. II, Arbeiten von 1951 bis 1971, Tom. III, Nr. 160 mit Abb.
Giorgio de Chiricos Piazze d’Italia („Italienische Plätze“) stellen eine der höchsten und vollendetsten Ausdrucksformen seiner metaphysischen Suche dar.
In diesen Kompositionen werden Zeit und Raum ihrer gewohnten Bedeutung beraubt, um Platz zu schaffen für eine andere Dimension: jene des Aion, der zyklische, unbeginntliche und endlose Zeitbegriff der griechischen Tradition, der im Gegensatz zu unserer linearen und chronologischen Auffassung der Existenz steht.
Die verfeinerte Atmosphäre erzählt nicht, entwickelt sich nicht, sondern bleibt unbewegt, als wäre sie in einer ewigen Gegenwart kristallisiert. Klassische Architektur, Schornsteine und städtische Elemente tauchen in einer stillen, geistigen Landschaft auf, in der jedes Detail zu einem Symbol und einer Frage wird.
Das Reiterpferd, das zwar an die feierlichen Skulpturen der Antike erinnert, wird zu einer stummen, isolierten Präsenz, ohne Funktion und Bedeutung, wie ein Relikt, das in der Zeit verloren gegangen ist. Ebenso erscheint das Paar menschlicher Figuren, das sich an den Händen hält, in einer sinnlosen Geste erstarrt – eine Geste, die nicht kommuniziert, sondern eher beunruhigt.
Die Schatten, lang und unnatürlich, dehnen sich ohne erkennbare Lichtquelle aus und tragen zu dem subtilen Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit bei, das die gesamte Szene definiert. Die Stadtlandschaft – präzise, aber unwirklich – erweckt die Vorstellung von einer Stadt, die nie existiert hat, sich jedoch mit einer fast archetypischen Kraft ins Gedächtnis einprägt.
Es ist in dieser Stille, in dieser Aufhebung, dass das Werk seine Kraft entfaltet: nicht indem es Antworten bietet, sondern indem es wesentliche Fragen über unser Dasein in der Welt aufwirft.
Experte: Alessandro Rizzi
Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41
alessandro.rizzi@dorotheum.it
- Erzielter Preis: **
-
EUR 520.000,-
- Schätzwert:
-
EUR 250.000,- bis EUR 350.000,-
Ihr Maximalgebot beträgt
Online-Auftragsabgabe: Auktion beendet
(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom)
Piazza d'Italia, 1954, signiert, rückseitig signiert und betitelt „Piazza d'Italia con monumento equestre“, Öl auf Leinwand, 50 x 71 cm, gerahmt
Dieses Werk ist in der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, registriert.
Wir danken der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, für ihre Unterstützung bei der Katalogisierung des Werkes sowie der Bestätigung seiner Echtheit durch eine Prüfung des Originals.
Provenienz:
Mobilio Collection, Florenz
Galleria La Medusa, Studio d'Arte Contemporanea, Rom (Etikett auf der RückS., mit der Inschrift von Claudio Bruni Sakraischik)
Galleria d'Arte Sianesi, Mailand (Etikett und Stempeln auf der RückS.)
Tabanelli Collection, Mailand
Europäische Privatsammlung
Literatur:
C. B. Sakraischik, Giorgio de Chirico. Gesamtkatalog, Bd. II, Arbeiten von 1951 bis 1971, Tom. III, Nr. 160 mit Abb.
Giorgio de Chiricos Piazze d’Italia („Italienische Plätze“) stellen eine der höchsten und vollendetsten Ausdrucksformen seiner metaphysischen Suche dar.
In diesen Kompositionen werden Zeit und Raum ihrer gewohnten Bedeutung beraubt, um Platz zu schaffen für eine andere Dimension: jene des Aion, der zyklische, unbeginntliche und endlose Zeitbegriff der griechischen Tradition, der im Gegensatz zu unserer linearen und chronologischen Auffassung der Existenz steht.
Die verfeinerte Atmosphäre erzählt nicht, entwickelt sich nicht, sondern bleibt unbewegt, als wäre sie in einer ewigen Gegenwart kristallisiert. Klassische Architektur, Schornsteine und städtische Elemente tauchen in einer stillen, geistigen Landschaft auf, in der jedes Detail zu einem Symbol und einer Frage wird.
Das Reiterpferd, das zwar an die feierlichen Skulpturen der Antike erinnert, wird zu einer stummen, isolierten Präsenz, ohne Funktion und Bedeutung, wie ein Relikt, das in der Zeit verloren gegangen ist. Ebenso erscheint das Paar menschlicher Figuren, das sich an den Händen hält, in einer sinnlosen Geste erstarrt – eine Geste, die nicht kommuniziert, sondern eher beunruhigt.
Die Schatten, lang und unnatürlich, dehnen sich ohne erkennbare Lichtquelle aus und tragen zu dem subtilen Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit bei, das die gesamte Szene definiert. Die Stadtlandschaft – präzise, aber unwirklich – erweckt die Vorstellung von einer Stadt, die nie existiert hat, sich jedoch mit einer fast archetypischen Kraft ins Gedächtnis einprägt.
Es ist in dieser Stille, in dieser Aufhebung, dass das Werk seine Kraft entfaltet: nicht indem es Antworten bietet, sondern indem es wesentliche Fragen über unser Dasein in der Welt aufwirft.
Experte: Alessandro Rizzi
Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41
alessandro.rizzi@dorotheum.it
Auktion: | Moderne |
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Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.05. - 20.05.2025 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.