Auktionswoche mit vielen Gesichtern

17. bis 19. April: Dorotheum-Auktionswoche mit Alten Meistern, Gemälden des 19. Jahrhunderts und Antiquitäten


Nach einem erfolgreichen Auktionsjahr 2011 startet das Dorotheum die erste internationale Auktionswoche des heurigen Jahres. Noble Porträts bilden einen Schwerpunkt bei der Altmeister-Auktion am 18. April, darunter ein Werk von Sofonisba Anguissola. Für diese Künstlerin konnte das Dorotheum im Vorjahr den Weltrekordpreis bei einer Auktion erzielen. Guercino, Orazio Gentileschi, Lavinia Fontana, Angelika Kauffmann oder Jost de Momper und Jan Brueghel II sind ebenfalls vertreten. Die Auktion mit Gemälden des 19. Jahrhunderts feiert u. a. Waldmüller-Festspiele, vier Werke des Künstlers werden angeboten. Von internationalen Künstlern wie Nikolai Semenovich Samokish, Vittorio Matteo Corcos, Giovanni Boldini, Carlo Bossoli oder Oswald Achenbach finden sich ebenfalls Arbeiten wie von den Österreichern Josef Lauer, Marie Egner, Hans Makart, Friedrich Gauermann und Friedrich von Amerling. Eine Auswahl an ausgesuchten Möbelstücken, Skulpturen, Porzellan, Silber, Kamin- und Bilderuhren sowie Juwelen beschließt diese Dorotheum-Auktionswoche.

Auktionswoche
17. bis 19. April 2012:

Gemälde 19. Jahrhundert, Di 17. April 2012, 17 Uhr
Alte Meister, Mi 18. April 2012, 17 + 18.30 Uhr
Antiquitäten (Möbel, Silber), Mi 18. April 2012, 14 + 15 Uhr
Antiquitäten (Skulpturen, Glas, Porzellan), Do 19. April 2012, 14 + 15 Uhr
Juwelen, Do 19. April 2012, 18 Uhr

Besichtigung:
ab Sa 7. April 2012

Ort:
PALAIS DOROTHEUM, Wien 1, Dorotheergasse 17

Presse:
Mag. Doris Krumpl, Tel. + 43-1-515 60-406, doris.krumpl@dorotheum.at

 

 

Alte Meisterinnen
Alte Meister, Auktion am 18. April 2012

Noble Porträts bilden einen der Schwerpunkte der Altmeister-Auktion am 18. April 2012, bei der in jeder Hinsicht Frauen eine bedeutende Rolle spielen, hier sind durchaus auch „alte Meisterinnen“ am Werk. Sofonisba Anguissola, eine der wenigen bekannten alten Meisterinnen, deren Weltrekordpreis im Vorjahr das Dorotheum erzielte, stellte auf einem Porträt Giuliano II. Sforza-Cesarini mit Pagen dar (€ 150.000 - 180.000). Guercino, der ebenfalls Rekordpreise im Dorotheum bekam, ist diesmal u. a. mit einer Heiligen Maria Magdalena in der Auktion vertreten (€ 200.000 - 300.000), eine sehr profan wirkende „Madonna mit Kind“ steuert Orazio Gentileschi bei (€ 200.000 - 300.000). Eine fast zeitgenössische Modernität und kritische Ernsthaftigkeit strahlt das Bildnis einer Schwangeren aus, vermutlich ein Selbstporträt der Malerin Lavinia Fontana (1552-1614). Die Hand schützend auf den Bauch hält sich eine weitere schwangere Dargestellte, vielleicht Anne von Dänemark, gemalt von Vertretern der nordischen Schule (€ 60.000 - 80.000). Giuliano Bugiardini (1475-1554) schuf ein modernes Porträt einer Dame (€ 150.000 - 200.000). Mit einem neu entdeckten, prunkvollen Herrscherporträt des Habsburger-Kaisers Rudolf II. von Martino Rota (€ 50.000 - 70.000) sowie mit dem von Lorenzo Lippi geschaffenen „Der Triumph des David“ sind bei der Auktion auch Darstellungen berühmter Männer aus Bibel und Geschichte vertreten (€ 120.000 - 150.000). 

Fürstinnen zählen diesmal auch zu den „Stars“ der deutschen und niederländischen Malerei. Der „Leipziger Tischbein“ mit den Vornamen Johann Friedrich August fertigte 1794 das Bildnis der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau (€ 20.000 - 30.000), und 1805 schuf Angelika Kauffmann das seelenvolle Bildnis der Fürstin Franziska von Kaunitz-Rietberg (€ 50.000 - 70.000). Beim Genre der Stillleben überzeugt Juan de Espinosas „Stillleben mit Früchten, Gemüse und erlegtem Wildgeflügel“ (€ 150.000 - 200.000). 

Bauern statt Adel bei einer Gemeinschaftsproduktion von Jost de Momper und Jan Brueghel II bei der aus Privatbesitz eingelieferten „Dörflichen Szene am Ziehbrunnen“, ein idealisiertes Bildnis im Geiste aller Natur- und Tierliebhaber: Die Szene ist bevölkert von frei laufenden, glücklichen Schweinen, Hühnern und Enten (€ 350.000 - 400.000).

 

Die gesamte Malerpalette
Gemälde des 19. Jahrhunderts, Auktion am 17. April 2012

Die Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts am 17. April 2012 feiert Waldmüller-Festspiele, die die Meisterschaft des internationalen Stars mit gleich vier bedeutenden Arbeiten demonstrieren. In der brillant in Szene gesetzten „Sonntagsruhe“ spielen das Licht und der Schatten neben der Mutter mit dem Säugling die Hauptrolle (€ 300.000 - 400.000). Ein weiteres Bild zeigt „Großmutter mit drei Enkelkindern“, in der mit Waldmüller-Bildern geschmückten Stube sowie ein Porträt des Bankiers Walter aus 1834 (€ 250.000 - 350.000 bzw. € 30.000 - 35.000). Vier jeweils zweieinhalb Meter hohe Bildtafeln fertigte Waldmüller 1926 als Ladenschilder für die Apotheke „Zum Goldenen Löwen“ in Wien. Dargestellt sind Hippokrates, der Begründer der Medizin als Wissenschaft, Hygiea als Göttin der Gesundheit und Schutzpatronin der Apotheker, Flora sowie Galen, Arzt und Anatom (€ 80.000 - 120.000). 

Ein ganz besonderes, rares Objekt der Auktion ist eine Malerpalette im wörtlichen Sinne, die rund 70 berühmte deutsche, österreichische, italienische, spanische, norwegische, schwedische und polnische Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mittels jeweils signiertem, charakteristischem Porträt oder Motiv vereint. Unter anderem sind folgende Künstler mit typischen Beispielen ihrer Kunst vertreten: Andreas und Oswald Achenbach, Eugen von Blaas, Joseph von Brandt, Ladislaus Czachorski, Franz von Defregger, Eduard von Grützner, Cecil von Haanen, Hugo Kauffmann, Isidor Kaufmann, Friedrich August von Kaulbach, Alfred Wierusz Kowalski, Gabriel von Max, Francisco Pradilla y Ortiz, Henryk Siemiradzky u.v.m. (€ 20.000 -25.000). 

Anmut und Liebreiz verbindet das im Halbprofil porträtierte „Mädchen mit schwarzer Mantille“ von Friedrich von Amerling (€ 80.000 - 120.000). Von weiteren österreichischen Malern kommt diesmal etwa ein Rosenstück am Waldboden von Josef Lauer (€ 40.000 - 50.000), eine Partie bei Fiume von Marie Egner (€ 18.000 - 25.000), eine Allegorie der Malerei von Hans Makart (€ 30.000 - 40.000 ), und das Gauermann-Bild mit der Darstellung „Adler und sterbender Hirsch am Seeufer“ von 1836 (€ 80.000 - 120.000). 

Italien ist wie gewohnt stark vertreten, sei es durch Salonmalerei eines Vittorio Matteo Corcos (Sitzende Dame im eleganten weißen Kleid, € 75.000 - 95.000), oder auch durch italienische Motive: Giovanni Boldini gewährt einen temperamentvollen Blick in einen venezianischen Kanal, Carlo Grubas zeigt die Serenissima bei Gewitterstimmung (€ 25.000 - 30.000). Konstantinopel spielt eine tragende Rolle bei Alberto Pasinis „Am goldenen Horn“(€ 45.000 - 65.000), Carlo Bossoli hielt den Blick auf den Khanpalast auf der Halbinsel Krim fest, Fausto Zonaro schaut übers Meer gegen Nizza (€ 25.000 - 35.000). Die „Abendstimmung am Golf von Neapel“ 1888 hat es dem deutschen Italien-Liebhaber Oswald Achenbach angetan (€ 35.000 - 45.000).

 

Echte Hingucker
Antiquitäten, Auktion am 18. und 19. April 2012

Eine dekorativ bemalte Sänfte ist einer der Hingucker bei der Möbel-Auktion (€ 10.000 - 15.000). Auf einem spanischen Kabinettschrank wird die Geschichte Spaniens unter Isabella v. Kastilien u. Ferdinand v. Aragon mit der Entdeckung Amerikas" durch Columbus illustriert (€ 25.000 - 40.000). Die Stadt Dresden steht im Mittelpunkt der Wiener Biedermeier-Bilderuhr von C. L. Hofmeister (€ 20.000 - 25.000). 

1801 bis 1807 war Anton Ferdinand Schaller erster Porzellanmaler der Kaiserlichen Manufaktur Wien. 1802 entstand eine Bild-Platte mit dem in der Quadriga stehenden Apoll (€ 10.000 - 15.000). Aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt die große Meißen-Teekanne, über und über mit plastischem Blumendekor verziert (€ 15.000 -25.000).

 

Juwelen
Auktion 19. April 2012 

Eine historische Brosche mit insgesamt 10 Karat ist eines der Highlights bei der Juwelen-Auktion am 19. April. Das Stück aus Gold und Silber, besetzt mit Diamanten und Smaragden entstand um 1880 und wird zwischen 10.000 und 14.000 Euro geschätzt. 17ct Diamanten und 18ct Smaragde bringt ein Armband aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die Waage (€ 20.000 - 25.000).


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