Rekorde und Toppreise für Zeitgenössische Kunst im Dorotheum

Avantgardistische Kunst der 1960er Jahre stand bei der Auktion "Zeitgenössische Kunst" am 10. Juni 2015 im Dorotheum im Zentrum des internationalen Interesses. Besonders die italienische Kunst reussierte hervorragend.  

Toppreis des Abends war eine knappe Million Euro für ein Werk von Enrico Castellani. 965.000 Euro bedeuteten Rekord für eine frühe „Superficie“ (Oberfläche). Enrico Castellani zählte zu den Protagonisten der Mailänder Avantgarde der Sechziger Jahre und gilt als einer der innovativsten künstlerischen Persönlichkeiten der Nachkriegszeit - gemeinsam mit Piero Manzoni, Agostino Bonalumi und Paolo Scheggi, die ebenfalls mit Spitzenpreisen bei der Auktion auf sich aufmerksam machten. Von deren „Vaterfigur“, Lucio Fontana, wurden seltene frühe Skulpturen versteigert, allen voran eine „Frauenbüste“, die ausgezeichnete 588.533 Euro erreichte. Fontanas kleinformatige Arbeit „Concetto spaziale“ von 1963-1964 wechselte für 405.600 Euro den Besitzer. Fausto Melottis Skulptur „Linee“ konnte mit 369.000 Euro die Erwartungen verdoppeln. 

Von ZERO-Künstler Günther Uecker stammte eine unbetitelte, mit Nägeln und Handausschnitten versehene Kiste, die für 295.800 Euro einen Käufer fand. Ilya Kabakovs anspielungsreiches Gemälde „Landschaft mit Pionierlager“ erzielte 491.000 Euro. 

Österreichische Kunst stand ebenfalls hoch im Kurs. Neben dem Weltrekordpreis von knapp 400.000 Euro für ein Gemälde von Max Weiler gab es hohe Ansteigerungen für Werke von Erwin Wurm, Franz West und Arnulf Rainer.

Mit dem zweiten Teil der Auktion am 11. Juni erwartet das Dorotheum eine der besten Auktionen des Hauses.


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