AUKTIONSWOCHE 25. BIS 28. NOVEMBER 2014
Silber Dienstag, 25. November 2014, 13 Uhr
Klassische Moderne Dienstag, 25. November 2014, 18 Uhr
Zeitgenössische Kunst Mittwoch, 26. und Donnerstag, 27. November 2014, 18 Uhr, 14 Uhr
Juwelen Donnerstag, 27. November 2014, 18 Uhr
Armband- und Taschenuhren Freitag, 28. November 2014, 16 Uhr
Besichtigung: ab Samstag, 15. November 2014
Ort: Palais Dorotheum, Wien 1, Dorotheergasse 17
Presse: Mag. Doris Krumpl, Tel. +43-1-515 60-406, doris.krumpl@dorotheum.at
Zeitgenössische Kunst im Fokus
Zwischen 25. und 28. November 2014 wird vor allem die zeitgenössische Kunst im Dorotheum in Wien groß geschrieben. Die Schwerpunktwoche des größten Auktionshauses im deutschsprachigen Raum versammelt hochkarätige internationale Kunst aus den Bereichen moderne und zeitgenössische Kunst, Silber, Juwelen sowie Armband- und Taschenuhren.
Die Zahlen-Serie von Robert Clark Indiana, „NUMBERS ONE through ZERO“, zehn Objekte zwischen Skulptur und Malerei, zählt zu den Höhepunkten der Auktion Zeitgenössische Kunst vom 26. November. Die „Numbers“ sind eine poetische Kondensation der facettenreichen Auseinandersetzung des US-amerikanischen Künstlers mit der symbolischen, allegorischen und formalen Bedeutung der Zahlen. In diesem Falle entsprechen einzelne Zahlen verschiedenen Lebensaltern des Menschen: die 3 etwa symbolisiert die Jugend, die 6 die Blüte des Lebens und die 8 und 9 den Spätherbst (Schätzwert € 750.000 - 900.000).
Besonders hervorzuheben sind bei dieser Auktion, die in zwei Teilen abgehalten wird (26. und 27. 11.), auch Werke der so genannten „Pittura Oggetto“ - Objekt-Malereien, welche die Mailänder Kunstszene der 1960er-Jahre prägte. Lucio Fontana ist der prominenteste Protagonist dieser radikalen Kunstrichtung, die Agostino Bonalumi, Enrico Castellani, Dadamaino u.a. rezipierten und weiterentwickelten. Eine Auswahl dieser Arbeiten wurde übrigens bereits Mitte Oktober in der neuen Londoner Dorotheum-Repräsentanz im Kunstviertel Mayfair ausgestellt. Von Lucio Fontana wird ein viermal geschlitztes „Concetto Spaziale, Attese“ aus 1965/66 angeboten, von Enrico Castellani eine „Superficie blu“ (€ 240.000 - 320.000) und „Superficie gialla“ (€ 170.000 - 220.000). Hier entfalten sich die Effekte von Licht und Schatten ebenso wie bei einer strukturierten Leinwand „Rosso“ von Agostino Bonalumi (€ 150.000 - 200.000). Paolo Scheggi, mit dem das Dorotheum im Mai des Jahres einen Weltrekordpreis erzielte, ist diesmal mit „Zone Riflesse“ aus 1964 vertreten (€ 200.000 - 300.000).
Aus einer österreichischen Sammlung stammt neben Werken von Martin Kippenberger, Arnulf Rainer, Alfons Schilling oder Otto Muehl eine Reihe bedeutender Gemälde von Maria Lassnig, der wohl bedeutendsten europäischen Malerin des 20. Jahrhunderts. Die offerierten Bilder bilden einen guten zeitlichen Querschnitt - von den frühen abstrahierten 1950er-Jahren bis zu den 1980er-Jahren - durch das Schaffen der im Vorjahr mit dem Goldenen Löwen der Biennale Venedig ausgezeichneten Künstlerin. „Der Wald“ von 1985, geschätzt zwischen 220.000 und 320.000 Euro ist ein hervorragendes Beispiel für Lassnigs „Körperzustandsbilder“ (Body awareness paintings), die sie seit 1949 laufend entwickelte. Ihr eigener Körper wird dabei auf unnachahmliche Weise Sinnbild für menschliche Innenwelten.
Ein bedeutendes Werk in dieser Auktion ist ein großformatiges, unbetiteltes Bild von Sigmar Polke. Auf Kartongrund werden Linienfigurationen wie riesige Versatzstücke in die farbige Textur des Gemäldes übersetzt. Das Gitter-Raster-Thema wird gleichsam verwandelt und ironisiert. Zeichnerisch wie malerisch dekliniert Polke Motive aus Werbung, Comics durch (€ 450.000 - 550.000).
Tom Sachs verbindet in seiner Assemblage „Hermès Value Meal Big Mac“ ironisch und lustvoll Luxusmarke und Fastfood, High and Low, Konsum und Symbol (€ 30.000 - 40.000).
Die Auktionen bestechen durch besonders hohe Qualität, u. a. mit Werken von Anish Kapoor oder dem deutschen Maler-Jungstar Jonas Burgert. Aus der Sammlung eines europäischen Industriellenpaares kommt die „Peinture a Haute Tension“, 1969, der derzeit im MOMA New York gefeierten Appropriation-Künstlerin Elaine Sturtevant ebenso wie Arbeiten von Alexander Calder oder Anselm Reyle.
Ein großer Österreicher darf bei der Auktion Klassische Moderne am 25. November 2014 nicht fehlen. Egon Schiele - mit einem „Sitzenden Akt“. Die Kohlezeichnung auf Papier entstand 1917, ein Jahr vor seinem frühen Tod (€ 150.000 - 220.000).
Die italienische Moderne ist unter anderem mit einem aus heutiger Sicht hochmodernen knallbunten Tapetenentwurf von Giacomo Balla und einem Stillleben von Gino Severini im Rennen (€ 80.000 - 100.000, 45.000 - 55.000).
Die offizielle Residenz der britischen Monarchen, St. James’s Palace, setzte Raoul Dufy skizzenhaft-locker 1935 in einem Ölbild um (€ 75.000 - 90.000). Ein in der typischen, unvergleichlichen Buffet-Manier gemalter Blumenstock kann ebenfalls gerne einem neuen Käufer überreicht werden (€ 50.000 - 70.000).
Bei der Silber-Auktion am 25. November 2014 finden Liebhaber edlen Tafelgeschirrs historisches Silber aus bedeutenden Erzeugerländern wie England, Deutschland, Österreich oder Frankreich. Russischem Silber ist ein eigener Schwerpunkt gewidmet, darunter ein Paar Moskauer Girandolen des Grafen Shuvalov mit dem Meisterzeichen WIBERG, Moskau 1846 (€ 40.000 - 60.000).
SYMBOLKRAFT: Download Artikel aus DOROTHEUM myART MAGAZINE Nr 4 von P. Schäpers und S. Zimmermann zu Robert Indiana
PITTURA OGGETTO: Artikel aus DOROTHEUM myART MAGAZINE Nr. 4 von Alessandro Rizzi
LICHT UND SCHATTEN Paolo Scheggi: Download Artikel aus DOROTHEUM myART MAGAZINE Nr. 4 von Alessandro Rizzi
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