Alte Meister haben immer Saison. Das bewies einmal mehr die Auktion im Dorotheum am 17. Oktober 2017, wo im vollen Auktionssaal und bei reger Bietertätigkeit ausgezeichnete Gemälde die Besitzer wechselten.
Seine bemerkenswerte Geschichte und die Tatsache, dass sich das Bild des Florentiner Malers Felice Ficherelli jahrhundertelang in Familienbesitz befand, wurde honoriert: Sensationelle 350.508 Euro legte ein Kunstenthusiast für „Die Heilige Praxedis“ aus. Es soll den Malergiganten Jan Vermeer so tief beeindruckt haben, dass er, wie Dorotheum-Nachforschungen ergaben, diese Version kopierte.
Die von Giovanni Paolo Castelli („Lo Spadino“) umgesetzte präsurrealistische, mit Früchten und Pflanzen dargestellte Allegorie-Serie der vier Jahreszeiten erreichte insgesamt 436.956 Euro. Simon Vouets Bild eines hochrangigen Offiziers wurde für hervorragende 295.800 Euro von einem internationalen Museum erworben.
Weit über den Erwartungen, mit 137.200 Euro, wurde eine Neuentdeckung zugeschlagen: Guercinos in Öl auf Kupfer gemalte Skizze zum Gemälde „Der auferstandene Christus erscheint der Jungfrau Maria“. Sehr hohe Ansteigerungen, die erst bei 186.000 Euro endeten, gab es auch für „Adam und Eva“, flämische Schule des 17. Jahrhunderts.
Unter den weiteren Höhepunkten: Jusepe de Riberas Bildnis des Philosophen Heraklit, Salomon van Ruysdaels „Flussmündung an einem befestigten Uferwall“ (jeweils € 222.600), die Sebastian Vrancx zugeschriebene „Winterlandschaft mit Karnevalsszene vor der Kipdorppoort-Bastei in Antwerpen“ und Venedig-Ansicht von Giuseppe Bernadino Bison (je € 161.600).
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