Dorotheum mit zeitgenössischer Kunst: Für ein Gemälde von Gottfried Helnwein wurde am 29. November 2023 der bis dato höchste Auktionspreis erzielt.
202.800 Euro erreichte eine für die international renommierte Künstlerin Martha Jungwirth typische „seismographische“ Arbeit. Das unbetitelte Werk der 2021 mit dem Österreichischen Staatspreis Ausgezeichneten stammt aus der Privatsammlung Froh(n)berg.
Mit 182.000 Euro honoriert wurde eine ganz in Helnwein-Manier sublime Gewalt jenseits der heilen Comic(Kinder)welt suggerierende Mickey Mouse, die Burgundy Mouse 2 von 2014, ein Weltrekordpreis.
Einen weiteren Weltrekordpreis setzte das Dorotheum mit 136.500 Euro für eine Arbeit von Piero Gilardi. Das von diesem Mitbegründer der Arte Povera 1967 aus Kunstharz, Schaumstoff und Pigment geschaffene Bild Sassi (Steine) war ursprünglich als eine Art Natur-Teppich (Tappetto Natura) gedacht.
Italienische Kunst stand insgesamt hoch im Kurs, so etwa Emilio Vedovas abstraktes Bild Per la Spagna, Enrico Castellanis Superficie bianca von 1983 oder Salvos La Valle (€ 416.000, € 429.000, € 390.000).
Auf eine knappe halbe Million Euro (€ 494.000) hochgesteigert wurde die frühe, 1965 entstandene Pastellarbeit Quartett von ZERO-Urgestein Heinz Mack.
Tags zuvor waren bei der Moderne-Auktion Werke aus den 1920er und 1930er Jahren besonders begehrt. Ein Gemälde von Franz Sedlacek, das Covermotiv der insgesamt sehr erfolgreichen, erstmals wieder im renovierten Franz-Joseph-Saal abgehaltenen Abendauktion, ging für 309.400 Euro in neuen Besitz über. Der Zauberer und der Harlekin, so der Bildtitel, vereint Phantastisches und Neusachliches.
Die Nähe zur distanziert unterkühlten Bildsprache jener Zeit verbindet Sedlacek mit Arbeiten des deutschen, am Bauhaus ausgebildeten Industriemalers Carl Grossberg. Dessen unbetitelte Gebäudeansicht vervielfachte mit 221.000 Euro seinen Schätzwert und markiert das zweithöchste Auktionsergebnis für ein Werk dieses Künstlers.
Zwischen Antike und Botticelli oszilliert das angebotene Venus-Gemälde von Giorgio de Chirico, welches für 286.000 Euro an einen Kunst-Liebhaber ging. Weit über den Erwartungen wurde Francis Picabias Porträtbild für 299.000 Euro zugeschlagen.
Erfolg auch für die österreichische Moderne: Großer Beliebtheit erfreuten sich wieder die typischen Tirol-Motive von Alfons Walde, wie etwa der Kirchgang von 1935 (€ 260.000) oder das Tiroler Bergdorf (€ 286.000). Zwei Werke von Gustav Klimt, eine Studie und eine Zeichnung aus der bedeutenden Sammlung Otto Glaser, wurden für 201.500 und 130.000 Euro versteigert.
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