Franz Joseph I.,
Kaiser von Österreich, 1830 - 1916. E. B. m. U., Wien, 9. 3. 1901,5 1/2 S., kleine Falteinrisse, 8vo, Kuvert mit rotem Lacksiegel.
An Katharina Schratt, München: "... Natürlich bin ich beängstigt und doch auch ein wenig gekränkt, daß Sie mich so ganz ohne Nachricht lassen (...) Es ist mir eben schon heute ein Bedürfnis, es zu Papier zu bringen, daß ich beständig an Sie denke und daß ich unendlich traurig bin (...) Auch ist mir doch eine glückliche Zeit nach viel Einsamkeit und Kummer zu gönnen. Am 15. Abend bin ich bestimmt wieder in Wien. In München wird die Stimmung im Hause meiner Kinder auch keine heitere sein, da die beiden Mädchen meiner Enkelin Elisabeth Seefried in Znaim an Keuchhust en erkrankt sind und die Jünge re dazu eine Lungenentzündung bekommen hat, so daß nach den Nachrichten welche ich von Elisabeth habe, leider nicht viel Aussicht ist, sie durchzu bringen. Dabei ist Elisabeth selbst in der Hoffnung. Seit gestern ist auch Erzi hier erkrankt und es scheint, daß Sie einen Anfall von Influenza hat (...) Gestern war ich bei Eulenburg um meine Theilnahme an dem Attentat auf Kaiser Wilhelm Ausdruck zu geben. Anfangs war ich mit der Fürstin allein, dann erschien aber auch der Fürst auf einen Stock gestützt. Er kann kaum gehen und sieht noch entsetzlich schlecht aus (...) An den vielen Krankheits- und Todesfällen ist wohl großentheils die ungünstige wechselnde Witterung schuld ...".
Specialist: Mag. Andreas Löbbecke
Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389
books@dorotheum.at
30.11.2015 - 14:00
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EUR 2,200.-
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EUR 1,200.-
Franz Joseph I.,
Kaiser von Österreich, 1830 - 1916. E. B. m. U., Wien, 9. 3. 1901,5 1/2 S., kleine Falteinrisse, 8vo, Kuvert mit rotem Lacksiegel.
An Katharina Schratt, München: "... Natürlich bin ich beängstigt und doch auch ein wenig gekränkt, daß Sie mich so ganz ohne Nachricht lassen (...) Es ist mir eben schon heute ein Bedürfnis, es zu Papier zu bringen, daß ich beständig an Sie denke und daß ich unendlich traurig bin (...) Auch ist mir doch eine glückliche Zeit nach viel Einsamkeit und Kummer zu gönnen. Am 15. Abend bin ich bestimmt wieder in Wien. In München wird die Stimmung im Hause meiner Kinder auch keine heitere sein, da die beiden Mädchen meiner Enkelin Elisabeth Seefried in Znaim an Keuchhust en erkrankt sind und die Jünge re dazu eine Lungenentzündung bekommen hat, so daß nach den Nachrichten welche ich von Elisabeth habe, leider nicht viel Aussicht ist, sie durchzu bringen. Dabei ist Elisabeth selbst in der Hoffnung. Seit gestern ist auch Erzi hier erkrankt und es scheint, daß Sie einen Anfall von Influenza hat (...) Gestern war ich bei Eulenburg um meine Theilnahme an dem Attentat auf Kaiser Wilhelm Ausdruck zu geben. Anfangs war ich mit der Fürstin allein, dann erschien aber auch der Fürst auf einen Stock gestützt. Er kann kaum gehen und sieht noch entsetzlich schlecht aus (...) An den vielen Krankheits- und Todesfällen ist wohl großentheils die ungünstige wechselnde Witterung schuld ...".
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stamps@dorotheum.at +43 1 515 60 323 |
Auction: | Autographs |
Auction type: | Saleroom auction |
Date: | 30.11.2015 - 14:00 |
Location: | Wien | Palais Dorotheum |
Exhibition: | 25.11. - 30.11.2015 |
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